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0816 - Die Schattenfrau

0816 - Die Schattenfrau

Titel: 0816 - Die Schattenfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zeit, aus der sie ja gekommen war, entwischt.
    Ferner wurde ich den Eindruck nicht los, beobachtet zu werden.
    Nicht von Menschen oder irgendwelchen Nachttieren, nein, es war das Gefühl, unter einer Kontrolle zu stehen. Da wurde jede meiner Bewegungen genau abgecheckt.
    Dass sich Zeo ausgerechnet Clifford Tandy ausgesucht hatte, musste einen Grund haben. Gut, er war Archäologe, er hatte sich mit der Vergangenheit beschäftigt. Das aber taten viele seiner Berufskollegen. Dass es ausgerechnet ihn erwischt hatte, war schon seltsam.
    Clifford beschäftigte sich mit den gleichen Gedanken wie ich, denn er fragte: »John, warum hat man mich ausgesucht und nicht irgendeinen Kollegen Smith oder Mayer? Kannst du mir eine Antwort geben? Weshalb ich?«
    »Ich kann dir da nichts sagen, Cliff. Das musst du schon wissen. Vielleicht hast du dieser Person einen Grund gegeben, dass sie sich mit dir beschäftigt. Du musst irgendetwas getan haben, das ihr gegen den Strich ging.«
    »Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Das sagst du jetzt.«
    »Dabei bleibe ich auch.«
    »Wenn du mal richtig nachdenkst, wirst du zu einem anderen Ergebnis gelangen.«
    Cliff Tandy hob die Schultern. »Kann ich dir nicht sagen, John. Sollte das tatsächlich zutreffen, müsste ich mein berufliches Leben durchforsten, ob ich nicht doch irgendwo einmal mit dieser Person in Kontakt geraten bin. Wissentlich oder unwissentlich.«
    »Ja, das ist eine Chance.«
    »Von der wir leider jetzt nichts haben.«
    »Das stimmt leider. Jedenfalls habe ich sie ebenfalls gesehen, ich habe sie in meiner Sprache reden hören und weiß nun, dass sie kein Hirngespinst ist.«
    »Hast du das denn von mir gedacht?« Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Eigentlich nicht, Cliff.«
    »Das habe ich auch meinen wollen.«
    Ich schaute auf die Uhr. »Die Kollegen müssten eigentlich gleich hier erscheinen. Es wird Aufruhr geben, wenn plötzlich ein Hubschrauber landet.«
    »Hier im Garten schafft er das nicht. Es sind einfach zu viele Bäume vorhanden.«
    Als hätte der unbekannte Pilot unsere Worte gehört, vernahmen wir in der Ferne das typische Brummen einer herahnfliegenden Maschine. Der Schall zerriss die Stille der Nacht, und wir legten unsere Köpfe zurück, um den Himmel nach der Maschine abzusuchen. Sie war als Lichtinsel zu sehen. Ihre Positionsleuchten glichen kleinen, flackernden Sternen, die allmählich tiefer gingen und sich dem Erdboden näherten. Es war ein völlig normaler Anflug.
    Weshalb, zum Teufel, hatte ich nur das Gefühl, dass etwas schief gehen könnte?
    Weil der Hubschrauber doch nicht den Eingang des Hotels ansteuerte, sondern die Rückseite?
    Sehr schnell war er über uns. Der Krach seines Motors und des Flappern der Rotorblätter vereinigten sich zu einem Wirbel, der uns jedes Wort vom Mund riss. Über uns schwebte er wie ein gewaltiges Insekt, durch den dunklen Anstrich wirkte er bösartig.
    Sein Lichtkegel erhellte den Garten, schwang herum und war auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz.
    Auch uns erwischte die Kraft des Scheinwerfers. Beide hoben wir die Arme vor die Gesichter, um uns vor der starken Blendung zu schützen. Ich versuchte es noch mit einem Winken, um dem Kommissar ein Zeichen zu geben.
    Ob er mich verstanden hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls bewegte sich der Strahl von uns fort. Der Pilot wollte anscheinend im Garten landen.
    »Das schafft er doch nicht!« schrie Clifford Tandy. »Das ist verrückt! So etwas…«
    Ich hörte nicht mehr hin, denn mir war rein zufällig eine Bewegung an meiner linken Seite aufgefallen. Ich schaute noch einmal hin, weil ich mich vergewissern wollte, und sah Zeo.
    Sie stand dicht vor einem der nicht bewohnten Bungalows. Sie trug ein dunkles Gewand ohne Ärmel, einfach nur einen schlichten Umhang. Ihr Haar sah jetzt rabenschwarz aus. Das musste wohl die natürliche Farbe sein. Ich wollte hinlaufen, der Hubschrauber war unwichtig geworden, da aber bewegte sie ihren rechten Arm.
    Für mich sah es so aus, als hätte sie einen überlangen Kegel in die Luft geworfen. Ein ähnlicher Gegenstand war. Er stieg an und drehte sich dabei um sich selbst.
    Kurz vor dem Erreichen des Ziels war mir klar, was Zeo mit dieser Aktivität erreichen wollte.
    Ich konnte mich nicht zurückhalten und schrie ein »Nein!« da war es zu spät.
    Neben mir legte Cliff Tandy seine Hände vor die Augen, doch ich schaute zu. Dabei stand ich wie unter einem Bannstrahl, denn Zeo hatte den Gegenstand gegen die Rotorblätter geschleudert,

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