0815 - Der Sieben D-Mann
meldest."
Kershyll Vanne hielt seinem Blick stand.
„Ich könnte dich einfach anlügen", meinte er.
„Es spricht für dich, daß du diese Möglichkeit erwähnst. Natürlich könntest du mich anlügen. Aber irgendwann würde ich es merken. Die Kelosker informieren mich täglich über den Fortschritt der Entwicklung des Neutronensterns. Dabei geben sie Prognosen über die zukünftige Entwicklung ab.
Diese Prognosen kann ich anhand der Ereignisse, die dann eintreten, überprüfen. Wenn eine Prognose nicht zutrifft; bemerke ich es. Wenn du dich an unser Abkommen hältst, weiß ich über den Fehler schon früher Bescheid. Verstehst du?"
„Ich sagte schon, daß ich nicht alle Fehler erkennen kann."
„Aber die meisten, sagtest du. Ich gestehe dir acht aus zehn zu. Wenn du mich bei zehn Fehlprognosen über acht rechtzeitig unterrichtest, werde ich anerkennen, daß du unser Abkommen einhältst."
Kershyll Vanne gab sich den Anschein der Nachdenklichkeit.
„Also gut", sagte er schließlich. „Ich gehe darauf ein."
Kershyll Vanne betrat eine Vorhalle. Unter der Türöffnung auf der gegenüberliegenden Seite wartete die unförmige Gestalt eines Keloskers.
„Sorgk ...!" rief Vanne im Ton größter Freude.
Er rief den Namen nicht aufs Geratewohl. Innerhalb einer Sekunde hatte er sich mit seinen sechs Mitbe-wußtseinen abgestimmt, daß es nur Sorgk sein könne, der ihn empfing.
Der Kelosker watschelte ihm entgegen.
„Kershyll, mein Freud!" antwortete er über den Translator.
Er streckte einen der biegsamen Arme aus und berührte Kershyll Vanne mit dem Greiflappen auf der Stirn und an der Schulter. Das war das keloskische Begrüßungszeremoniell. Sie schritten durch die hohe Tür und gelangten in einen Raum, der mit plumpen Möbelstücken auf keloskische Art eingerichtet war. In Sesseln, von denen jeder die Größe eines Kaiserthrons besaß, kauerten weitere zwei Kelosker.
Kershyll Vanne begrüßte sie ebenso begeistert wie Sorgk und nannte sie beim Namen: Tallmark und Llamkart. Sie streckten ihre Arme aus und berührten ihn an Stirn und Schulter.
Dann erzählte Kershyll Vanne „seine Geschichte". Er war sicher, daß die Laren eine Möglichkeit besaßen, diesen Raum abzuhören, und daß Germaar-Vonk diese Möglichkeit nutzte. Er erzählte daher weitschweifig, aber ohne auf kritische Details einzugehen. Seine Erzählung hielt sich an das, was er mit seinen Mitbewußtseinen an Bord der PLEYST vereinbart hatte, und dauerte fast zwei Stunden.
„Genauso hatten wir es uns gedacht", bestätigte Sorgk, als Kershyll Vanne geendet hatte.
„Wahrscheinlich war unser Plan zu naiv. Wir hatten nicht mit den Mutanten an Bord der SOL gerechnet.
Sie durchschauten dich sofort."
„Nach kurzer Zeit", bestätigte Kershyll Vanne. „Erst als die SOL die Milchstraße erreicht hatte, entkam ich aus der Haft. Ich floh mit einer Space-Jet. Ich habe diese Galaxis von oben nach unten, von rechts nach links durchkreuzt und nach euch gesucht. Aber erst vor kurzem erhielt ich ein Signal, das auf eure Anwesenheit schließen ließ. Ich entdeckte, daß in dieser Gegend ein alternder Neutronenstern manipuliert wurde.
Ich näherte mich und rief nach euch. Als ich eure Antwort erhielt, wußte ich, daß die Zeit der Irrfahrten vorüber war. Ich habe meinen Auftrag nicht erfüllt. Aber ich denke, daß ihr mir deswegen nicht zürnen werdet. Ich will bei euch bleiben, und keine Macht des Universums soll mich wieder von euch trennen."
„Wir zürnen dir nicht", antwortete Sorgk bewegt. „Du hast getan, was du konntest. Auch wir haben uns nach dir gesehnt. Du sollst bei uns bleiben, wenn es die Laren erlauben."
Sorgk wies auf einen weiteren Ausgang.
„Komm mit!" forderte er Kershyll Vanne auf. „Ich will dir etwas zeigen."
Jenseits der Tür blieb Sorgk stehen.
„Von hier an kannst du reden, wie es dir beliebt", sagte er. „Draußen haben die Laren Abhörgeräte und Spionaugen angebracht. Aber die inneren Räume, werden nicht überwacht.
Wir haben uns vergewissert,"
„Wie klang meine Geschichte?" fragte Vanne.
„Ausgezeichnet. Sie entsprach genau dem, was wir Germaar-Vonk und seinem Stellvertreter berichtet hatten."
„Habt ihr unsere letzte Meldung empfangen? Wißt ihr, daß der Kollaps des Sterns sich wesentlich schneller vollziehen wird, als ihr voraussagtet?"
„Wir wissen es und danken dir für die Meldung. Germaar-Vonk hatte schon Verdacht geschöpft und wollte mir eine Falle stellen.
Er ließ mich rufen und fragte, wann
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