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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kompliment zu machen.
    Die Vincraner brauchten diese Bezeugungen ab und zu, um ihr Selbstvertrauen nicht zu verlieren. Ihre Lage war nicht angenehm.
    Auf der Flucht vor den Halutern waren ihre Vorfahren hier gelandet, und noch immer schwelte die Angst yor diesen gewaltigen Kämpfern. Übergroß war das Sicherheitsbedürfnis der Vincraner - seit die Provconer die Terraner in die Wolke eingeladen hatten, hatte sich fast ein regelrechter Schiffsverkehr entwickelt.
    Diese Tatsache mußte den Vincranern langsam bedrohlich vorkommen. Um so dankbarer waren sie immer, wenn man ihnen bestätigte, daß sie - und nur sie - in der Lage waren, einen Weg in diese Wolke zu finden und auch große Schiffe sicher hinein- und wieder herauszulotsen.
    „Das glaube ich", murmelte Kershyll Vanne.
    Er kannte die Provcon-Faust und ihre Probleme, er kannte sie besser als irgendein Mensch.
    „Kein Schiff wird hier durchkommen, es sei denn, es habe einen Vincraner an Bord. Ohne die Lotsen ist kein Zugang möglich."
    „Ach, wirklich?"
    Kershyll Vannes Stimme war leise und freundlich.
    Roctin-Par und der Vincraner fuhren fast gleichzeitig herum, der Provconer ehrlich erschrocken, der Vincraner haßerfüllt.
    „Was soll das heißen, ach wirklich?" fragte Roctin-Par scharf.
    Er hatte den merkwürdigen Mann, den Anson Argyris als seinen Freund bezeichnete, fast schon vergessen.
    „Ich meine, daß vielleicht auch andere als die Vincraner einen Weg durch die Provcon-Faust finden könnten.
    „Sie vielleicht?" fragte Vincraner höhnisch.
    Noch gab es eine hauchdünne Chance, den Konflikt zu vermeiden. Anson Argyris erkannte das und wollte eingreifen.
    Er kam zu spät.
    „Warum nicht?"
    Kershyll Vanne lächelte freundlich. Der Vincraner riß die Augen auf, dann verschränkte er die Arme vor der Brust.
    „Nur zu!" sagte er.
    Einzig Roctin-Par erkannte die Gefahr in ihrem ganzen Umfang.
    Der Lotse würde das Schiff nicht steuern, niemals. Er war tödlich beleidigt worden, und er nahm eine tödliche Rache. Er würde stillschweigend zusehen, wie Kershyll Vanne das Schiff steuerte - in den sicheren Tod. Der Vincraner würde ebenfalls sterben, aber in dem Gefühl, die ungeheuerliche Beleidigung gerächt zu haben.
    „Heilige Galaxis!" stöhnte Roctin-Par auf. '., Er konnte nichts unternehmen. Wollte er warten, bis ein anderes Schiff die Wolke mit einem Lotsen verließ, mußte er Monate außerhalb der Wolke verbringen. Und wahrscheinlich würde sich dieser Lotse ohne Zögern mit seinem Kollegen solidarisieren.
    „Ich brauche einen leistungsfähigen Rechner", sagte Kershyll Vanne. „Sie wollen es allen Ernstes versuchen?" fragte Roctin-Par. Er warf einen verzweifelten Blick auf Anson Argyris, aber der Robotkaiser dachte nicht daran, Kershyll Vanne in den Arm zu fallen.
    Schicksalsergeben senkte Roctin-Par den Kopf.
    „Sie werden bekommen, was Sie verlangen", sagte er resigniert.
    Kershyll Vanne lächelte freundlich.
    „Vielen Dank!" sagte er fröhlich.
    Der Vincraner setzte sich auf einen Stuhl, das Gesicht zur Wand gekehrt. In seinen Augen stand ein fiebriger Glanz. Er wartete auf den Tod, der die Schmach rächen sollte, die man ihm und seinem Volk angetan hatte.
    Der Tod würde den unumstößlichen Beweis liefern, daß nur die Vincraner in der Lage waren, ein Schiff sicher und ungefährdet durch die Provcon-Faust zu lenken.
    In einem Fall wie diesem spielte es keine Rolle, wenn neben dem Beleidiger auch der Beleidigte und die gesamte Besatzung des Schiffes sterben mußte. Wenn der zweite SVE-Raumer so tollkühn war, sich dem Unternehmen des Frevlers anzuschließen, würde sich die Zahl der Opfer noch erhöhen.
    „Er hat was?"
    „Er hat das Schiff gelotst! Sicher und ohne einen Kratzer durch die Provcon-Faust gesteuert, als hätte er nie etwas anderes getan. Den Vincraner mußten wir ins Krankenhaus Bringen.
    Er braucht eine psychotherapeutische Behandlung, bevor er zu seinen Leuten zurückkehren kann!"
    Schicken Sie mir den Burschen" Julian Tifflor schüttelte ungläubig den Kopf. Eine solche Nachricht war eine Sensation allerersten Ranges. Das Monopol der Vincraner gebrochen!
    „Kaum zu glauben", murmelte Tifflor.
    Die Tür öffnete sich, drei Gestalten erschienen: Roctin-Par, ein übers ganze Gesicht strahlender Anson Argyris und ein Mann, den Julian Tifflor noch nicht kannte. Das mußte Kershyll Vanne sein. Man hatte dem Mann bereits einen Namen angehängt, wie es bei Terranern üblich war. Paradiagnostik nannte man seine

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