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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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hilfst.«
    Aha, dachte Fooly. Nun würde er endlich erfahren, weshalb Gardir ihn gerufen hatte. Es kam ihm merkwürdig vor, dass er mit seinen bisher nur schwach entwickelten Kräften dazu fähig sein sollte, einem erwachsenen Drachen zu helfen.
    »Wenn ich kann, werde ich es gern tun«, versprach er.
    »Das kannst du, denn es ist nicht schwierig. Wie ich dir schon sagte, versammeln sich im Drachenland bei einer Geburt stets mehrere ältere Drachen, um den schlüpfenden Drachen telepathisch zu unterstützen.«
    »Aber das kann ich doch nicht. Ich weiß gar nicht, wie das geht.«
    Gardir winkte beruhigend ab. »Kein Problem für dich. Es reicht, wenn du deinen Geist öffnest. Du musst nichts anderes tun, als dich völlig gehen zu lassen. Wehre dich nur nicht gegen das, was geschieht. Unsere gemeinsamen Gedanken werden Olang helfen, die Schale zu sprengen.«
    Das klang recht simpel, fand Fooly. Allerdings hörte es sich auch merkwürdig an. Welche Bewandtnis hatten seine Gedanken für Olang? Außerdem konnte Gardir noch leichter darin lesen, wenn er sie völlig öffnete. Das war Fooly gar nicht recht.
    Andererseits war zu verlockend, was Gardir ihm in Aussicht gestellt hatte. Die mögliche Heimkehr ins Drachenland, und das Jahrhunderte früher, als er erhofft hatte.
    Ich würde noch viel mehr dafür tun, als Olang nur meine Gedanken zur-Verfügung zu stellen, ging es ihm durch den Kopf.
    Der Chef warnte zwar stets vor solchen Pakten, aber Zamorra war weit. Außerdem hatte er sich in der Vergangenheit auch schon gelegentlich geirrt.
    »Ich bin bereit«, sagte er entschlossen. »Wir können anfangen.«
    »Nicht so ungeduldig, mein kleiner Freund«, wehrte Gardir ab. »Olang selbst entscheidet, wann wir anfangen können. Sobald er beginnt, die Schale zu durchstoßen, werden wir ihn mit unseren Gedanken unterstützen.«
    Hoffentlich geschah das, bevor der Tag zu Ende ging.
    Fooly machte ein paar Schritte auf den Waldrand zu. Er fragte sich, ob es ihm wohl möglich war, sich auch mit diesen Baumriesen zu unterhalten, wie er es mit seinem Freund tat, dem größten der Bäume, die Château Montage umgaben.
    Bevor er den Waldrand erreichte, erregte etwas seine Aufmerksamkeit. Im Gras zeichneten sich rote Flecken ab.
    Fooly verharrte und betrachtete sie genauer. Er erkannte sofort, worum es sich dabei handelte. Blut hatte das saftige Gras gefärbt.
    »Was ist das?«
    »Blut von einem Tier«, antwortete Gardir. »Ich habe es erlegt, um meinen Hunger zu stillen.«
    Eine Lüge!
    Fooly durchschaute sie. Das Blut stamm te keineswegs von einem Tier, sondern von einem… Menschen. Er konnte es riechen. Fooly hatte schon ein paar Mal menschliches Blut gewittert. Es roch ganz anders als das von Tieren. Er hätte es jederzeit zweifelsfrei erkannt.
    Schaudernd stand der Jungdrache vor den Blutflecken. Hatte Gardir an dieser Stelle einen Menschen getötet? Er leugnete nicht, dass er es gewesen war, der hier Beute gemacht hatte. Aber einen Menschen jagte man nicht einfach so. Das war dann Mord.
    Ob Gardir den Unterschied nicht kannte? Oder schlimmer noch, war er ihm vielleicht sogar gleichgültig?
    Vielleicht war aber auch alles ganz anders. Hoffnungsvoll erinnerte sich Fooly an Gardirs Ankündigung, ihm einen Weg ins Drachenland zu weisen.
    Und wenn das ebenfalls eine Lüge war?
    Nein, das durfte nicht sein. Fooly wollte einfach an diese Chance glauben, die sich ihm so unerwartet bot. Die durfte er auf keinen Fall in den Wind schlagen.
    »Bist du bereit zum Aufbruch?«
    »Wohin denn?«
    »Olang soll nicht hier zur Welt kommen, sondern in meinem Hort.«
    Die Ankündigung gefiel Fooly nicht besonders. Er schaute zu den Regenbogenblumen hinüber, durch die er auf der Stelle wieder ins Château zurückkehren konnte. Wenn er sich von der Lichtung entfernte, verlor er diese Möglichkeit.
    Nein, er wollte trotzdem nicht aufgeben. Dann hätten er sich diesen Ausflug ganz sparen können. Nun, da er schon einmal hier war, konnte ihn nichts in seinem Bestreben aufhalten, Hinweise für eine Rückkehr ins Drachenland zu finden.
    »Und wo liegt dein Hort?«, fragte er deshalb.
    »In den Hügeln hinter dem Wald. Gar nicht weit von hier. Du kannst doch fliegen?«
    »Natürlich kann ich das.« Empört stemmte Fooly seine vierf ingrigen Hände in die füllige Hüf te. »Wofür hältst du mich denn?«
    Gardir gab keine Antwort. Er griff vorsichtig nach seinem Ei und hob es in die Höhe.
    Fooly begriff, dass er sein Versteck ihn den Hügeln nur verlassen

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