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0811 - Begegnung auf Olymp

Titel: 0811 - Begegnung auf Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer nicht zurecht. Er wußte nicht, was er von den anderen Bewußtseinen halten wollte. Er war nur froh, daß man ihm sozusagen den Vorsitz überlassen hülle. Die Zeit, in der er seinen Körper nicht selbst kontrollieren konnte, hatte etwas unsagbar Fremdes, Unwirkliches an sich. Es würde schwerfallen, sich auf Dauer mit diesem Zustand abzufinden.
    Abrupt wurde Kershyll Vanne abgedrängt. Als er in den Körper zurückkehrte, fand er eine Botschaft Von Indira Vecculi vor.
    „Träume nicht, handle!"
    Kershyll Vanne lächelte schwach. Es war ein beängstigendes Gefühl, in den eigenen Körper zurückzukehren und zu wissen, daß ein anderes Wesen alle, selbst die geheimsten Informationen hatte erfahren können. Oder dort eine Nachricht vorzufinden, eine Botschaft, die ein anderer dem eigenen Gehirn aufgeprägt hatte.
    Kershyll Vanne korrigierte den Gedanken.
    Dies war nicht länger sein Hirn, es gehörte den anderen ebensosehr wie ihm. Damit hatte er sich abzufinden.
    Müde und auch ein wenig resigniert wanderte Kershyll Vanne durch die Räume, ohne wirklich wahrzunehmen, was ihn umgab.
    Er wurde erst wieder hellwach, als er spürte, daß er - wieder einmal - gefangen war.
    Diesmal gab es kein Entkommen, das Energiefeld hatte keine Lücken. Und Kershyll Vanne hatte keine Hilfsmittel, die er hätte verwenden können. Er saß fest.
    Kershyll Vanne dachte an ES.
    Konnte das Fiktivwesen ihm helfen?
    Fasziniert betrachtete Anson Argyris, was sich vor seinen Augen abspielte. Wäre er sich seiner Sinnesorgane nicht absolut sicher gewesen, hätte er sich geweigert, das Bild für echt zu halten.
    Langsam schwebte der eine der beiden SVE-Raumer in die Höhe. Das Vernichtungswerk war beendet, jetzt hatte der Kommandant des SVE-Raumers anderes vor. Anson Argyris war verblüfft.
    Der Führer des SVE-Raumers leitete das altbekannte Tankmanöver ein, mit dem die Laren aus den Mastibekk-Pyramiden ihre Energien bezogen. Wenig später stand der Raumer in der richtigen Position.
    Der Vario verzog die schmalen Lippen seiner Maske zu einem spöttischen Grinsen, das zu einer Grimasse gefror, als von der Pyramide ein greller Blitz zu dem SVE-Raumer hochzuckte.
    Der Vario schaltete Blenden vor, er kannte das grelle, unerträgliche Leuchten der Nabelschnur, die die Pyramide der Mastibekks während des Aufladevorgangs mit dem SVE-Raumer verband.
    „Es ist nicht zu fassen", murmelte Hathor Manstyr.
    „Die Mastibekks helfen einem Raumer, der gerade fünf Einheiten der Laren vernichtet hat."
    „Das ist Verrat!" schrie Nitrylar-Huth auf. „Gemeiner, abscheulicher Verrat! Die Mastibekks helfen den Feinden des Konzils!"
    Kirtayn-Ker schüttelte fassungslos den Kopf. Das Geschehen überstieg sein Begriffsvermögen. Ein Vorgang dieser Art war einmalig in der Geschichte des Konzils - ein Konzilsvolk stellte sich offen gegen die Konzilsspitze. Die Grundfesten des larischen Verständnisses gerieten ins Wanken. Nicht abzuschätzen war, was sich entwickeln würde, wenn diese Nachricht überall bekannt wurde. Bekannt würde sie werden, dafür würden schon die Terraner sorgen, die auf Olymp lebten.
    „Es gibt nur noch eine Chance für uns", stellte Nitrylar-Huth fest, Seine Stimme war tonlos. Das Entsetzen hatte ihn gepackt und ließ ihn nicht mehr los.
    „Wir müssen den Energiefluß unterbrechen und den Raumer vernichten", sagte der Anführer der drei Laren. „Danach müssen wir den Verkünder alarmieren.
    Kein Augenzeuge darf diesen ungeheuerlichen Vorgang in die Galaxis hinausposaunen."
    Sein Gesicht war bleich, als er seine Gefährten ansah.
    „Ihr wißt, was das bedeutet?"
    Koletan-Num nickte gefaßt, Kirtayn-Ker schüttelte ahnungslos den Kopf, dann begann er zu begreifen.
    „Doch nicht...", stammelte er. „Warum wir?"
    „Ich sagte, daß kein Augenzeuge diese Nachricht verbreiten darf!" erklärte Nitrylar-Huth. „Wir sind Augenzeugen. Im Interesse des gesamten Konzils müssen wir uns opfern!"
    „Ich denke nicht daran!" schrie Kirtayn-Ker auf. „Was tut das Konzil für mich, daß ich etwas für das Konzil tue? Wer verlangt von mir, daß ich mein Leben wegwerfen soll, als wäre es nichts wert?"
    „Das Wohl des Konzils verlangt es, der Verkünder der Hetosonen erwartet es, und wir erwarten es auch. Ich verlange nichts von dir, das ich nicht selbst tun werde!"
    In Kirtayn-Kers Augen flackerte die Angst.
    Er sah nur noch einen Weg.
    Seine Hand zuckte zum Gürtel, sie umklammerte den Kolben der Waffe.
    Ein langgezogenes Stöhnen klang

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