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0814 - Der geheimnisvolle Engel

0814 - Der geheimnisvolle Engel

Titel: 0814 - Der geheimnisvolle Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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quasi einfroren.
    Wo war sie? Wohin musste sie, um die Wasseroberfläche zu erreichen? Panik kam auf, sie wollte Luft atmen und musste diesen Reflex doch eisern unterdrücken.
    Da sah sie einen silbernen Schimmer.
    Mondlicht!
    Neben sich, über sich? Sie wusste es nicht. Sie wusste nur, dass dieser Schimmer Sauerstoff und Leben bedeutete. Dorthin musste sie. Nun, da sie einen Orientierungspunkt hatte, konnte sie ihr Hirn noch einmal zu klarem Denken zwingen. Mit kräftigen Armzügen und Beinschlägen schwamm sie auf das Schimmern zu, das jetzt heller wurde. Und nun stellte sich auch das Gefühl für unten und oben wieder ein. Nicole merkte, dass sie nach oben schwamm.
    Wie weit noch? Der Sauerstoffmangel wurde bereits unerträglich. Alles in ihr schrie danach, den Mund aufzureißen und die köstliche Luft in die Lungen strömen zu lassen. Aber ihr Wille war stärker.
    Da, endlich! Ihr Kopf durchschlug die Wasseroberfläche. Sie schnappte gierig nach der kalten Nachtluft, keuchte und pumpte. Ein Schwall Wasser kam mit. Sie hustete ihn wieder aus. Erst als ihre Lungen mit Sauerstoff gesättigt waren, beruhigte sie sich wieder und orientierte sich.
    Sie war wieder in ihrer Welt! Nicht weit von ihr dümpelten die beiden Boote, vor ihr erhob sich die Kreideküste Kap Arkonas im silbernen Mondlicht. Das orangerote Glosen unter ihr war verschwunden, nichts als Finsternis herrschte jetzt wieder in der Ostsee vor dem Kap.
    Nicole seufzte erleichtert.
    Dann durchfuhr es sie wie ein Schlag. »Chérie!«, rief sie.
    »Ja, Nicole, hier!«, kam es zurück.
    »Ich bin auch noch da!«
    Nicole konnte sich trotz der prekären Situation ein Lächeln nicht verkneifen. Bruder Claudius hatte sich ebenfalls gemeldet.
    Nicole sah die Köpfe der beiden ungefähr zwanzig Meter entfernt im Wasser treiben. Dann schwamm sie auf das Motorboot zu.
    Fünf Minuten später saßen sie alle drei darin, triefend und zitternd wie die Hunde.
    Nicole war froh, dass ihr Blaster noch da war. Die magnetische Verankerung am Gürtel hatte gehalten. Dann suchte sie nach ihrem Dhyarra und fand auch den.
    »Scheint noch mal gut gegangen zu sein«, stellte Zamorra fest, »wir leben und das Dimensionstor ist auch wieder geschlossen. Auch wenn ich nicht die geringste Ahnung habe, was eigentlich passiert ist. Warum sind wir plötzlich ins Wasser eingetaucht?«
    »Das war Assi«, fauchte Nicole. »Ich hab’s genau gesehen. Dieser verdammte Schweinehund hat uns reingestoßen. Das zahl ich ihm heim, ich schwör’s dir. Er wollte uns opfern, uns diesem grauenhaften Dämon zum Fraß vorwerfen. Wahrscheinlich wollte er den Spiegel des Eskil vernichten und Merlins Stern gleich noch mit dazu. Und Bruder Claudius und dich und mich hätte er dem Dämon quasi noch als Nachtisch serviert.« Nicole war jetzt so richtig schön in Fahrt.
    »Na, ich weiß nicht…«
    »Aber ich. Ist doch so logisch wie noch was. Endlich hat Assi einen mächtigen Dämon gefunden, der Merlins Stern über ist. Den hat er nun benutzt, um breitflächig reinen Tisch zu machen. Sieh’s doch endlich ein, Chef, dass Assi nicht auf unserer Seite steht. Er will uns vernichten und wartet nur auf die passende Gelegenheit.«
    »Das passt irgendwie nicht, Nicole. Ich könnte dir auch sagen, warum. Wenn’s mir nur gerade einfiele.«
    »Und ob das logisch ist. Assi ist eben doch ein wahrer Teufel.«
    »Lassen wir das erst mal so stehen. Wer hat uns dann aber aus Svantevits Albtraumdimension gerettet?«
    »Ich hatte das Gefühl, er hat Angst vor uns«, erwiderte Nicole. »Ihr nicht?«
    Zamorra schüttelte den Kopf, glaubte Nicole aber aufs Wort. Er wusste, dass sie mit ihrem Telepathiesinn auf dieser Ebene mehr mitbekam als er selbst.
    »Wer weiß? Vielleicht war ja der Seraphim unsichtbar mit uns, von dem Bruder Claudius immer spricht? So, wie der sich wichtig gemacht hat, hätte ich ihn viel präsenter am ›Tatort‹ erwartet«, versuchte Zamorra einen Scherz.
    »Keine derartigen Lästerungen bitte«, fuhr Bruder Claudius hoch, der gerade damit beschäftigt war, mit zitternden Fingern den Motor wieder anzuwerfen, nachdem er den Spiegel des Eskil in seiner durchnässten Hose verstaut hatte. »Ich bin mir sicher, dass wir diesen Sieg dem Seraphim zu verdanken haben.«
    »Was ist nun eigentlich mit dem vierten Gesicht des Dämons?«, fragte Zamorra. »Mensch, diese Prostituierte muss doch auch noch irgendwo hier herumschwimmen. Wir müssen sie suchen.«
    Bruder Claudius schüttelte den Kopf. »Zwecklos, Monsieur

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