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0811 - Die Aibon-Amazone

0811 - Die Aibon-Amazone

Titel: 0811 - Die Aibon-Amazone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Kopf. Niemand ließ sich in dieser Umgebung blicken. Sie war allein auf sich gestellt, so verdammt allein, und als sie den Beißer anschaute, da hatte er sich verändert.
    Diesmal sah er wirklich aus wie ein Stein. Er war zu einem schwarzgrauen Klumpen geschrumpft. Jane erkannte dies sehr deutlich, als sie ihn anstrahlte.
    Sicherheitshalber leuchtete sie noch die Umgebung ab, ohne allerdings etwas zu entdecken. Kein weiterer Aibon-Beißer hielt sich in ihrer unmittelbaren Nähe auf, das machte sie froh.
    John Sinclair anrufen, dachte sie.
    Aber nicht von dieser Stelle aus. Sie wusste nicht, ob nicht doch noch jemand lauerte. Deshalb wollte sie bis zu eineretwas belebteren Gegend fahren, dort anhalten und erst dann anrufen…
    ***
    Ich konnte nicht schlafen!
    Und damit erging es mir wie Millionen anderer Menschen auch, nur war meine Schlaflosigkeit eigentlich außergewöhnlich, denn normalerweise lege ich mich hin und sacke weg wie ein Toter.
    Ja, aber…
    Und genau dieses ja, aber störte mich. Ich hatte natürlich nachgedacht, um aus eigener Kraft die Schlaflosigkeit überwinden zu können, und ich hatte auch sehr bald den Grund herausgefunden.
    Es lag nicht am Jet, an der Zeitverschiebung, als Vielflieger hatte ich mich schnell daran gewöhnt, nein, es gab einen anderen Grund.
    Mein Waffenarsenal war reduziert worden. Ich besaß meinen silbernen Dolch nicht mehr. Er war eine Beute der Schlange geworden, die es geschafft hatte, das Kreuz zu beherrschen, und die so mächtig gewesen war, dass sie meinen Dolch geschluckt hatte.
    Darüber kam ich nicht hinweg.
    Ich hatte natürlich mit Suko auf dem Flug darüber gesprochen, und er hatte auch versucht, mich zu trösten und mir erklärt, dass ich mein Kreuz besaß, aber dieser Trost war einfach zu schwach für mich gewesen. Er brachte mir den Dolch auch nicht mehr zurück.
    Zudem ging es nicht nur um ihn. Allein die Tatsache, dass er ein Opfer oder eine Beute schwarzmagischer Wesen geworden war, gab mir zu denken. Ich musste davon ausgehen, dass unsere Gegner in der letzten Zeit stärker geworden waren. Sie hatten an Macht und Einfluss gewonnen und ließen sich nicht mehr so ohne weiteres in ihre Schranken weisen. Die Hölle war dabei, zurückzuschlagen und verlorenes Terrain wiederzugewinnen. Begonnen hatte es für mich mit der Entdeckung der Kreaturen der Finsternis. Sie gehörten ja einem besonderen Kader an und waren von mir längst nicht besiegt worden.
    Ich hatte wenig später die Anhänger des Hexers Crowley erlebt, die sich zuletzt mit dem Baphomet-Dienern hatten verbünden wollen und das über das Herz meines angeblichen Ahnherrn Henry St.
    Clair. All diese Dinge spielten irgendwie zusammen, so dass ich schon zu dem Entschluss gelangt war, dass sich meine Feinde wie eine dicke Wolke über dem Kopf zusammenballten, um zuschlagen zu können.
    War eine Vermutung, aber nicht von der Hand zu weisen.
    Wichtiger für mich war der Verlust des Dolches. Den Dunklen Gral hatte ich schon verloren, er befand sich in Avalon, aber der Dolch war vor meinen Augen zusammengeschmolzen. Die Kraft der Schlange hatte dafür gesorgt. Im Gegensatz zum Gral existierte er nicht mehr, auch nicht in einer anderen Form.
    Zweimal hatte ich mich hingelegt, zweimal war ich wieder aufgestanden. Auch ein dritter Versuch brachte nichts. Ich stand wieder auf, knipste das Licht an, schaute auf die Uhr.
    Noch gut eine Stunde bis zur Tageswende.
    Ich würde sie auch herumkriegen, das stand fest, aber wohl nicht schlafend im Bett.
    Man kann sich eine gewisse Müdigkeit auch antrinken. Nicht, dass man sich betrinkt, aber eine Flasche Bier und ein doppelter Whisky reichten bei mir zumeist aus, um für die nötige Bettschwere zu sorgen, das wollte ich auch jetzt probieren.
    Ich schlurfte in die Küche und zogdie Tür des Kühlschranks auf.
    Einige gefüllte Bierdosen standen dort nebeneinander. Ich schnappte mir eine, öffnete den Verschluss, trank schnell hervorquellenden Schaum ab und ging mit der Dose in der Hand in den Wohnraum.
    Aus der Bar holte ich mir die Flasche und ein Glas.
    Nur eine Stehlampe hatte ich eingeschaltet. Das Licht wurde durch den Schirm gedämpft. Es war ruhig, weich, auch ein wenig diffus und kam meiner eigenen Stimmung entgegen, die doch zwischen Traurigkeit und leichter Depression hin- und herpendelte.
    Aus der Flaschenöffnung gluckerte der goldfarbene Whisky in das Glas, und ich hörte erst auf, als die Flüssigkeit drei Finger hoch stand. Ich stellte die Flasche neben

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