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0811 - Dämonensplitter

0811 - Dämonensplitter

Titel: 0811 - Dämonensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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sie ursprünglich war - ein ganz gewöhnlicher Steinbrocken.
    Sarkana schlang den Mantel fester um seinen Körper. Er fror. Das Klima dieser Welt hatte ihm noch nie gefallen. Und heute war zudem ein windiger Regentag in New York. Die Wunde in seiner Schulter schmerzte…
    Zielstrebig betrat er das Haus. Je eher er die Sache hinter sich brachte, um so schneller konnte er sich darum kümmern, zu alter Stärke zurückzufinden.
    Den fehlenden Teil seiner selbst konnte er bereits deutlich spüren. Jedoch längst nicht so intensiv, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Die Tür zu der Wohnung des Bildhauers war nur angelehnt. Eigentlich seltsam, denn die Menschen glaubten sich stets gegen Übergriffe anderer mit Schlössern und Riegeln absichern zu müssen. Anscheinend hatte die Wohnung noch keinen neuen Mieter gefunden.
    Vielleicht hatte der Hausbesitzer aus diesem Grund für die offene Tür gesorgt - was nicht verschlossen war, konnte man nicht gewaltsam aufbrechen. So beugte man Vandalismus vor. Zu holen gab es in einer leer stehenden Wohnung ja sowieso nichts.
    Sarkana betrat die Räume. Sollte sich doch jemand in ihnen aufhalten, nun, dann war er eben ein potentieller neuer Mieter. Ein böses Grinsen konnte er sich bei dieser Vorstellung nicht verkneifen. Wer wollte wohl den Herrn über alle Vampire als Nachbarn haben?
    Achtlos durchquerte Sarkana die vorderen Wohnräume. Ihn interessierte ausschließlich das ehemalige Atelier des blinden Bildhauers. Mit jedem seiner Schritte steigerte sich das Gefühl, sich selbst ein Stück näher zu kommen.
    Doch der weitläufige Raum mit den großen Fensterflächen war leer!
    Der feine Staub, der die Luft erfüllte… er war alles, was von Sarkanas Abbild übriggeblieben war. Für einige Momente hatte der Dämon das Gefühl, als würde sich der Boden unter ihm auftun. Doch dann hatte er sich wieder gefangen. Die Statue, die den Teil seiner Persönlichkeit in sich trug, konnte sich schließlich unmöglich in Nichts aufgelöst haben.
    Er musste sie nur finden. Und er würde sie finden! Doch wo sollte er damit beginnen?
    »Vielleicht kann ich dir ja helfen, mein König. Vielleicht…«
    Die Stimme ließ Sarkana herumfahren. Er hatte nicht bemerkt, dass sich jemand genähert hatte. Jemand, der ihn König nannte. Jemand, mit dem er hier ganz und gar nicht gerechnet hatte.
    Don Jaime deZamorras Haltung war gewohnt devot, doch der Ausdruck auf seinem Gesicht sprach eine ganz andere Sprache. Der Clansherr der spanischen Vampirfamilie hatte lange Zeit auf Sarkanas Abschussliste gestanden. DeZamorra hatte Dinge gesehen, die es laut den ungeschriebenen Gesetzen des Nachtvolkes nicht geben durfte. Er hatte Sarkana beobachtet, als dieser ein Massaker unter Vampiren angerichtet hatte, die sich gegen ihn stellten, ihm seinen Machtanspruch streitig machen wollten.
    Und auch deZamorra hätte zu den Opfern zählen sollen, doch der Vampir war in seiner unerträglichen Feigheit geflohen. Wie ein Wurm war er in Sicherheit gekrochen, hatte dann sogar um Hilfe bei Professor Zamorra gewinselt. Doch der hatte ihm den Schutz gegen Sarkana verweigert. Dass deZamorra noch existierte, verdankte er dem Umstand, dass Sarkana irgendwie in seiner Schuld stand. Doch das hieß noch lange nicht, dass der Vampirdämon seinen Plan, den Spanier zu beseitigen, aufgegeben hatte. Er wartete nur auf eine passende Gelegenheit.
    Und nun war dieser geborene Schleimer ihm, Sarkana, hierher gefolgt. Was mochte der siegessichere Ausdruck auf deZamorras Gesicht bedeuten?
    »Wurm, was schleichst du hinter mir her? Es wäre gut für dich, wenn du eine plausible Erklärung dafür hättest. Es würde mir sonst ein Vergnügen sein, an dir ein Exempel zu statuieren.« Das böse Leuchten in Sarkanas Augen war Beweis genug, dass er es bitterernst meinte.
    Der Spanier machte eine wegwerfende Bewegung mit seiner rechten Hand.
    »Das wirst du besser bleiben lassen, Sarkana. Ich weiß, wie du dich gerade fühlst. Ich weiß immer mehr als andere. Hast du das schon vergessen?«
    Der Dämon wollte auffahren, doch deZamorra ließ sich nicht einschüchtern.
    »Die Wunde… hast du große Schmerzen?« Die Ironie in seinen Worten war unüberhörbar. Er hatte seine Augen überall - wenn auch die anderen Vampire nichts vom Zustand ihres Herrschers ahnten, so wusste deZamorra alles, was geschehen war, als Zamorra und die anderen Menschen in Sarkanas Refugium eingedrungen waren. »Sie heilt nicht so recht, nicht wahr? Und nun bist du hier, um einen

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