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0816 - Der Todesbaum

0816 - Der Todesbaum

Titel: 0816 - Der Todesbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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kleiner Trost.
    »Nicht sehr groß«, antwortete Gryf und verzog das Gesicht. »Gerade in der Bretagne gab es damals einen ziemlich einflussreichen dunklen Druidenzirkel. Sie haben allerlei Dinge hinterlassen, mit denen man sich besser nicht einlassen sollte. Ich bin mir fast sicher, dass dieser Baumdämon auch von ihnen stammte. Die meisten dieser Plätze haben wir mit den Jahrhunderten aufgespürt und unschädlich gemacht. Aber wenn sie gut und fest schlafen, so wie der Baum in Bocage-Noir, ist es schwer, sie zu finden. Bis ein paar Leute wie dieser Michel kommen und sie erwecken.«
    »Und was ist mit Merille Sandson und ihrer Magie?«, mischte sich jetzt Nicole vom Fenster aus ein und drehte sich zu den anderen um. »Sie konnte dem Dämon sogar schaden. Hätte sie das gekonnte, wenn sie nur die Kraft von dem Baum gehabt hätte?«
    »Ich kann nur Vermutungen anstellen, ich bin ja nicht dabei gewesen«, sagte Gryf. »Das nächste Mal, wenn ihr gegen Bäume oder Blumen kämpft, ruft mich doch bitte. Ich würde euch ja auch Bescheid geben, wenn Stygia sich bei mir zum Tee einladen würde.« Er räusperte sich und kam zu der Frage zurück. »Also, ich denke, diese Merille hatte eigene Magie. Vielleicht wäre sie sogar eine gute Druidin gewesen - ich meine, auf der Seite, die keine Menschen opfert. Nach dem, was ihr erzählt habt, glaube ich, dass sie die Kräfte der Erde angezapft hat, um den Baumdämon zu bekämpfen. Und das war genau das Richtige. Der Dämon ist aus verderbter Naturmagie entstanden. Die reine, neutrale Kraft, die Merille ihm entgegen geschleudert hat, war wie eine Art Gegengift. Sie löste die Macht des Dämons auf.«
    »Hätten wir ihn sonst gar nicht mit den E-Blastern verletzen können?«
    »Ich weiß es nicht.« Gryf zuckte die Schultern und trank einen Schluck Wein. »Aber es ist gut möglich.«
    »Ich bin nur froh, dass die Sache gut ausgegangen ist und ihr zwei heil wieder hier seid«, setzte Pater Ralph ein Schlusswort und hob sein Glas wie zu einem Toast.
    Stille breitete sich aus, die nur vom leisen Knistern des Kaminfeuers durchbrochen wurde. Nicole lächelte und sah wieder aus dem Fenster in den Wolkenhimmel. Es war ihr nur recht, sollte es ruhig bedeckt bleiben und regnen.
    Sie hatte erst einmal genug vom Vollmond.
    ENDE

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