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0817 - Gefahr aus dem Drachenland

0817 - Gefahr aus dem Drachenland

Titel: 0817 - Gefahr aus dem Drachenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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bilden, um nach ihrem Vater, der sich wahrscheinlich verlaufen hatte, zu suchen.
    Dabei kannte er sich viel zu gut im Wald aus und hätte sich im Leben nicht verlaufen.
    Plötzlich kam dem Mädchen eine Idee.
    Ich werde ihnen erzählen, mein Padre habe sich verlaufen. Dann führe ich sie in die Hügel zu den Drachen. Mal sehen, was sie dann sagen…
    Juanita kletterte von dem Baum und zögerte. Vielleicht würde ja niemand mit ihr auf die Suche gehen. Selbst wenn doch, nützte das nicht viel. Ihren Vater konnten die Männer nicht wieder lebendig machen.
    Schaudernd ließ sie ihren Blick über die Lichtung streifen, als sie ein Rascheln vernahm. Es kam von den großen bunten Blumen, die sie außer an dieser Stelle noch nirgendwo anders gesehen hatte.
    Waren die Drachen zurückgekommen? Oder trieben sich noch mehr von ihnen im Wald herum, die auf der Jagd nach menschlicher Beute waren?
    Rasch versteckte sich Juanita zwischen zwei dicht stehenden Bäume…
    ***
    Gerade hatten sie noch im Kunstlicht der schwebenden Mini-Sonne im Gewölbekeller des Châteaus gestanden, nun befanden sie sich auf einer Lichtung unter blauem Himmel. Zamorra und Nicole traten zwischen den Regenbogenblumen hervor und sahen sich um. Von Fooly war nichts zu sehen.
    »Wir sind richtig«, bestätigte Nicole. Sie deutete auf den markanten Felsen, der mehrere Meter aus dem Boden brach. »Diesen Ort habe ich gesehen.«
    Eine Orientierung war unmöglich, da die tropischen Bäume die Lichtung in alle Richtungen umgaben. Das dichte Unterholz gestattete den Blick nur ein paar Meter weit in den Wald. Es war heiß, nur ein sanfter Wind kühlte die Haut ein wenig.
    Zamorra sah sich um. An einigen Stellen war das hohe Gras niedergetrampelt worden, richtete sich aber schon wieder auf. Eindeutige Spuren, die auf einen Drachen hinwiesen, gab es nicht. Dafür stieß er auf etwas anderes.
    »Sieh dir das an!«
    Nicole kam zu ihm herüber und rümpfte die Nase, als sie das rot gefärbte Gras sah, das Zamorra in Augenschein nahm. »Blut«, erkannte sie auf den ersten Blick. »Hoffentlich nicht von Fooly.«
    »Das haben wir gleich.«
    Zamorra nahm sein Amulett in die Hand und wollte sich in eine Art Halbtrance versetzen, um den Weg des Jungdrachen per Zeitschau zu verfolgen. Dabei zeigte sich in der Mitte des stilisierten Drudenf ußes ein Abbild der unmittelbaren Umgebung, in der der Dämonenjäger sich gerade aufhielt.
    Auf dem wie ein kleiner Fernsehschirm wir kenden Zentrum von Merlins Stern ließen sich Ereignisse sehen, die maximal in den letzten vierundzwanzig Stunden geschehen waren. Je weiter er dabei zurückging, desto kraftraubender wurde die Prozedur. Die Grenze von einem Tag hatte Zamorra aus Gründen seiner eigenen Sicherheit nie überschritten. Er ahnte, dass er dabei sterben würde.
    Nicole stieß ihren Gefährten an und riss ihn mit ihrer Berührung aus der Konzentration. Er schreckte auf, sah sie an und folgte ihrem Blick.
    Ein Mädchen stand am Rand der Lichtung und schaute zu ihnen herüber. Zamorra schätzte es auf vierzehn oder fünfzehn. Offenbar war die Kleine gerade eben zwischen den Bäumen hervorgetreten, wo sie sich verborgen gehalten hatte.
    »Ob sie Fooly gesehen hat?«, flüsterte Nicole ihrem Gefährten zu. »Dann hat sie einen ganz schönen Schrecken bekommen.«
    »Irgendetwas hat sie gesehen.« Zumindest unser plötzliches Auftauchen zwischen den Regenbogenblumen. Zamorra sah auch die Tränen im Gesicht des Mädchens. »Sie scheint uns zu vertrauen.«
    Anders war nicht zu erklären, wieso das Mädchen sein Versteck freiwillig verlassen hatte und nun zu den beiden Erwachsenen kam. Es näherte sich bis auf wenige Meter und blieb mit großen Augen stehen.
    »Ich bin Nicole«, sagte die Französin behutsam. »Und das ist Zamorra. Du brauchst keine Angst vor uns zu haben.«
    Das Mädchen schielte zwischen ihnen hin und her. Ihre Lippen bebten, als wollte sie etwas sagen, schwieg aber.
    »Verrätst du uns, wie dein Name ist?«, fragte Nicole lächelnd.
    »Juanita…«
    »Juanita. Ein schöner Name. Bist du schon lange hier?«
    Das Mädchen nickte.
    »Willst du uns erzählen, was du gesehen hast?«
    Plötzlich machte Juanita drei Schritte nach vorne und klammerte sich an Nicole. »Ich habe alles gesehen. Da war dieser Drache, der meinen Padre getötet hat«, sprudelte es aus ihr heraus. »Und dann kam der kleine Drache, und sie haben sich unterhalten, aber ich habe nicht gehört, worüber, und dann sind sie zusammen weggeflogen, und ich

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