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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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das ab jetzt nicht mehr tun werde.« Er schüttelte erneut den Kopf. »Aber Sie sagten, Sie kennen die Mörderin, Frau Duval?«
    »Kennen ist vielleicht nicht das richtige Wort«, erwiderte Nicole, während sie zurück gingen. »Wir sind ihr gestern begegnet, ein Stück weiter oben an der Jaromarsburg. Sie sah aus, als würde sie unter Drogen stehen. Deswegen ist sie uns aufgefallen.« Von der Verfolgung und den Gründen dafür erzählte sie vorerst nichts.
    »Und jetzt nichts wie ab zum Polizeizeichner«, schlug der Hauptkommissar vor. »Er soll Fahndungsbilder erstellen. Ich habe mir die beiden Gesichter ganz genau gemerkt. Wollen Sie mitkommen? Oder haben Sie andere Pläne, Herr Zamorra? Frau Duval und Sie könnten mich nämlich beim Anfertigen der Zeichnungen unterstützen.«
    »Gute Idee. Die könnte glattweg von mir sein. Aber eine Bitte habe ich doch: Wenn Sie die Frau finden, greifen Sie nicht sofort zu. Sprechen Sie bitte das weitere Vorgehen direkt mit mir ab.«
    »Natürlich, Herr Zamorra.« Er lächelte. Kriminalhauptkommissar Lutz Eiserstorf sah so aus, als hätte er nun Vertrauen zu Professor Zamorra und Nicole Duval gefasst. Obwohl oder gerade weil er Zeuge dieses unglaublichen Vorgangs geworden war.
    ***
    »Herr vergib mir, auch wenn ich genau weiß, was ich tue.« Bruder Claudius betete so inbrünstig wie niemals zuvor. Mit zitternden Fingern umklammerte er sein Kreuz, Schweiß lag als klebrige Schicht auf seinem Gesicht. Und seine Seele fror bis in die unauslotbarsten Tiefen seiner Existenz hinab.
    Es hatte ihn eine schlaflose, furchtbare Nacht gekostet. Aber nun stand sein Entschluss unumstößlich fest: Er musste die Prostituierte, der Bruder Passionatus beigelegen hatte und auf deren Spur ihn der hochheilige Seraphim gebracht hatte, töten. Er sah keinen anderen Weg. Nur so konnte die Katastrophe verhindert werden.
    Bruder Claudius machte sich auf, einen Mord zu begehen.
    ***
    Gegen Nachmittag des nächsten Tages klingelte Zamorras-TI-Alpha-Handy, jenes Wunderwerk aus der Schmiede von Tendyke Industries, das die erstaunlichsten Sachen konnte. Momentan stellte es aber nur Hauptkommissar Lutz Eiserstorf durch.
    »Wir waren erfolgreich, Herr Zamorra, es war ganz leicht, sie zu finden. Die Frau heißt Marion von Altmühl. Eine Prostituierte aus München. Sie hatte vor einigen Tagen Polizeikontakt, weil ein Freier direkt während des… nun, äh… Aktes starb. Der Freier war übrigens ein Mönch aus Belgien, wie die Kollegen aus München zwischenzeitlich wissen.«
    »Ein Mönch?« Zamorra horchte auf. »Wissen Sie zufällig, was für einer?«
    »Sie meinen, welchem Orden er zugehörig war? Zitternenser oder so ähnlich, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Zisterzienser.«
    »Ja, so heißen die Brüder wohl. Jetzt, wo Sie’s sagen.«
    »Höchst interessant«, murmelte Zamorra.
    »Was sagten Sie eben?«
    »Ach, nichts von Bedeutung, Herr Eiserstorf. Wo finden wir diese Marion von Altdingsbums nun?«
    »Sie wohnt in einer kleinen Pension in Bergen. Und das Opfer haben wir auch identifiziert. Ein junger Tourist namens Hans Berensen. Was sollen wir jetzt tun?«
    »Greifen Sie bitte noch nicht zu, Herr Eiserstorf. Das könnte überaus gefährlich werden. Warten Sie auf uns. Wir sind sçhon auf dem Weg.«
    Zamorra und Nicole sprangen in den Cherokee und fuhren nach Bergen. Eiserstorf erwartete sie in der Polizeiinspektion, in der er vorübergehend sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte.
    »Lassen Sie die Pension unauffällig umstellen, wenn Sie die Leute dafür haben«, schlug der Professor vor. »Für alle Fälle. Frau Duval und ich werden ins Haus gehen.«
    »Das ist viel zu gefährlich, Herr Zamorra«, sagte Eiserstorf und rückte die Pistole im Schulterhalfter zurecht. »Lassen Sie uns das machen.«
    »Keine Sorge. Wir haben große Erfahrung mit diesen Dingen. Es könnte außerdem zu Phänomenen kommen, mit denen wiederum Sie keine Erfahrung haben.«
    »Nun gut. Auf Ihre Verantwortung.« Eiserstorf nickte und hatte keine weiteren Einwände mehr.
    Sie fuhren zu einer kleinen Pension, die in der Nähe des Rugards lag. Der 90 Meter hohe Berg, an dessen Hängen Bergen gebaut war, wurde vom Ernst-Moritz-Arndt-Turm gekrönt, einem runden, vierstöckigen Bau aus roten Ziegeln. Aber für die Inselschönheiten hatten die beiden Dämonenjäger jetzt keinen Blick. Sie waren angespannt und aufs Äußerste konzentriert. Wie immer, wenn eine Auseinandersetzung mit dämonischen Wesen bevorstand. Auch wenn Zamorra und

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