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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher.
    Der Protonensturm würde vorübergehen, so wie der vorige vorübergegangen war. Auf Houxel würde sich in der Zwischenzeit vermutlich nichts Dramatisches ereignen.
    Das waren Varmells Überlegungen. Er wandte sich dem Bericht wieder zu und gelangte innerhalb einer Stunde zum Abschluß. Der Protonensturm tobte mit unverminderter Wucht. Varmell ordnete an, daß der Bericht so rasch wie möglich abgestrahlt werde. Der Text wurde in einige Dutzend „Pakete" unterschiedlicher Größe zerteilt und jedes Paket an einen anderen Empfänger gesandt. Die Empfänger waren Hyperfunk-Relaisschiffe des Neuen Einstein-Imperiums, die in den Tiefen des Alls standen und die Kommunikation mit Gäa sicherten.
    Jedes Nachrichtenpaket, das die Antenne der PLEYST abstrahlte, würde mehrere Relaisstufen durchlaufen. Die Zusammensetzung der Pakete, so daß sich die ursprüngliche Nachricht wieder ergab, würde erst auf Gäa selbst stattfinden.
    Der Abstrahlprozeß war noch nicht abgeschlossen, da entstand plötzlich und ohne vorherige Warnung die Verspannung des Raum-Zeit-Gefüges, die man auf Houxel vorhergesagt und über die man die PLEYST nicht informiert hatte, weil man glaubte, Killion Varmell werde die drohende Gefahr rechtzeitig erkennen.
    Der Effekt war wenig spektakulär.
    Die PLEYST verschwand einfach, als hätte sie sich in Nichts aufgelöst.
    Auf Gäa ließ sich Julian Tifflor, wie jeden Morgen, von seinem persönlichen Referenten Bericht erstatten. Howard Jesseune, hochgewachsen, schlank, knapp über neunzig Jahre alt und von einer Erscheinung, die man nicht anders als vornehm nennen konnte, war für diese Funktion wie kein anderer geeignet. Er verstand es, das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen und Situationen mit knappen Worten so präzise zu umreißen, daß ein deutliches Bild entstand.
    „Thema Nummer eins, Sir", begann er an diesem Morgen, „sind die Aktivitäten der GAVÖK."
    Julian Tifflor nickte. Die GAVÖK war seit etlichen Wochen das Thema Nr. 1.
    „Etwas Konkretes?" fragte er.
    „Sehr konkret, Sir", bestätigte Ho-ward Jesseune. „Im Rigel-Sektor hat eine bunt zusammengewürfelte Flotte von Akonen, Arkoniden, Springern und Aras eine Patrouille der Überschweren angegriffen und vernichtet."
    „Oha!" führ Tifflor auf. „Das wird Maylpancer sehr zornig machen!"
    „Die Information gelangte durch die Kanäle der Gäa-Abwehr zu uns", bemerkte Jesseune. „Die Frage ist, wann Maylpancer - wenn überhaupt - von der Aktion erfährt. Anscheinend wurde durch einen Überraschungsangriff dafür gesorgt, daß die Patrouille keinen Funkspruch mehr absetzen konnte.
    Maylpancer wird gegebenenfalls nur das Verschwinden von acht Raumschiffen registrieren können. Er hat keinen Anhaltspunkt, an eine GAVOK-Aktion zu denken."
    „Weiß man, wer an dem Überfall beteiligt war?"
    „Die Recherchen laufen noch. Bis jetzt ist bekannt, daß ein Teil der Angriffsflotte von der neuarkonidischen Kolonie ,Artagan' stammt."
    „Artagan?" wiederholte Julian Tifflor überrascht.
    „Artagan", antwortete Jesseune bestätigend und mit wissendem Blick. „Es trifft sich anscheinend nicht ganz zufällig, daß der Gesandte von Artagan heute bei Ihnen vorsprechen will."
    Tifflor lächelte.
    „Die alte GAVÖK! Wer hätte je gedacht, daß sie sich zu soviel Wagemut aufraffen würde! Ich kann mir denken, was der Gesandte will!"
    „Unterstützung, Sir."
    „Genau das! Wir werden ihm Hilfe zusagen. Noch hat der Achtzig jahresplan nicht einmal seine Anlauf -phase hinter sich.
    Aber je eher es zu gären und zu brodeln anfängt, desto nervöser und unsicherer werden die Laren.
    Gäa ist Mitglied der GAVÖK, also werden wir unsere Hilfe nicht verweigern!"
    Ein Summer ertönte.
    „Ja, was gibt es?" fragte Tifflor laut.
    „Jaan Kartha zur dringenden Berichterstattung, Sir."
    „Soll reinkommen!"
    Die Tür öffnete sich. Ein Mann von etwa vierzig Jahren, in der Arbeits-montur der gäanischen Flotte, betrat den Raum. Er war muskulös und stämmig gebaut und von mittlerer Größe. Vor Julian Tifflors Arbeitstisch salutierte er nicht eben stramm, was bewies, daß er sich in einiger Aufregung befand. Dabei schob er mehrere Blatt Druckfolie über den Tisch.
    „Eine Meldung von der PLEYST, Sir."
    Julian Tifflor überflog die Meldung. Beim letzten Blatt stutzte er.
    „Der Text hört mitten im Satz auf! Was ist passiert, Kartha?"
    „Wir wissen es nicht, Sir. Es wurde sofort versucht, mit der PLEYST Kontakt aufzunehmen. Sie meldet sich nicht

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