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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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eines wunderbareren Vorgangs geworden zu sein. Vor seinen Augen erblickte ein kleiner Drache das Licht der Welt.
    Der dritte Drache auf der Erde…
    Bald war das gesamte Ei von unterschiedlich großen Rissen durchzogen. Knackend und knisternd teilte sich die eben noch intakte Schale in zahlreiche Fragmente. Noch hielten sie zusammen, doch an einer Stelle formte sich eine Wölbung. Versuchte das Junge, dort ins Freie zu stoßen?
    »Es ist soweit. Konzentriere dich auf Olang«, forderte Gardir ihn auf.
    Zu Foolys-Verwunderung war der große Drache die Ruhe selbst. Bei den Menschen war ein Elter bei einer Geburt immer viel aufgeregter. Fooly selbst ging es in diesem Moment nicht anders. Trotzdem befiel ihn plötzlich ein anderer Gedanke.
    Wenn Gardir nun doch nicht die Wahrheit sagte? Wenn er Fooly nur als nützlichen Trottel missbrauchte, von dem er nachher nichts mehr wissen wollte.
    »Gib mir einen Beweis«, forderte er, obwohl er befürchtete, Gardir damit zu verärgern.
    »Was für einen Beweis? Wovon redest du?«
    »Bevor ich dir helfe, will ich wissen, wie ich nach Hause gelangen kann.«
    »Nicht jetzt. Ich werde es dir später zeigen.«
    »Nein, jetzt«, beharrte Fooly. »Oder ich laufe zu den Regenbogenblumen und kehre ins Château Montagne zurück.«
    »Fooly, die Zeit wird knapp.«
    »Um so mehr solltest du dich beeilen.«
    Gardir bebte, und der Jungdrache fürchtete ein wenig, er wollte sich auf ihn stürzen. Zu seiner Überraschung gab der Drachenelter klein bei.
    »Also gut, du sollst erhalten, was du verlangst.«
    Gardir streckte die Drachenarme aus und vollführte eine Reihe von Bewegungen. Sie erinnerten Fooly ein wenig an die Gesten, die der Chef manchmal zur Unterstützung seiner Zaubersprüche anwandte. Bei Zamorra trat dann fast immer irgendeine Wirkung ein.
    Bei Gardir auch. Er schickte Gedankenimpulse, die Fooly zwar erfassen, jedoch nicht verstehen konnte. Obwohl sie in der telepathischen Sprache der Drachen verfasst waren, waren sie unendlich fremd. Nur einen einzigen Begriff verstand der Jungdrache.
    Weltentor.
    Zwischen Felsen und Bäumen schälte sich etwas aus der Luft. Zuerst waren es nur Umrisse, die rasch Gestalt annahmen. Sie wurden zu einem mächtigen Bogen aus leuchtender Energie. Das Tor war gut fünf Meter hoch und annähernd ebenso breit. Dazwischen flimmerte ein energetischer Vorhang. Er war leicht geöffnet.
    Mit leuchtenden Augen beobachtete Fooly den Vorgang, bis er abgeschlossen und das Tor vollständig manifestiert war. Drachenmagie bewirkte das, die er selbst - aller Voraussicht nach - erst in ein paar hundert Jahren erlangen würde.
    »Dahinter liegt der Pfad ins Drachenland«, riss ihn Gardir aus seiner Faszination. »Nachdem du mir geholfen hast, gestatte ich dir, das Tor zu benutzen.«
    Fooly schüttelte die Erstarrung ab die ihn unwillkürlich gepackt hatte. »Lass uns endlich beginnen.«
    Er konnte es kaum noch erwarten, nach Olangs Geburt durch das geöffnete Portal zu gehen.
    ***
    Mit der ihr eigenen Geschicklichkeit war Juanita auf einen hohen Baum geklettert. Sie war keineswegs geflohen, als ihr Vater den Tod gefunden hatte. Erst wie gelähmt im Unterholz abwartend, danach wie von einem inneren Zwang gehalten, war sie an der Stätte des grauenhaften Schicksals ihres Padres geblieben. Zunächst weigerte ihr Verstand sich zu akzeptieren, was sie sah, doch dann nahm sie es mit der kindlichen Gleichmütigkeit hin, die nicht alles, was sich nicht rational erklären ließ, gleich negierte.
    Ein kleiner Drachen war zwischen den Blumen aufgetaucht und hatte sich mit dem großen, dem Mörderdrachen, unterhalten. Leider hatte Juanita die Worte nicht verstehen können, doch sie war sicher, dass sie wie Menschen gesprochen hatten.
    Nach einer Weile hatten sich die beiden Drachen in die Luft erhoben und waren davongeflogen. Der große Drache trug das Ei mit sich, das Juanita und ihr Vater gefunden hatten. Die Wesen flogen nicht weit, sondern gingen in den nahegelegenen Hügeln nieder.
    Ob dort noch mehr von diesen mörderischen Bestien lebten? Nein, sicher nicht, denn ihr Padre hätte das gewusst.
    Beim Gedanken an ihn verschleierten Tränen ihren Blick, und sie überlegte, was sie tun sollte. Im Dorf würde niemand ihren Worten Glauben schenken. Sie kannte die Erwachsenen. Die sprachen zwar selbst häufig von Geistern und Dämonen, doch wenn Juanita ihre Geschichte erzählte, würde man sie als versponnenes Kind belächeln. Höchstens würden ein paar Männer einen Suchtrupp

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