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0815 - Die Höllenbestie

0815 - Die Höllenbestie

Titel: 0815 - Die Höllenbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mrs. Lester. Wir haben ihn noch nicht zu Gesicht bekommen.«
    »Aber er ist hier!« rief sie. »Woher wollen Sie das wissen?« Amy Lester bewegte sich unruhig, blieb allerdings auf ihrem Platz sitzen.
    »Weil ich es spüre, Inspektor. Ja, ich spüre es genau. Es ist wie ein seelischer Druck, der auf mir lastet. Und er wird immer stärker. Er hat bereits einen Ring um unser Haus gezogen.« Sie wischte über ihre Augen, in denen Tränenwasser schimmerte. »Ich… ich kann mich nicht dagegen wehren, die Vergangenheit hat sich auf den Weg gemacht, um mich einzuholen. Sie ist nicht mehr weit entfernt.«
    »Was spüren Sie, Mrs. Lester?« Amy stand mit einem Ruck auf, musste wegen dieser Bewegung allerdings einen Schwindel unterdrücken. Sie hielt sich an der Couchlehne fest und betrachtete das Bild ihres Mannes.
    Es stand nach wie vor auf der Kommode. Sam Lester lächelte, er war jung, er war stolz auf seine Frau. Auch Suko kannte das Bild, das vom Licht der letzten Sonne betupft wurde.
    Mrs. Lester spannte sich. Sie drückte den Rücken durch und streckte die, rechte Hand aus. Mit dem Zeigefinger deutete sie auf das Foto. »Dort«, flüsterte sie, »dort und nirgendwo anders spüre ich die Kraft.« Sie atmete schneller. »Etwas ist gekommen, etwas sehr Böses. Es befindet sich bereits hier im Haus, Inspektor.«
    Suko konnte den Worten der Frau nicht folgen. Ihm fehlte auch der Beweis, aber er nahm sie ernst.
    Er stand auf, und da erkannte er, wie Recht Amy Lester mit ihren Worten gehabt hatte.
    Sams Bild bewegte sich!
    Urplötzlich schwankte es. Niemand berührte den Rahmen, als ihn das Zittern durchlief. Nicht nur das Foto war darin eingefasst worden, zum Schutz des Bildes diente gleichzeitig eine Glasscheibe. Sie bekam plötzlich Risse, die ersten Sprünge durchzogen das Glas, und beide Menschen hörten das leise Knirschen.
    »Sam!« stöhnte Amy, bevor sie die Hände gegen das Gesicht presste.
    Sie sah deshalb nicht, wie das Glas in zahlreiche kleine Teile zersprang, die wie ein glitzernder Regen zu Boden fielen und dort liegen blieben. Der silberne Rahmen schmolz.
    Als Amy Lester ihre Hände wieder senkte, geschah das für sie besonders Schreckliche.
    Mit einem fauchenden Laut fing das Bild Feuer. Dunkle Flammenfinger schossen in die Höhe, umgeben von schwarzen Rauchfäden, die einen beißenden Geruch abgaben. Das Foto veränderte sich. Es schrumpfte zuerst, quoll dann nach vorn wie Teer, und wehte als leichter, dunkler Aschenklumpen zu Boden.
    Zurück blieb ein vom Feuer deformierter Rahmen, dessen weiches Silber an zwei Seiten dicke Tropfen gebildet hatte.
    Amy Lester stand noch immer auf dem Fleck. Sie erinnerte in ihrer Haltung an eine Statue, die sich nicht mehr bewegen konnte. Ihr Blick war starr geworden. Zwar schaute sie den Rahmen an, aber sie schien ihn nicht mehr zu sehen.
    Suko hatte Angst um sie. Er war sehr schnell bei ihr und stützte sie ab. »Seien Sie ruhig, Mrs. Lester. Verlieren Sie bitte nicht die Nerven, bitte.«
    »Sam ist tot«, sagte sie tonlos.
    »Das ist er schon seit Jahren.«
    »Nein und ja. Jetzt ist er richtig tot. Sein Bild verbrannte. Die andere Kraft hat uns getrennt.«
    »Welche Kraft?«
    Die Antwort überraschte Suko. »Nicht er, nicht Jory, es ist die Frau, die verdammte Frau, die Hexe!« Sie schüttelte den Kopf, als könnte sie so schreckliche Gedanken abstreifen. »Ja, die Hexe, Inspektor. Wir haben sie vergessen, wir haben uns nur auf Jory konzentriert. Sie war damals schon gefährlich und wird es auch heute sein. Bestimmt ist sie noch grausamer geworden.«
    »Haben Sie die Frau gesehen?«
    »Nein!« Die Antwort kam schnell. »Aber sie ist hier. Sie hat das Bild zerstört.« Amy schaute gegen die Decke. »Diese Person ist überall. Sie kann eindringen, ohne dass wir sie wahrnehmen. Sie ist uns immer voraus, Inspektor.«
    Er ließ Amy zum Fenster gehen. Es stand noch immer offen. Der Geruchzog langsam ab. Amy schaute hinaus in den Garten, wo die Schatten länger geworden waren.
    Suko stellte sich hinter sie. Auch er blickte in diese stille Welt, die nur hier ruhig war, denn nebenan hatten sich Menschen versammelt, um ein Grillfest zu feiern.
    Menschen waren auch Opfer. Zumindest Suko traute Jory zu, dass er einen wahren Amoklauf begann und zahlreiche Leichen hinterließ. Er fühlte sich in seiner Rolle nicht mehr wohl, denn die Gefahr war sehr dicht herangerückt. Er hätte gern seinen Freund John in der Nähe gehabt und erkundigte sich nach Cindys Telefonnummer.
    »Warum

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