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0815 - Der Sieben D-Mann

Titel: 0815 - Der Sieben D-Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Funkverkehr gab. Aber er glaubte ihm.
    „Dann sollten wir uns die Gebäude ansehen", schlug Germaar-Vonk vor.
    „Dieser Platz muß zuvor markiert werden", sagte Kershyll Vanne „Warum?"
    „An dieser Stelle sind wir in das fremde Universum eingedrungen. Es ist sehr gut möglich, daß wir es nur an dieser Stelle wieder verlassen können."
    „Ich glaube nicht, mein Freund, daß der Ort des Auftauchens eine Rolle von besonderer Wichtigkeit spielt", widersprach ihm Sorgk. „Wir müssen darüber noch sprechen. Immerhin kann es nicht schaden, diesen Punkt zu markieren. Bevor du dir allerdings große Mühe machst, würde ich an deiner Stelle prüfen, ob die Markierung nicht bereits stattgefunden hat!"
    Germaar-Vonk starrte den Kelosker verwundert an. Kershyll Vanne dagegen begriff sofort. Wenn der Gleiter infolge des Absturzes nicht mehr flugfähig war, dann war die Landestelle durch ihn selbst ausreichend markiert. Er kletterte an Bord und ließ das Triebwerk anlaufen. Es stotterte anfangs ein wenig, lief jedoch bald gleichmäßig. Kershyll probierte die Kontrollen durch: er hob das Fahrzeug ab und flog eine kurze Runde. Dann setzte er auf und ließ Sorgk und den Laren einsteigen. Der Kelosker hatte inzwischen ein paar Büsche ausgerissen und sie dort aufgeschichtet, wo der Gleiter ursprünglich gelandet war. Das reichte als Markierung aus.
    Kershyll Vanne ließ das Fahrzeug bis auf eine Höhe von zehn Metern steigen. Dann nahm er Kurs auf die fremden Gebäude am Horizont.
    Später, als er sicher war, daß ihn der Gleiter nicht im Stich lassen würde, ging er höher. Die Umrisse am Horizont wurden deutlicher. Sie gehörten Gebäuden, die in der Tat gigantisch waren. Sie waren halb zerfallen, aber noch immer vermittelten sie einen atemberaubenden Eindruck von der Zivilisation, die sie vor langer Zeit errichtet hatte.
    Einst hatten hier neun Türme gestanden. Davon waren von fünf noch einigermaßen stattliche Überreste erhalten, die restlichen vier waren zu Schutthaufen zusammengesunken. Der Grundriß der Türme war rund. Nach oben hin hatten sie sich leicht verjüngt. In Bodennähe betrug der Durchmesser eines Turmes gewiß einhundert Meter. Kershyll Vanne schätzte die Menge des umherliegenden Schutts und kam zu der Überzeugung, daß die Türme mindestens achthundert Meter hoch gewesen sein mußten.
    Die Türme bildeten die Eckpunkte eines regelmäßigen Neunecks. Der herabstürzende Schutt hatte sich hauptsächlich im Innern des Neunecks aufgesammelt. Etwa im Zentrum lag er an die fünfzig Meter hoch.
    Jenseits der neun Türme war die Welt so unberührt wie auf dieser Seite. Es sah fast so aus, als sei auf diesem Planeten vor unvordenklicher Zeit ein Volk von Sternfahrern gelandet, nur um die neun Türme zu errichten. Nach getaner Arbeit waren sie wieder verschwunden. Sie hatten auf dieser Welt keine andere Spur hinterlassen als nur diese neun Türme.
    Warum?
    Kershyll Vanne entging nicht, daß Sorgk die gigantische Anlage mit großer Aufmerksamkeit musterte.
    Er wirkte erregt - eine Seltenheit bei einem Kelosker, der sonst den Eindruck des Gestalt gewordenen Phlegmas vermittelt. Fast wollte Kershyll glauben, daß Sorgk etwas von diesen neun Türmen wisse - wer sie erbaut hatte, warum sie hier standen, welche Funktion sie erfüllten.
    Er fragte nicht danach. Wenn Sorgk etwas zu sagen hatte, würde er es beizeiten von selbst tun. „Wo landen wir?" erkundigte er sich.
    „Außerhalb des Neunecks", antwortete Sorgk. „Drinnen, fürchte ich, ist es ziemlich gefährlich."
    Das klang wie der Beginn einer geheimnisvollen Erklärung. Aber als Sorgk den erwartungsvollen Blick des Laren auf sich gerichtet sah, fügte er beiläufig hinzu: „Wegen der herabstürzenden Trümmer!"
    Kershyll Vanne landete etwa zweihundert Meter von dem südlichsten Turm entfernt. Die vier Himmelsrichtungen hatte er nach dem Sonnenstand festgelegt. Die fremde Sonne, die sich mit merklicher Eile dem Horizont zuneigte, stand zur linken Hand, im Westen. Der Gleiter hatte sich nordwärts bewegt. Der südlichste Turm war derjenige, den das Fahrzeug als ersten erreichte.
    Kershyll schaltete das Triebwerk ab. Es wurde still ringsum. Sorgk war mit seinen Überlegungen beschäftigt, das sah man ihm an. Kershyll Vanne hielt es für unnötig, ihn durch Fragen zu stören. Statt dessen wollte er die eigenen Gedanken anstrengen.
    „Was haltet ihr von dem Fall?" fragte er seine Mitbewußtseine.
    Die Eindrücke, die er während des Fluges in sich aufgenommen

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