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0811 - Dämonensplitter

0811 - Dämonensplitter

Titel: 0811 - Dämonensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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brennenden Stall.
    Mirjad und Khira starrten den Bauern verblüfft an.
    »Verzeiht meiner Frau. Sie ist wie besessen von diesen Teufeln. Ich wusste nicht, dass sie euch verraten wollte. Meine Kinder und ich haben damit nichts zu tun. Das müsst ihr mir glauben.«
    Mirjad zögerte einen Augenblick, doch dann klappte sie ihr Messer demonstrativ zusammen.
    »Kannst du uns helfen, von hier zu verschwinden? Da werden noch viele andere kommen, die uns erwischen wollen.«
    Der Bauer nickte. Mit einem wütenden Blick auf seine Frau, die halb ohnmächtig am Boden kauerte und sich nicht zu rühren wagte, drehte er sich um.
    »Folgt mir!«
    Um seine brennende Scheune kümmerte er sich nicht. Zu Retten war da sowieso nichts mehr. Und je weniger von den Leichen der Männer dort übrig bleiben würde, um so weniger Fragen würde der Mann der Polizei zu beantworten haben. Sicher konnte er den Beamten die Geschichte von Landstreichern verkaufen, die - ohne sein Wissen - dort übernachtet und das Feuer entfacht hatten.
    Ein tragisches Unglück also. Die Polizei würde die Story schlucken müssen. Es sei denn, sie würde eine langwierige und äußerst aufwendige Untersuchung des Vorgangs einleiten - doch das war mehr als zweifelhaft.
    Hinter dem Haupthaus gab es zwei Einstellplätze für Pkw. Der eine war belegt mit einem südkoreanischen Van, der andere von einem reichlich alten, aber gepflegt aussehenden Mercedes. Ein 350 SE. Kein Kleinwagen, wahrhaftig nicht. Ein überaus robustes und nicht gerade langsames Fahrzeug.
    Der Bauer wandte sich Khira zu. In seiner Hand lagen die Schlüssel, die er ihr reichte. »Nehmt den Benz. Und dann fahrt die Landstraße immer in Richtung Nord-Osten. Sie führt euch direkt nach Bastia. Fahrt, rasch. Je früher ihr verschwunden seid, desto eher kann ich die Feuerwehr verständigen. Ich muss das hier glaubhaft hinbekommen.«
    Mirjad nahm den Schlüssel aus Khiras Hand. »Ich fahre. Du kannst dich ja kaum noch auf den Beinen halten.« Sie hatte Recht. Erst jetzt spürte Khira die Auswirkungen des Kampfes. Ihre Beine zitterten wie Espenlaub. Nur der Schmerz im Kopf hatte sich nahezu vollständig zurückgezogen. Die Pillen taten ihre Wirkung. Doch die waren es sicher nicht allein: Das Adrenalin brodelte auch jetzt noch durch Khiras Adern. Es wirkte wie eine Droge, die alles andere überlagerte.
    Ob Mirjad fahren konnte, würde sich gleich erweisen. Wenn ja, dann überließ die Kleinwüchsige dem Mädchen nur zu gern das Steuer. Alles an diesem wuchtigen Fahrzeug war für normal große Menschen gebaut. Sie hätte sicherlich kaum über das Lenkrad blicken können.
    Routiniert, als hätte sie seit Jahren nichts anderes getan, löste Mirjad die Handbremse des Mercedes. Mit der rechten Hand stellte sie die Automatik auf den normalen Fahrgang. Der Wagen rollte los. Mirjad steuerte den Wagen mit erstaunlichem Geschick; wer ihr das auch immer beigebracht hatte, der konnte mit seiner Schülerin zufrieden sein.
    Auf der Landstraße angekommen, schaltete das Mädchen die Scheinwerfer aus. Sehr viele Fahrzeuge würden um diese Uhrzeit nicht unterwegs sein. Das Risiko war also kalkulierbar. Khira klappte die Sonnenblende über dem Beifahrersitz herunter. Der große Schminkspiegel, der dort angebracht war, gestattete ihr die Sicht nach hinten. In der Ferne konnte sie noch die flackernden Flammen erkennen, die mit jeder Sekunde kleiner und kleiner wurden.
    »Verflucht! Warum gerade hier und jetzt?« Mirjads Fluch ließ Khira hochschrecken. Ein Blick genügte, um den Grund für die Erregung des Mädchens zu erkennen. Mit aufgeblendeten Scheinwerfern näherte sich ihnen ein Fahrzeug. Das war sicher nicht gut, doch Khira hielt Mirjads Reaktion für mächtig übertrieben.
    Das Mädchen riss das Lenkrad scharf nach rechts. Der schwere Wagen blieb in der Spur, schlingerte nicht einmal, als sie ihn ohne zu bremsen zwischen die doch dicht stehenden Baumreihen jagte.
    Mit einer Handbewegung würgte sie den V8-Motor ab. »Duck dich!« Die Sinnlosigkeit dieses Befehls schien Mirjad nicht klar zu sein. Khira musste sich nicht ducken. Bei ihrer Kindergröße wäre das verschwendete Bewegungsenergie gewesen, doch sie sparte sich eine entsprechende Bemerkung.
    Das immer näher kommende Fahrzeug verlangsamte zu Khiras Entsetzen seine Fahrt und kam schließlich ganz zum Stehen. Keine fünfzehn Meter von ihnen entfernt! Die dunkle Limousine stand dort wie eine leibhaftige Bedrohung. Durch die stark getönten Seitenscheiben konnte die

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