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081 - Draculas Rache

081 - Draculas Rache

Titel: 081 - Draculas Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hugh Walker
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jetzt schon sehr viel deutlicher. Schließlich war ich so weit, daß ich nur noch hoffte, Urban würde eine vernünftig und wissenschaftlich klingende Erklärung finden, aus der sich jedoch Konsequenzen ergaben, die sie zu entscheidenden Gegenmaßnahmen drängten.
    Die Kameraaufzeichnung beeindruckte sie weniger als erwartet. Hier waren die Tatsachen einfach zu phantastisch.
    Das Obduktionsgutachten rüttelte sie schon wesentlich mehr auf, aber da sahen sie nicht ganz den Zusammenhang zwischen den Vermißten und diesen unglaublichen Leichen.
    Dann aber kam der Kommissar mit dem magischen, aufrüttelnden Wort, das die Zähflüssigkeit in schäumende Gischt verwandelte.
    Mutation!
    Es handele sich um Fledermäuse, die ihre Größe zu verändern vermochten und ihre Gestalt verwandeln konnten, sagte er. Durch den Biß würde ein Keim übertragen und die Mutationsbereitschaft wie eine Seuche verbreitet. Damit würde ein Phänomen hervorgerufen, das mit den mittelalterlichen Vampirlegenden eine unbestreitbare Ähnlichkeit habe. Eines der Hauptmerkmale der Erkrankung sei ein ununterdrückbares Verlangen nach menschlichem Blut.
    Und er versetzte ihnen einen weiteren Schock: Die Geschöpfe seien unverwundbar, wenigstens was Schuß-, Hieb – und Stichwaffen anbetraf. Eine gewisse Spannung bemächtigte sich schließlich unser aller, während wir lauschten, wie geschickt der Kommissar die Versammlung so weit brachte, daß sie sich weitgehend seinen Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen zeigte. Es wurde eine Kommission gebildet, die der Kommissar Urban leiten sollte, und es wurden dieser Kommission weitreichende Vollmachten erteilt. Alle waren sich am Schluß einig, daß schnellstens etwas unternommen werden mußte und daß die Presse nichts erfahren sollte, wenigstens nicht vor dem nächsten Morgen. Unabhängig von sofort eingeleiteten Sicherheitsmaßnahmen wurde beschlossen, ein wissenschaftliches Gremium zu bilden, das sich mit dieser neuartigen Seuche befassen sollte.
    Um dreiviertel vier war die Sitzung aus, und wir waren recht froh darüber.
    Aber was konnte nun getan werden, um der Katastrophe vorzubeugen, die ich mit größter Sicherheit erwartete? In der kommenden Nacht mochten wieder Hunderte zu Vampiren werden. Wie war das zu verhindern?
    Den Schwärmen kurz vor Sonnenaufgang in ihre Schlupfwinkel zu folgen und sie dort auszuschalten, war bisher mißlungen. Sie flogen nach Südosten, bis ins Burgenland und die ungarische Ebene. Dort schwärmten sie aus, und es war unmöglich, ihnen weiter zu folgen. Und in der Dunkelheit war nichts zu machen. Und das ganze Burgenland während des Tages abzugrasen und nach Schlupfwinkel abzusuchen, war ebenfalls ein aussichtsloses Unterfangen. So wie es aussah, verteilten sie sich über weite Distanzen. Vielleicht hausten sie in Friedhöfen, vielleicht auch in wenig bewohnten Gebieten. Es gab praktisch überall Löcher, in denen sie sich vor der Sonne verkriechen konnten, ohne daß wir sie jemals fanden.
    Der Kommissar kam nach der Sitzung zu uns. Er teilte uns mit, daß das Ausstellungsverbot aufgehoben war. Das würde Dr. Lukard in Sicherheit wiegen. Gleichzeitig waren im Ahrenbergparkbezirk ein Dutzend elektronischer Kameras montiert worden, mit denen man sofort einen Vampir vom Menschen unterscheiden konnte, da ja vom Vampir kein Bild auf den Schirm projiziert wurde. Auch waren in dem Stadtteil bewegliche Einheiten mit kleinen Flammenwerfern stationiert. Über Rundfunk und mit Lautsprecherwagen wurde die Bevölkerung gebeten, nach Sonnenuntergang die Straßen, besonders des dritten Bezirks, nicht mehr zu betreten, um die Arbeit der Polizei und der wissenschaftlichen Abteilungen bei der Untersuchung und Bekämpfung der Fledermausplage nicht zu behindern.
    Es wurde also ernst. In dieser Nacht würde vielleicht noch keine Entscheidung fallen, aber Lukard mußte blind sein, wenn er nicht merkte, daß sich etwas über ihm zusammenbraute.
    Er fürchtete den Tag, und wir die Nacht.
    Doch jetzt stand erst mal eine Nacht bevor.
    Damit wurde unser eigenes Problem wieder akut. Wer hatte uns gerettet und in dieses Krankenhaus gebracht? Oder wer hatte uns hierher bringen lassen? Lukard? Warum waren wir am Leben geblieben? Was hatte unser Retter mit uns vor?
    Wenn es Lukard war, nichts Gutes. Wenn es nicht Lukard war, erhob sich die Frage: Wer besaß so viel Macht über die Vampire, und welche Waffen benützte er? Das warf gleichzeitig noch ein Problem auf. Wenn wir Lukard mit fremder Hilfe

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