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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Zamorra«, sagte er mit klappernden Zähnen. »Wenn sie noch lebt, hat sie Svantevits Gesicht in der Gewalt und lenkt sie. Wenn sie tot ist, werden wir ihren Körper jetzt sowieso nicht finden.«
    Der Meister des Übersinnlichen nickte. »An die zweite Möglichkeit will ich gar nicht denken. Denn dann hätte sich Svantevits Flammenvisage einen neuen Wirt gesucht. Oder die Vereinigung mit den drei anderen Gesichtem ist doch gelungen. Daran will ich noch viel weniger denken.«
    Der Motor zündete. Bruder Claudius lenkte das Boot zum Strand zurück. Schweigsam und in sich versunken. Das kurze Verweilen in dieser bizarren, albtraumhaften Welt sowie der wahre Anblick Svantevits machten ihm sichtlich zu schaffen.
    ***
    Asmodis kämpfte. Es kostete ihn sehr viel Kraft. Aber nun liefen die Dinge besser für ihn. Im Moment. Das konnte sich allerdings ganz schnell wieder ändern. LUZIFER hilf, flehte er. Und sprang.
    Er materialisierte im finsteren Wasser der Ostsee. Direkt neben ihm schwamm Marion von Altmühls Körper. Mit kräftigen Schwimmstößen strebte die junge Frau erneut auf das Weltentor zu, nachdem die Druckwelle sie davon weggeschleudert hatte. Mit einem Ruck brach Asmodis ihr das Genick. Gleich darauf zuckte er wie unter Stromstößen, seltsame Leuchterscheinungen umflorten seinen Körper. Dann entmaterialisierte er erneut. Und kam im sonnigen Australien zum Vorschein…
    ***
    Zamorra und Nicole schliefen sich aus. Sie blieben mit Bruder Claudius zusammen drei Tage auf Rügen, um das Weltentor zu beobachten, das zu Eskil von Lunds Zeiten noch in einer Höhle unter der Jaromarsburg gelegen hatte und heute Teil des Meeresbodens war. Zamorra hatte keine rechte Vorstellung, wie das zugehen sollte, selbst unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sich das Meer in den letzten Jahrhunderten viele Meter Küste geholt hatte. Aber das Tor war gut 400 Meter weit draußen in der Ostsee angesiedelt. Derart viel Land hatte das Meer garantiert nicht verschlungen.
    Ein paar-Touristen und Einheimische hatten das geheimnisvolle unterseeische Leuchten sowie die zuckenden Blitze des magischen Kampfes mitbekommen und gemeldet. Erklären konnte es sich niemand. Aber die Zeitungen überschlugen sich in ihrer Berichterstattung. Vor allem die mit den großen Buchstaben glänzte mit der Überschrift »Neptun macht Disco«.
    Zwei Tage nach diesen Ereignissen spülte die Ostsee auch Marion von Altmühls Leiche an. Ihr Genick war gebrochen.
    Hauptkommissar Lutz Eiserstorf brachte die tote junge Frau mit den Leuchterscheinungen in Verbindung, da ähnliche Phänomene ja auch schon in ihrem Pensionszimmer beobachtet worden waren, ohne allerdings etwas beweisen zu können. Er fragte bei Zamorra und Nicole nach, ob diese ihm vielleicht weiterhelfen könnten. Zumal innerhalb des orangeroten Leuchtens auch zwei Boote und diverse Personen beobachtet worden seien. Der Polizist war sich sicher, dass die beiden Dämonenjäger irgendwie darin verwickelt waren.
    Da sich Eiserstorf als sehr freundlich und kooperativ erwiesen hatte, erzählten sie ihm bei einer Tasse Kaffee im Schlosshotel Ralswiek die Geschichte, wenn auch nicht die ganze. Bruder Claudius zum Beispiel sparten sie aus. So musste sich dieser nicht für seinen Mordversuch verantworten. Aber sie erzählten ihm, was die Blaster waren. Eiserstorf hatte sie gesehen, als er Zamorra und Nicole in Marion von Altmühls Pensionszimmer bewusstlos aufgefunden hatte und fragte jetzt voller Neugier nach ihnen.
    Hauptkommissar Lutz Eiserstorf war danach wie erschlagen. »Entschuldigen Sie, Herr Zamorra, aber das klingt wie ein Märchen. Ich will ja nicht sagen, dass Sie lügen, aber… ich tue mich einfach schwer damit. Ich bin rational erzogen worden, wenn Sie verstehen, was ich meine. Der Sozialismus in der DDR hat da ganz andere Prioritäten gesetzt. Wenn ich das ins Protokoll schreibe, dann lande ich umgehend im nächsten ZfP.«
    »ZfP?«
    »Zentrum für Psychiatrie«, grinste Eiserstorf. »So heißt die Klappse heute bei uns. Trotzdem verspreche ich Ihnen eins, Frau Duval, Herr Zamorra: Ich werde Kap Arkona im Auge behalten. Und wenn dort etwas Ungewöhnliches passieren sollte, informiere ich Sie umgehend. Natürlich auch, wenn sich sonst etwas in diese Richtung in unserem schönen Mecklenburg-Vorpommern tut.«
    »Ich danke Ihnen sehr, Herr Eiserstorf«, sagte der Meister des Übersinnlichen.
    Er ließ den Hauptkommissar seine große Sorge nicht merken. Jetzt, da Marion von Altmühl tatsächlich tot

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