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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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war, wo war dann Svantevits Gesicht abgeblieben? Lauerte hier auf Rügen nach wie vor eine Zeitbombe?
    Zamorra hätte sich gerne darum gekümmert, aber sie mussten wieder weg. Zumal es momentan keine akuten Anzeichen gab.
    Andere Aufgaben warteten.
    ***
    Drei Tage nach diesen dramatischen Ereignissen saßen Zamorra und Nicole erneut am Stammtisch bei Mostache. Ihre Kräfte waren wieder vollständig hergestellt.
    Jedenfalls fast, wenn es nach Nicole ging. Die war nämlich der Ansicht, dass sie noch eine halbe Flasche des guten Mostacheschen Rotweins brauchte, um das optimale Regenerationsergebnis zu erzielen. Eines Rotweins übrigens, der von Zamorras eigenem Weinberg stammte. »Na gut. Ich höre mich nicht nein sagen. Gehen wir also ›Zum Teufel‹«, hatte der Professor geschmunzelt und mit ihr zusammen umgehend den hauseigenen BMW 740i geentert.
    Jetzt waren sie also da und freuten sich auf einen gemütlichen Abend. »Malteser-Joe« beglückte Mostache ebenfalls mit seiner Anwesenheit. Und auch Pater Ralph hatte es sich zusammen mit Dorfschmied Charles an einem der Tische gemütlich gemacht.
    Nicole, die bereits über die angestrebte halbe Flasche Rotwein hinaus war, erzählte dem Pater gerade von Bruder Claudius und dessen Rolle, als urplötzlich Asmodis mitten zwischen den Anwesenden aus dem Nichts fiel.
    »Ich darf dich leicht korrigieren, Nicole Duval«, sagte er. »Bruder Claudius’ Zusammentreffen mit euch beiden war keineswegs zufällig, sondern wurde ganz gezielt herbeigeführt. Und zwar von mir. Aber zuerst mal wünsche ich allen hier einen wunderschönen guten Abend.«
    Die Anwesenden saßen wie vom Donner gerührt. Es war totenstill geworden, obwohl sie den Ex-Teufel alle kannten.
    »Das ist, das ist…«, schnaubte Nicole, empört über so viel teuflische Frechheit. Dann sprang sie auf. Wie immer, wenn sie erregt war, erschienen goldene Tüpfelchen in ihren Pupillen. »Dass du Schweinepriester dich überhaupt noch hierher traust«, sagte sie gefährlich leise. Und mit leicht gewendetem Kopf: »Entschuldigung, Pater Ralph. Das ist mir so rausgerutscht.«
    »Ehre, wem Ehre gebührt«, murmelte der Pater. »Aber dem da gebührt gewiss keine.«
    »Du tust mir Unrecht, Paterchen«, erwiderte Asmodis, der sich wie schon neulich in der Gestalt des düsteren, schlanken, hoch gewachsenen Mannes zeigte. »Ich werde nicht müde zu betonen, dass ich ein guter Teufel bin.«
    »Pass gut auf, Teufelchen, dass ich dir nicht einen Schuss Weihwasser in dein loses Maul schütte«, gab Pater Ralph ungerührt zurück.
    »Das wäre Verschwendung von Ressourcen«, grinste der Ex-Teufel. »Es würde nämlich nichts nützen.«
    »Mostache, deine Pfanne!«, brüllte Nicole. »Dieses Mal bringe ich den Schweinehund wirklich um.«
    »Was nicht wirklich sinnvoll wäre, Duval.« Asmodis fixierte sie mit seinen kohlrabenschwarzen, alles durchdringenden Pupillen. »Denn dann…« Er machte eine kurze dramaturgische Pause. »Denn dann würdet ihr wichtige Dinge, die mit Svantevit zusammenhängen, niemals erfahren.«
    »Ach ja?«, mischte sich nun auch Zamorra ein. »Du wirst doch nicht noch auf deine alten Tage geschwätzig werden wollen, Asmodis? Das wäre ja was ganz Neues. Bisher hast du uns informationstechnisch eher verhungern lassen. Was soll das also?«
    »Sagen wir einfach, ich bin der Ansicht, dass ihr diese Dinge wissen solltet.« Er setzte sich unaufgefordert an den Nebentisch und schnippte mit den Fingern. Vor ihm erschien ein Weinglas aus dem Nichts. Er grinste und fuhr mit dem Finger daran hoch. Im gleichen Maße füllte es sich mit einer roten Flüssigkeit.
    »So lässt es sich besser reden.« Asmodis war sichtlich zufrieden. »Und da mir der famose Wirt dieser noch famoseren Wirtschaft sicher keinen Wein eingeschenkt hätte, muss ich eben zur Selbsthilfe greifen. Und nun werde ich euch ebenfalls Wein einschenken. Reinen Wein nämlich.« Er lachte meckernd, fand aber nicht einen einzigen Mitlacher.
    »Nun gut.« Er nippte an seinem Weinglas. »Hervorragender Jahrgang übrigens. Hölle Mitte, Südhanglage.«
    »Komm endlich zur Sache, Assi«, forderte Nicole scharf. »Sonst erneuere ich mein freundliches Angebot von vorhin.«
    »Das Jahr 422 nach eurer Zeitrechnung war gerade drei Tage alt«, begann Asmodis seine Erzählung, »als sich plötzlich vor der Insel Rügen ein Weltentor öffnete. Der Dämon Svantevit hatte es aufgestoßen und sah sich erst mal vorsichtig auf dieser Welt hier um. Wir von der Schwarzen Familie

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