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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wirst du dafür zahlen müssen."
    „Alles gleicht sich aus", murmelte Nitrylar-Huth. „Das Glück, das Pech, Liebe und Haß, Vorteil und Nachteil ... nur das Leben hat kein Gegenstück."
    Koletan-Num sah auf.
    „Bist du unter die Poeten gegangen? Woher hast du diese Weisheiten?"
    Nitrylar-Huth schrak zusammen. Es passierte ihm immer wieder, daß er zu schwätzen anfing, wenn er sich besonders gut fühlte. Wenn er sich nicht zusammennahm, würde man ihn eines Tages aus der Brüderschaft ausschließen.
    „Außerdem", setzte Koletan-Num seine Rede fort, „ist das, was du sagst, ziemlicher Blödsinn.
    Natürlich hat das Leben ein Gegenstück - den Tod."
    Nitrylar-Huth lächelte verhalten.
    Was wußte der junge Schnösel von den Geheimnissen der Brüderschaft? Woher sollte er wissen, daß der Tod und das Nicht-Leben zwei grundverschiedene Dinge waren, daß nicht tot zu sein noch lange nicht Leben genannt werden konnte?
    Nitrylar-Huth war Eleve der Geheimen Brüderschaft des Großen Goldenen Auges, noch war er nicht in alle Mysterien eingeweiht. Aber das, was er bereits wußte, reichte aus, um ihn sich allen anderen Laren überlegen fühlen zu lassen.
    Nitrylar-Huth hatte gern gewußt, wer außer ihm noch zur Brüderschaft gehörte. Man hatte ihm gesagt, es würden nur wenige Auserlesene dazu berufen, an der Brüderschaft teilzuhaben.
    Im stillen wußte Nitrylar-Huth, daß er im Grunde genommen kein Auserlesener war.
    Nitroylar-Huth war ein ausgemachter Schurke, und das nicht nur aus der Sicht der Galaxisbewohner, die er drangsalierte, wo immer sich eine Gelegenheit dazu bot.
    Nitrylar-Huth stahl und raubte, erpreßte und betrog, unterschlug und fälschte. Vor Gericht gestellt, hätte der Richter den gesamten Katalog herunterbeten müssen, um das Spektrum von Nitrylar-Huths ungesetzlichen Aktivitäten abdecken zu können.
    Der Lare wußte, daß er ein Verbrecher war, und viele andere ahnten es. Es war ihm als Rätsel erschienen, daß man ausgerechnet ihn dazu eingeladen hatte, der Brüderschaft beizutreten.
    Was die Brüderschaft letztlich bezweckte, war Nitrylar-Huth noch verborgen geblieben, aber die wenigen Andeutungen hatten schon gereicht, ihn zu begeistern. Vor allem war er daran interessiert, herauszufinden, wer außer ihm noch der Brüderschaft angehörte. Waren es tatsächlich ausgesuchte Laren, dann bot sich in diesem Personenkreis die beste Möglichkeit, einen einträglichen Fischzug zu unternehmen.
    Nur ein Problem beschäftigte ihn noch - er glaubte fest an das, was man ihm über die höheren Mysterien der Brüderschaft berichtet hatte.
    Stimmten diese Informationen aber, dann war die Gefahr groß, daß man ihn seiner kriminellen Neigungen wegen eines Tages aus der Brüderschaft ausschloß. Dieser Ausschluß war das einzige, was Nitrylar-Huth noch fürchtete.
    „He, was ist mit dir? Du sollst setzen!"
    Nitrylar-Huth schrak erneut zusammen. Unter Koletan-Nums Blick schien er förmlich zu schrumpfen.
    Irritiert warf er eine Münze planlos auf das grüne Tuch.
    Man konnte den Terranern nachsagen, was man wollte, aber ihre Glücksspiele waren erlesen. Es gab alles, was ein Spielerherz sich wünschen konnte -von einfachen Spielen angefangen, bei denen man sich konzentrieren mußte und nur wenig gewinnen konnte, bis zu Spielen, bei denen man in Sekundenschnelle ruiniert sein konnte. Aus verständlichen Gründen bevorzugte Nitrylar-Huth Spiele der letzten Kategorie.
    Roulette hatten die Terraner dieses Spiel genannt. Nitrylar-Huth war nicht schlecht erstaunt gewesen, als er das Spiel ausgerechnet in einem Geschäft für Kinderspielzeug entdeckt hatte. Wenn schon die Kinder der Terraner hasardierten, dann war nicht Verwunderlich, daß sie sich immer wieder zu selbstmörderischen Aktionen aufrafften und dabei - oft genug - Sieger blieben, wenn auch nur für kurze Zeit.
    Die weiße Kugel landete in einem Fach.
    „Es ist nicht zu glauben", murmelte Koletan-Nurn. „Er hat schon wieder gewonnen! Wenn ich das Rad nicht selbst gedreht hätte ..."
    Nitrylar-Huth grinste und strich seinen Gewinn ein.
    „Hat noch jemand Geld, das er an mich verlieren will?" fragte er boshaft. Koletan-Num bedachte ihn mit einem wütenden Blick.
    Bevor die Auseinandersetzung handgreiflich werden konnte, meldete sich der Hyperkom.
    Nitrylar-Huth ging zu dem Gerät hinüber, nicht ohne vorher seinen Gewinn in den Taschen verstaut zu haben. Der Lare kannte seine eigene Schlechtigkeit, und daher hielt er auch von der Ehrlichkeit seiner

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