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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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können?«
    Sie schüttelte den Kopf. Auf einem Stuhl ließ sie sich nieder.
    »Nein, das nicht. Ich habe nur das Fremde in meinem Kopf bemerkt, und ich habe Angst gekriegt«, fügte sie leise hinzu. »Sie wollen eine Entscheidung. All die Jahre haben sie uns in Ruhe gelassen, aber jetzt…« Amy Lester brach mitten im Satz ab. Sie schaute dorthin, wo das Bild ihres verunglückten Mannes in einem Silberrahmen stand, als könnte ihr der Tote aus dem Jenseits her Kraft geben.
    Dann fing sie an zu weinen. Suko und ich schauten uns betreten an.
    ***
    Der Innenhof lag nicht in völliger Dunkelheit. Lampen produzierten Lichtinseln. Genau diese Stellen mieden die beiden unterschiedlichen Gestalten.
    Es waren Jory und seine Mutter!
    Und Jory hatte Hunger. Seine Zähne knirschten, und er spürte, wie ihn dieses wahnsinnige Gefühl überkam. Es drang von innen hoch, es war wie ein Sog, dem die Sucht folgte. Eine Sucht nach frischem Fleisch.
    Rohes Fleisch, noch blutig, ganze Stücke. Eine irre Fresssucht überfiel ihn manchmal. Da kannte er dann keine Rücksicht. Er musste essen, obwohl sein Körper nicht mit dem eines Menschen zu vergleichen war. Er funktionierte anders, in ihm befand sich ein Räderwerk des Schreckens, angetrieben durch die Macht der Hölle und dabei trotzdem kombiniert mit menschlichen Organen.
    Seine »Mutter« hatte damals schon gewusst, was sie mit ihrem »Sohn« anstellen würde.
    Sie hatte auch den Wagen gefahren und ihn im Schatten einer hohen Außenmauer abgestellt. Hierher, außerhalb des Geländes, drang der Schein nicht vor. Er blieb auf dem Innenplatz haften, wo die hohen Gebäude wie kantige Riesenbaracken standen.
    Am Tage war dort die Hölle los. Da schrien die Stimmen, da wurde gearbeitet, da floss Blut.
    In der Nacht war es still. Die Gebäude lagen in einer dumpfen, beinahe apathischen Stille: Der Geruch von Blut war nach wie vor da, obwohl sich zur Zeit keine schlachtreifen Tiere in den Warteräumen befanden. Es herrschte Urlaubszeit, was nicht besagt, dass es im Schlachthaus völlig ruhig war. Gearbeitet wurde immer.
    Neben der Außenmauer stand der Wagen. Jory und seine Mutter hatten ihn verlassen. Mister Amok war auf das Dach geklettert. So konnte er über den Rand der Mauer hinwegschauen.
    Der Innenhof lag menschenleer unter ihm. Kein Wächter patrouillierte, nur die Lampen gaben ihren Schein ab und hinterließen blasse Flecken auf dem Boden.
    Jory winkte seiner Mutter beruhigend zu, legte sich auf das Wagendach, streckte die Hand aus und half ihr hoch. Als sie neben ihm stand, duckte sie sich. »Willst du?«
    Er nickte.
    »Weißt du Bescheid?«
    Jory bewegte seine Nasenflügel. »Ich habe es gerochen. Der Duft, der Geruch – er ist einfach wunderbar. Hier werde ich mich endlich satt essen können.«
    »Ja, bestimmt.«
    In den folgenden Sekunden zeigte Jory, wozu er fähig war. Er sprang von der relativ hohen Mauer nach unten und hielt seine Mutter dabei in den Armen wie ein Spielzeug. Federnd landete er auf dem Boden, wo er stehen blieb und sich umschaute.
    Nichts kam auf ihn zu. Kein Mensch hatte ihn beobachtet, aber der Geruch war stärker geworden. Jory bewegte seine Nase, den Mund hatte er in die Breite gezogen, sein Grinsen deutete Vorfreude an, und er zerrte die Mutter hinter sich her. Die Waffe hatte er über seine Schulter gehängt. Er glaubte fest daran, sie so schnell nicht einsetzen zu müssen.
    Neben dem größten der Schlachthäuser blieb er stehen. Seine Stirn legte er in Falten, die Unterlippe schob er vor. Als wären es Röntgenapparate, so bewegte er seine Augen, in denen wieder dieser rötliche Schimmer lag, noch weit in den Pupillenschächten, aber als dumpfes Glosen nicht zu übersehen.
    Jory »lud« sich allmählich auf.
    Er knurrte.
    Unruhe hatte ihn erfasst. Er bewegte seine Hände. Mit den Handflächen schabte er über das Mauerwerk. Er wollte an das Fleisch, an das Blut, er nahm den Geruch durch das Mauerwerk wahr, es machte ihn nervös, und er suchte nach einem Einstieg.
    Selbst seine Mutter konnte ihn nicht mehr zurückhalten. Mit langen Schritten bewegte er sich vor und glitt auch durch eine Lichtinsel. Dabei veränderte sich sein Körper. Er sah nun aus wie ein langer Fisch.
    Als er stehen blieb und den Kopf anhob, sah er über sich die Reihe der Fenster. Klein, quadratisch, nebeneinander liegend, aber leider nicht offen. Dahinter lag das Fleisch.
    Jorys Gesicht verzerrte sich. Er drehte den Kopf. Seine Mutter kam auf ihn zu. Sie sagte kein Wort, wies nur

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