0815 - Der Sieben D-Mann
Volumen Wasserstoff, etwa ein Kubikmeter, bei einer gewissen Temperatur und einem bestimmten Druck in einen Treibstoffbehälter gepumpt und dort zu Plasma verwandelt. Die Zahl der Wasserstoffkerne hängt, wenn Druck und Temperatur festgelegt sind, nur vom Volumen ab. Es ist also gleichgültig, ob man in dieser Galaxis oder in einer anderen einen Kubikmeter Wasserstoff pumpt: man erhält immer dieselbe Anzahl von Wasserstoffkernen."
„Ganz mein Argument", erklärte Germaar-Vonk. „Ich verstehe noch immer nicht, worauf du hinauswillst."
„Die Zahl der Kerne ist überall gleich", fuhr Fareydon-Par fort. „Aber das Verhältnis von leichtem zu schwerem Wasserstoff ist von Galaxis zu Galaxis verschieden. Wenn ich Wasserstoff mit einem hohen Anteil an Schwerem Wasserstoff in Plasma verwandle, erhalte ich pro Volumen-einheit mehr Protonen als bei Wasserstoff mit einem geringen Anteil von schwerem Wasserstoff."
Germaar-Vonk begann zu begreifen.
„Ein dichteres Plasma also", folgerte er. „Aber das läßt sich nur nachweisen, wenn im Treibstofftank immer dieselben Bedingungen herrschen."
„Das tun sie. Gleichgültig, wieviel Plasma sich in einem Tank befindet, es herrschen stets derselbe Druck und dieselbe Temperatur. Bei Entnahme von Plasma verringert sich das Volumen. Das Fesselfeld breitet sich aus und drängt den Plasmarest auf engerem Raum zusammen. Die. Dichte des Plasmas gibt also Auskunft darüber, ob der Treibstoff in dieser oder einer anderen Galaxis gefaßt wurde."
„Und wie ist es bei dem Treibstoff des 7-D-Mannes?"
„Er stammt ganz eindeutig aus einer anderen Galaxis. Er ist weniger dicht als ein Wasserstoffplasma, das man in dieser Milchstraße erzeugen würde."
Germaar-Vonk nickte.
„Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als den Sieben-D-Mann als echt zu akzeptieren", sagte er.
„Wollen sehen, was er leistet!"
4.
„Wie lange hat er vor, ein nacktes Ei zu bleiben?" fragte Kershyll Vanne.
„Er wird sich bei Gelegenheit einen Ersatz für die verdampfte Maske beschaffen", antwortete Sorgk.
„Aber hier darf er das nicht tun. Die Laren halten ihn für einen Bestandteil der uralten Raumstation, die auf diesem Planeten existiert. Wir sollen das Ei untersuchen und feststellen, ob ihre Vermutung begründet ist. Solange er sich hier befindet, muß er ein Ei bleiben."
„Das wird ihm weh tun", bemerkte Kershyll Vanne spöttisch. „Er ist nämlich ein sehr eitles Geschöpf."
Da begann das Ei, sich zu bewegen. Der Orterkopf wurde ein Stück weit ausgefahren, und eine zornige Stimmeertönte: „Du kümmerst dich besser um deinen eigenen Dreck!"
„Richtig!" lachte Kershyll Vanne. „Dabei hast du nicht einmal so unrecht, mein Freund." Er wandte sich an Sorgk. „Wir müssen eure Berechnungsunterlagen durchgehen und feststellen, ob ihr überall richtig liegt."
„Kannst du das?" erkundigte sich Sorgk zweifelnd. „Der Vario hat uns von deinen erstaunlichen Fähigkeiten berichtet. Aber im Grunde wissen wir noch immer nicht, wer du eigentlich bist und woher diese Fähigkeiten kommen."
„Hast du von ES gehört?"
„Wer hat noch nicht von ES gehört! ES ist eines der Überwesen, die in diesem Teil des Universums herrschen."
„Gut. Ich bin ein Geschöpf von ES!"
Kershyll Vanne erzählte die Geschichte seiner Entstehung. Sorgk hörte aufmerksam zu. Als Vanne geendet hatte, erklärte er: „Du hast nicht übertrieben. Du kannst, was du zu können behauptest. Und wahrscheinlich noch etwas mehr, wenn du deine Fähigkeiten noch besser zu koordinieren lernst."
Der erste Blick auf die keloski-schen Berechnungsunterlagen erzeugte in Kershyll Vanne einen Schock.
Er hatte geahnt, daß es nicht leicht sein würde, einen Überblick über die Tätigkeit der 7-D-Genies zu gewinnen. Aber daß er gar nichts verstehen würde, darauf war er nicht vorbereitet.
Der Schock brachte ihn eine Zeitlang aus dem Gleichgewicht.
Für eines der anderen Bewußtseine wäre es in diesem Augenblick leicht gewesen, die Lenkung des Konzepts zu übernehmen.
Sie bewiesen ihren Sinn für Verantwortung dadurch, daß sie sich ruhig verhielten und keinerlei derartigen Vorstoß unternahmen.
Als er sich allmählich von dem ärgsten Schreck erholte, redeten sie auf ihn ein.
„Es ist klar, daß wir damit nicht ohne weiteres zurechtkommen", sagte Pale Donkvent. „Wir verstehen nicht einmal die Symbole, die sie benützen."
„Alleine werden wir das nicht schaffen", bemerkte Ankamera. „Die Kelosker müssen uns den Ansatz
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