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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vanne.
    „Eine fremde Welt", antwortete der Kelosker gelassen.
    „Wie sind wir hierhergekommen?"
    Eines der Augen wandte sich Kershyll zu.
    „Du bist aufgeregt, mein Freund", sagte er. „Die Frage kannst du dir selbst beantworten!"
    „Die Verspannung!" rief Kershyll Vannef „Natürlich. Ich sah schon, daß dein Raumschiff sich von uns entfernte, anstatt auf uns zuzukommen.
    Dann bildete sich der Nebelstreif - auf einer luftlosen Welt! Der Streif markierte die Position einer Raum-Zeit-Falte. Wir sind nicht der Krümmung der Falte gefolgt, sondern direkt hindurchgestoßen. Es gibt keinen Zweifel, daß wir uns in einem anderen Universum befinden."
    In diesem Augenblick kam Germaar-Vonk zu sich. Er murmelte ein paar larische Worte. Dann erinnerte er sich seiner Begleiter.
    „Was ... was ist geschehen?!" fragte er stotternd. „Hat es einen ... Unfall gegeben?"
    „Sieh hinaus!" forderte Kershyll Vanne ihn auf.
    Der Lare gehorchte. Er stieß einen Schrei aus. Seine Augen weiteten sich vor Schreck.
    „Wo sind wir?!"
    „In einem anderen Universum", antwortete der Terraner.
    Kershyll Vanne kletterte hinaus. Aufmerksam betrachtete er die Anzeigen der Analysegeräte im linken Ärmel seiner Montur.
    Die Atmosphäre bestand aus Argon, Stickstoff und Sauerstoff mit den Mengenanteilen 12, 63 und 25 Prozent. Vorsichtig öffnete Kershyll den Helm und Sog die Luft der fremden Welt ein.
    Sie war frisch und würzig. Die Versuchung war groß, den Helm einfach abzustreifen. Aber er erinnerte sich, wie er hierhergelangt war. Wenn die Rückkehr nach Houxel sich ebenso plötzlich vollzog, dann bedeutete ein offener Helm den Tod.
    Er sicherte den Helmverschluß. Dann inspizierte er den Gleiter. Der Aufbau war an mehreren Stellen gestaucht, als sei das Fahrzeug aus einer nicht unbeträchtlichen Höhe herabgestürzt. Kershyll dachte an den Knall, den er gehört hatte, und an die unbarmherzige Kraft, von der er in den Sessel gepreßt worden war. Wahrscheinlich hatte er, als er das Versagen des Steuers bemerkte, das Triebwerk instinktiv ausgeschaltet. Als der Gleiter in diesem Universum erschien, da hatte er eine größere Flughöhe gehabt als „auf der anderen Seite", über Houxel. Er war abgestürzt.
    Die Sache hätte schlimmer ausgehen können. Die fremde Welt besaß eine geringe Gravitation.
    Kershyll hatte den Antigravzusatz ausgeschaltet und fühlte sich trotzdem leicht. Das Gravimeter zeigte auf 0,72 Gravos.
    Germaar-Vonk kam aus der Schleuse geklettert,. Er war grau im Gesicht.
    „Was ist das für eine Welt?" fragte er.
    „Eine paradiesische Welt mit wärmender Sonne und atembarer Luft", antwortete Kershyll Vanne.
    „Trotzdem trägst du deinen Helm geschlossen", bemerkte der Lare mißtrauisch.
    „Weil ich nicht möchte, daß mir die Luft ausgeht, wenn wir ebenso plötzlich nach Houxel zurückkehren, wie wir hierhergelangt sind."
    „Du hast recht! Wie aber sollen wir nach Houxel zurückkehren?"
    Kershyll Vanne zuckte mit den Schultern.
    „Das weiß man noch nicht. Zuerst müssen wir ermitteln, wie wir hierhergekommen sind. Vielleicht läßt sich der Prozeß umkehren."
    Germaar-Vonk sah sich um. Die Angst schien langsam von ihm zu weichen. Die Neugierde erwachte.
    „Was sind das für Gegenstände dort am Horizont?"
    Er deutete in die Richtung, in der der Gleiter sich beim Absturz bewegt hatte.
    „Wahrscheinlich Gebäude", ver- ,mutete Kershyll Vanne.
    „Ist diese Welt besiedelt?" stieß der Lare entsetzt hervor.
    In diesem Augenblick schob sich Sorgk mühselig durch die Schleusenöffnung. Er hatte Germaar-Vonks Frage gehört.
    „Das ist sehr unwahrscheinlich", antwortete er. „Ich schätze die Entfernung bis zum Horizont aus meiner Sichthöhe auf rund zehn Kilometer. Die Umrisse gehören Gegenständen, die hinter dem Horizont liegen und aufgrund ihrer Höhe über den Rand des Gesichtskreises emporragen. Wenn man sie so betrachtet, scheinen sie sehr umfangreich zu sein. Große Gebäude aber werden nur von fortgeschrittenen Zivilisationen errichtet - Zivilisationen also, die im allgemeinen auch Funk und motorgetriebenen Transport entwickelt haben. Von Funk aber ist auf dieser Welt keine Spur. Wenn es hier einmal eine Besiedelung gegeben hat, dann hat sie längst aufgehört zu existieren."
    Kershyll Vanne hatte zuviel von den ungewöhnlichen Fähigkeiten der Kelosker gehört, als daß er an dieser Analyse hätte zweifeln mögen. Es war ihm rätselhaft, wie Sorgk hatte feststellen können, daß es auf dieser Welt keinen

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