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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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beigetreten.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne. »Schon wieder die Zisterzienser«, sagte er nachdenklich. »Warum hatten wir diese Info vorher noch nicht?«
    »Natürlich hatten wir die, sonst wäre sie ja wohl nicht im Handy.« Nicole zeigte ihrem Chérie den Vogel. »Wir haben sie bisher nur nicht als bedeutsam eingestuft, weil wir da noch nichts von den beiden anderen Zisterziensern wussten.«
    »Auch wieder wahr. Mensch, Nicole, wenn man vom Teufel spricht…« Angespannt starrte Zamorra zur Pension hinüber.
    Nicole folgte seinem Blick. »Ich glaub’s nicht«, sagte sie. Soeben ging der Zisterzienser, den sie neulich im Wald gesehen hatte, zu Marion von Altmühls Appartement. Kurz vor der Haustür sah er sich angespannt um. So, als habe er ein schlechtes Gewissen. Dann klingelte er. Als niemand aufmachte, ging er wieder weg.
    »Ich husche ihm hinterher. Mit dem möchte ich ein paar Takte reden«, sagte Nicole. Sie sprang aus dem Cherokee und verfolgte den Mönch. Kurze Zeit später war sie zurück. »Keine Chance, ich habe ihn verloren. Sein Vorsprung war zu groß. Schade.«
    So widmete sie sich weiter dem TI-Alpha-Handy. »Sieh mal da, Chérie. Da steht schon wieder was von den Zisterziensern. Dieser Ranenfürst Jaromar wurde von König Waldemar zum Christentum bekehrt und zum dänischen Lehensmann gemacht. Als Jaromar I. baute der Inselfürst dann mehrere christliche Kirchen und gründete 1193 ein Zisterzienserinnenkloster hier in Bergen, das allerdings um 1660 wieder abgerissen wurde.«
    »Hm«, sinnierte Zamorra. »Unglaublich, wie oft die Zisterzienser in diesem Fall auftauchen. Vielleicht ist unser eigentlicher Gegner ja gar nicht dieser Svantevit, sondern Fürst Jaromar? So, wie du es neulich schon anzudeuten beliebtest. Vielleicht hat ja Asmodis den Begriff Jaromarsburg ganz gezielt gewählt? Wir Dussel hätten gleich auch in diese Richtung Informationen sammeln sollen.«
    »Der Dussel bist ganz alleine du«, erwiderte Nicole. »Du solltest wirklich mehr auf deine Sekretärin und Lebensgefährtin hören, dann hättest du ein leichteres Leben. Wir können’s aber immer noch nachholen.«
    Sie wählte die Nummer von Château Montagne und beauftragte Butler William mit diversen Nachforschungen. Vor allem sollte er herausfinden, ob Fürst Jaromar in Zusammenhang mit schwarzmagischen Aktivitäten gebracht wurde.
    Eine Stunde später hatten sie das Ergebnis: Ein klares Nein. Jaromar war als frommer Mann gestorben. Er tauchte in keiner Dämonologie auf.
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Das muss aber auch noch nichts besagen.«
    Zwischenzeitlich war es dunkel geworden. Zamorra und Nicole warteten weiter. Es ging nun bereits auf Mitternacht zu, ohne dass sich etwas getan hatte. Zamorra wollte gerade aufgeben, als Nicole zischte: »Da, Chef, sie kommt. Wir haben doch noch Glück.«
    Tatsächlich ging Marion von Altmühl im Schein des fast vollen Mondes zu ihrem Appartement. Das heißt, sie schwankte eher dorthin. Es sah aus, als hätte sie gewaltig einen sitzen. Sie stocherte einen Moment am Schlüsselloch herum, dann verschwand sie in der Wohnung.
    Zamorra und Nicole stiegen aus und gingen raschen Schrittes hinüber. Nicole übernahm die Hintertür, während Zamorra an die Eingangstür trat. Sofort erwärmte sich Merlins Stern, den er frei vor der Brust hängen hatte, leicht.
    Zamorra sah sich um. Niemand war in der Nähe. Gut so. Er probierte, ob die Tür offen war. Sie war. Ohne zu zögern drang er in die Wohnung ein. Im kleinen Flur brannte Licht. Der Professor hörte seltsame Geräusche, die aus dem Zimmer direkt vor ihm kamen.
    Kampfgeräusche!
    Zamorra zögerte keinen Moment. Er stieß kraftvoll die Tür auf. Das aus dem Flur einfallende Licht erhellte die Szene im bisher dunklen Raum. Der Professor erstarrte einen Moment lang. Der Atem stockte ihm.
    Mit einem Blick erfasste er die Situation. Die Frau lag rücklings auf dem Boden. Auf ihrem Bauch hockte der Zisterziensermönch. Mit der Rechten drückte er ihr den Hals zu, in der Linken hatte er eine Art Spiegel, den er ihr vors angstverzerrte Gesicht hielt.
    Wo um alles in der Welt kam dieser Kerl so plötzlich her? Das musste ein wahrer Einbrecherkönig sein. Trotz ständiger Beobachtung des Hauses hatten sie ihn nicht einsteigen sehen.
    Marion von Altmühl stöhnte und wand sich verzweifelt. Sie versuchte vergeblich, den Mönch zu fassen zu bekommen. Dessen Griff um ihren Hals war wohl stahlhart, die Augen traten ihr bereits aus den Höhlen.
    Zamorra

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