Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Kollegen nur sehr wenig.
    „Hier Station Olymp", meldete er sich. „Nitrylar-Huth spricht!"
    „Befehl des Verkünders", erklärte sein Gegenüber.
    Deutlich konnte Nitrylar-Huth die Abzeichen auf dem Bildschirm erkennen. Der Mann war entschieden ranghöher als er, folglich mußte man ihm gehorchen - besonders dann, wenn es sich um einen Befehl handelte der unmittelbar aus dem Hauptquartier des Verkünders kam.
    „Sie sollen versuchen, mit den Mastibekks Kontakt aufzunehmen!"
    „Das haben wir schon versucht, aber sie reagieren auf keinen Funkspruch!"
    „Dann versuchen Sie es mit anderen Methoden. Verhandeln Sie mit ihnen, und wenn es gar keine andere Möglichkeit mehr gibt, dann versuchen Sie die Mastibekks zu zwingen."
    „Mit Gewalt?" fragte Nitrylar-Huth zweifelnd.
    „Notfalls auch das!" erklärte der Offizier und schaltete ab, Nitrylar-Huth lachte spöttisch auf.
    „Gewalt", wiederholte er. „Ausgerechnet gegen die Mastibekks, und dann noch mit so wenigen Leuten!"
    Koletan-Num wies aus dem Fenster.
    „Wir haben fünf SVE-Raumer zur Verfügung", erinnerte er seinen Chef. Nitrylar-Huth lachte verächtlich auf.
    „Sie wissen so gut wie ich, daß wir die Schiffe keinen Meter mehr in die Höhe bekommen, wenn die Mastibekks uns nicht helfen. Glauben Sie, die werden so dumm sein, die Geschütze zu laden, mit denen sie beschossen werden sollen?"
    „Wenn sie laden, brauchen wir nicht zu schießen", formulierte Koletan-Num. „Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied, meinst du nicht auch?"
    Nitrylar-Huth machte eine abwehrende Geste, „Keine voreilige Freude", warnte er.
    Nitrylar-Huth fühlte sich unbehaglich, vor allem, wenn er an die Sicherheitsvorkehrungen dachte, die die Mastibekks in ihren Pyramiden getroffen hatten. Allein das Panikfeld ...
    „Es hilft nichts", sagte Koletan-Num leise. Aus Nitrylar-Huths Gesichtsausdruck hatte er ohne Schwierigkeiten ableiten können, mit welchen Gedanken sich sein Kollege beschäftigte.
    „Machen wir uns auf den Weg!"
    Langsam kehrte Kershyll Vanne in die Wirklichkeit zurück. Er öffnete die Augen.
    Zögernd erinnerte er sich an die Ereignisse der letzten Stunden.
    „Ich habe geschlafen", murmelte der Mann.
    Er war mißtrauisch. Nach den Fallen, die er überwunden hatte, erschien es ihm etwas merkwürdig, daß der Erbauer des Labyrinths ihn ungestört hatte schlafen lassen, und das gleich mehrere Stunden lang. Kershyll Vanne hatte kein Interesse daran, den Gedanken des langen und breiten durchzukauen.
    Er ging in die Hygienezelle und erfrischte sich.
    Als er eine Stunde später die kleine Wohnung verließ, war er satt, sauber und frisch eingekleidet. An seinem Gürtel baumelte eine geladene Waffe, außerdem hatte er noch einen Handscheinwerfer gefunden und mitgenommen.
    Mit dieser Ausrüstung, so hoffte Kershyll Vanne, mußte es möglich sein, den Bewohner des Labyrinths zu stellen - oder aber den teuflischen Irrgarten zu verlassen.
    Noch immer wußte Vanne nicht, wo er sich überhaupt befand. Ihm war nur klar, daß er in Gefahr schwebte. Überdeutlich hatten die heimtückischen Fallen bewiesen, daß der Bewohner des Irrgartens alles darauf anlegte, unliebsamen Besuch so schnell wie möglich wieder loszuwerden - lebend oder tot.
    Vorsichtig bewegte sich Kershyll Vanne durch die Gänge. Vergeblich suchte er an den Wänden nach Orientierungshilfen. Offenbar kannte sich der Erbauer der Anlage in diesem Irrgarten auch ohne Hinweise hervorragend aus - das sprach entweder für die Qualitäten des Erbauers, oder aber dafür, daß die Anlage nicht allzu groß sein konnte.
    Nach einem ereignislosen Marsch von fast einer Stunde war sich Kershyll Vanne sicher, daß der Bewohner des Labyrinths ein überaus gutes Gedächtnis haben mußte, wenn er sich ohne Wegweiser zurechtfand.
    Daß er sich zurechtfinden mußte, lag auf der Hand.
    Kershyll Vanne hatte Dutzende von Räumen aufgestöbert und flüchtig untersucht. Es gab alles, was ein Mensch zum Überleben brauchte. Man konnte fast den Eindruck haben, als hätte man an dieser Stelle eine Notunterkunft für einige hundert Menschen schaffen wollen. Es gab Wohnungen, Vorratsräume, Gemeinschaftszimmer, eine Bücherei und vieles andere mehr.
    Der größte Teil der Räume war hermetisch versiegelt worden, so daß Vanne nicht feststellen konnte, wann die Zimmer zum letztenmal belegt worden waren, ja, ob sie überhaupt je benutzt worden waren.
    Vanne überlegte.
    Irgendwoher mußte der Strom kommen, mit dem die Räume klimatisiert und

Weitere Kostenlose Bücher