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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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das Weltentor öffnen konnte!
    Und tatsächlich. Aus dem Maul der mittleren Fratze löste sich umgehend ein in allen Farben schillernder Energieball, der mit kaum nachvollziehbarer Geschwindigkeit auf den Dimensionsübergang zuraste - und ihn durchschlug. Gleichzeitig war ein absolut irrsinniges Lachen zu vernehmen, das die drei Menschen fast um den-Verstand brachte. Sie stöhnten. Aber Bruder Claudius behielt seine Konzentration bei, wenn auch mit großer Mühe.
    Als der Energieball Svantevits die Dimensionen passierte und in Zamorras Welt materialisierte, wurde er zum Ziel des silbernen Strahls. Die beiden machtvollen Energien prallten aufeinander - und die Umgebung explodierte förmlich. Blitze zuckten nach allen Seiten weg, während sich die Magien vermischten. Der Energieball Svantevits nahm eine leicht silberne Färbung an, während die irrisierenden Farben der dämonischen Magie ein ganzes Stück weit am silbernen Strahl des Spiegels »hochkletterten«.
    Jetzt plötzlich waren auch die drei Fratzen Svantevits klar und deutlich zu sehen. Das irre Lachen verstärkte sich zudem ins Albtraumhafte. Tentakelartige Arme, die sich wie Seetang in der Strömung bewegten, reckten sich nach der winzigen Taucherin. Der Dämon wusste, dass er gewonnen hatte.
    Und täuschte sich. Denn durch das Aufeinanderprallen der magischen Kräfte entstand eine starke Druckwelle, die sich hauptsächlich seitlich ausbreitete. Dadurch wurde Marion von Altmühls Körper wie ein welkes Blatt zur Seite gewirbelt, während die Boote an der Wasseroberfläche nur leicht schwankten. Der hilflos zappelnde schwarze Schatten schoss förmlich durch die orangeroten Schlieren. Und verschwand in der Finsternis der nicht mehr beleuchteten Ostsee.
    Ein unglaublich wütender Schrei löste sich aus den drei Mündern Svantevits. Mit einem Schlag verschwammen die Gesichter wieder ins Undeutliche.
    »Das vierte Gesicht ist wieder aus dem kritischen Bereich«, stöhnte Zamorra erleichtert und feuerte Bruder Claudius an. »Komm, Junge, gib Gas, attackiere die Missgeburt dort unten noch stärker. Vielleicht bricht das Weltentor ja jetzt zusammen.«
    Tatsächlich verstärkte die Allianz aus Spiegel und Amulett den tödlichen Kraftstrom in die Tiefe noch. So, als hätten sie Zamorras Flehen gehört.
    Und dann war plötzlich alles anders.
    ***
    Nicole schrie triumphierend. Der Dämon hatte sich selbst geschadet. Indem er die magische Kugel durch die Dimensionen schickte, war er für die Druckwelle verantwortlich, die das vierte Gesicht wieder weggeschleudert hatte.
    Und dann war plötzlich eine vierte Gestalt im Boot. Sie materialisierte aus dem Nichts. Nicole zuckte zusammen. Bedrohlich stand der große, schlanke Mann zwischen ihnen, der nur als schwarzer Schatten wahrzunehmen war. Blitzschnell drehte er sich und stieß Bruder Claudius ins Wasser. Danach Zamorra.
    Dann drehte er sich erneut. Bevor Nicole in irgendeiner Weise reagieren konnte, fühlte sie sich gepackt und hochgehoben. Es stank penetrant nach Schwefel. Sie ließ den Dhyarra fallen. Er kullerte ins Boot.
    »Assi, du Schwein«, konnte sie noch keuchen, dann flog sie bereits. Sie sah, wie sich der Schatten drei Mal um sich selbst drehte und wieder im Nichts verschwand. Dann schlug das eisige Wasser auch über ihr zusammen.
    Nicole strampelte verzweifelt. Einen Moment lang hatte sie das Gefühl, ihr Herz bleibe stehen. Der Kälteschock war auch für eine trainierte Natur wie sie äußerst brutal. Ein paar Armzüge brachten sie nach oben. Ihr Kopf durchschlug die Wasseroberfläche. Sie schnappte nach Luft.
    Neben ihr tauchten die Köpfe Zamorras und Bruder Claudius’ auf. »Merde«, hörte sie Zamorra prusten. Dann setzte der Sog ein. Wie Raketen schossen die drei Menschen in die Tiefe, direkt auf das Weltentor zu.
    ***
    Fasziniert beobachtete Asmodis aus einer unbegreiflichen Sphäre heraus das Geschehen. Er registrierte jedes winzige Detail und speicherte es in seinem Gedächtnis ab. Der Verlauf des Kampfes ließ ihn immer unruhiger werden. Es lief ganz und gar nicht so, wie er es sich erhofft hatte. Aber einen Versuch war es allemal wert gewesen.
    Asmodis hatte sein Pulver allerdings noch nicht ganz verschossen. Der Ex-Teufel lachte leise und meckernd. »Einen hab’ ich noch«, sagte er. »Auch wenn ich mich nun selbst in Gefahr begeben muss. Ab ins Wasser, Freunde.«
    Und entmaterialisierte.
    ***
    Der plötzlich einsetzende Sog zog Nicole direkt auf das Weltentor zu. Sie wurde wie ein welkes Blatt

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