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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Eiserstorf nach Rostock ins Institut für Rechtsmedizin. Dorthin war die Leiche des jungen Mannes, dessen Identität noch nicht feststand, verbracht worden. Sie war wirklich übel zugerichtet. Tatsächlich wies sie keinen Tropfen Blut mehr auf.
    »Wundem Sie sich über nichts, was Sie in den kommenden Tagen sehen werden«, mahnte Zamorra den Hauptkommissar. Dann untersuchte er den Toten mit
    Merlins Stern. Neugierig erkundigte sich Eiserstorf nach dem Amulett.
    »Nun, es ist eine Art Sensor, mit dem ich gewisse Dinge feststellen kann«, erläuterte der Professor nebulös. »Man könnte auch sagen, es handelt sich um einen magischen Gegenstand.«
    »Hokuspokus - dachte ich’s mir doch«, sagte Eiserstorf und blieb bei seinem abfälligen Tonfall. »Na, da bin ich aber mal gespannt wie ein Hosengummi.«
    Da sich Merlins Stern ganz leicht erwärmte, stand fest, dass der Tote von einem schwarzblütigen Wesen, vielleicht sogar von einem Dämon, ermordet worden war. Das Amulett registrierte die Restspuren Schwarzer Magie.
    Danach fuhren sie zum Kap Arkona. Die Polizei hatte den Steinstrand abgesperrt. Die Spurensicherung war immer noch am Werk.
    Zwei Polizisten grüßten und ließen das Trio durch. Über die schwarzbraunen Feuersteine gingen sie zum Tatort, der durch ein weißrotes Band abgesperrt war.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn wir hier mal ein paar Minuten unter uns sein könnten, Herr Eiserstorf«, sagte Zamorra und hakte Merlins Stern von der Halskette.
    Eiserstorf nickte und schickte die Kollegen, die sich in unmittelbarer Umgebung befanden, weg. »Und ich?«, fragte er.
    »Sie dürfen bleiben, wenn Sie wollen. Lassen Sie sich einfach mal überraschen. Wir reden später darüber, okay?«
    Professor Zamorra versetzte sich in eine Halbtrance und führte die Zeitschau durch, indem er das entsprechende Zeichen berührte und sich auf das Amulett konzentrierte. Das Zentrum von Merlins Stern wurde umgehend zum Minibildschirm und zeigte bewegte Bilder. Und weil das Amulett, das Merlin einst aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte, die Bilder auf magischem Weg direkt in die Gehirne der Betrachter »übertrug«, sahen diese die Szenen in Lebensgröße vor sich.
    »Was ist das?«, fragte Eiserstorf verblüfft, der Zamorra über die Schulter schaute. »Eine Art Kamera?«
    »Stören Sie ihn jetzt bitte nicht«, sagte Nicole. »Es ist ziemlich anstrengend, was er da macht. Mit dem Amulett ist es möglich, in dessen unmittelbarer Umgebung bis zu 24 Stunden in die Vergangenheit zu schauen. Wir werden gleich sehen, was hier passiert ist.«
    »Ausgemachter Quatsch!«, entfuhr es Eiserstorf. »Das wäre ja wirklich Zauberei.«
    Im Bild erschien die Spurensicherung, dann die Polizei, die den Tatort sicherte und schließlich der Fußgänger, der die Leiche auffand. Es war wohl wirklich Dissmann-Asmodis gewesen. Nicole beobachtete Eiserstorf. Der starrte mit weit aufgerissenen Augen auf Merlins Stern. Dabei kratzte er übernervös seinen Nasenrücken. »Das gibt's doch gar nicht, unfassbar«, murmelte er. »Aber… das da läuft rückwärts.«
    »Stimmt, Herr Eiserstorf. Die Zeitschau läuft tatsächlich rückwärts. Und jetzt wird’s auch gleich interessant. Nun bekommen wir den Mord zu sehen. - Wenn’s nicht zu finster ist«, fügte Nicole nach einer kleinen Pause an.
    Tatsächlich tauchte plötzlich eine nackte, vom Mondlicht beschienene Frau auf, die einem jungen Mann das gesamte Blut förmlich aussoff, ihm bestialisch Hals und Gesicht aufschlitzte und danach das Genick brach. Das Liebesspiel war zu sehen und dabei auch deutlich das Gesicht der Mörderin.
    »Mensch, die kenn ich doch«, entfuhr es Nicole.
    »Tatsächlich?«, fragte Eiserstorf, der keinen Blick mehr von den Szenen wandte. Nun wurde auch das Gesicht des jungen Mannes deutlich sichtbar. Dann gingen die beiden aus der Szene heraus. Zamorra schaltete die Zeitschau ab. Er keuchte leicht. Schweiß stand auf seiner Stirn.
    »Und, haben Sie alles mitbekommen, Herr Eiserstorf?«
    Der starrte Zamorra wie ein Mondkalb an. »Mann, wenn ich das nicht selber gesehen hätte, ich würd’s nicht glauben. Das ist fantastisch, Angst einflößend. Kein Wunder, dass Laum Ihnen alle Unterstützung zuteil werden lässt.« Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf. »Wahnsinn. Ich habe erst neulich im Fernsehen gesehen, dass die amerikanischen Kollegen hin und wieder auf Hellseher und Wahrsager zurückgreifen. Da habe ich noch herzlich gelacht. Ich denke, dass ich

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