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0817 - Luzifers Tränenbecher

0817 - Luzifers Tränenbecher

Titel: 0817 - Luzifers Tränenbecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ändert das?« fragte Harry.
    »Einiges. Wir müssen uns dann einzig und allein auf diese Munro konzentrieren.«
    Der deutsche Kommissar schaute mich etwas mitleidig an. »Nur werden wir sie kaum finden. Die hat den Becher und wird damit verschwunden sein, und sie wird, das denke ich mal, Unheil damit anrichten.«
    Das befürchteten wir auch. Ich dachte wieder an unsere spätabendliche Begegnung mit dem Teufel. Wahrscheinlich hatte er Recht gehabt. Zumindest aus seiner Sicht. Er hatte uns gewarnt, obwohl wir davon ausgehen mussten, dass er den Tränenbecher am liebsten in seinen Besitz gebracht hätte. Wenn ich an den Ursprung dachte, musste ich davon ausgehen, dass es damals jemand gegeben hatte, der die Tränen Luzifers, die er nach seiner Niederlage weinte, aufgefangen hatte.
    Nur – wer hatte das getan?
    Ich dachte an mein Kreuz und die eingravierten Buchstaben. Dort hatten die Erzengel ihre Zeichen hinterlassen. Sie waren mir auch schon als lichterfüllte Gestalten erschienen und hatten mit mir geistige Verbindung aufgenommen. Sie hätten mir auch sagen können, wer die Tränen aufgefangen hatte. Der gestürzte Engel Luzifer hatte viele Freunde. Er repräsentierte das absolut Böse, und das hätte sich bis heute nicht geändert.
    Ich wollte etwas sagen, als Harry die Hand hob.
    »Still, bitte!« Wir schwiegen.
    Harry bewegte sich einen Schritt auf die Tür zu. Dicht davor blieb er stehen, die Haltung angespannt, den Kopf dabei nach vorn gedrückt. So sah jemand aus, der lauschte.
    Was ihn so angespannt hatte werden lassen, hörten wir Sekunden später. Es waren sehr leise Geräusche, die wir dennoch gut identifizieren konnten.
    Klack… klack … klack …
    Da fiel etwas zu Boden.
    Steine – oder auch Perlen.
    Der Kommissar wandte sich um. Sein Gesicht sah jetzt wachsbleich. »So und nicht anders…«, sagte er. »So und nicht anders hat es sich angehört, als die Perlen hier auf den Schreibtisch rollten. Sie ist da, Freunde, sie ist da …«
    ***
    Es konnte sein, musste aber nicht. Allerdings brauchten wir nur in das Gesicht des Kommissars zu sehen, um zu erkennen, dass er davon hundertprozentig überzeugt war, und sein Nicken deutete dies auch an. In seinem Gesicht bewegte sich dabei nichts, nur die Augen hatten sich geweitet.
    Ich ging auf ihn zu, auch Suko setzte sich mit leisen Schritten in Bewegung, während wir den Geräuschen lauschten, die aus dem Verkaufsraum an unsere Ohren drangen.
    Zuerst das leise Klacken, das mit dem Aufprall der Perlen verbunden war. Anschließend folgte ein rollendes Geräusch, als sich die Gegenstände über den Boden bewegten. Es war allerdings kein glattes Rollen, und wir hörten auch, dass es aus verschiedenen Richtungen kam.
    »Sie ist hier!« hauchte der Kommissar. »Meine Güte, sie ist hier. Was sollen wir tun?«
    Ich streifte die Kette über den Kopf und hängte das Kreuz offen vor die Brust.
    Harry sah mich an. »Meinst du, dass es dir helfen kann?«
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Aber das Böse ist älter als dein Kreuz.«
    »Stimmt. Nur verlasse ich mich hierbei auf die vier Buchstaben auf dem Kreuz. Vier Engel gegen die Tränen Luzifers.« Ich lächelte schmal. »Das könnte passen. Lass mich bitte durch.«
    »Willst du wirklich…?«
    »Bitte, Harry.«
    Der Kommissar trat zur Seite. Seinem Gesicht war abzulesen, wie unwohl er sich fühlte. Auch hatte er seinen Atem nicht mehr unter Kontrolle. Er ging schnell und schwer.
    Ich schob mich durch die Tür. Suko blieb ebenfalls hinter mir. Er wusste genau, dass er mit seinen Waffen nichts ausrichten konnte.
    Hier stand uns etwas Uraltes und auch Ursprüngliches gegenüber, geboren in den Tiefen der Zeiten, die diesem nichts hatten anhaben können. Es war geblieben und möglicherweise sogar noch erstarkt.
    An diesen Gedanken musste ich mich erst gewöhnen.
    Ich schob mich in diesen düsteren, vollgestopften Verkaufsraum und suchte vergeblich nach einem Ziel.
    Isabell Munro war nicht zu sehen.
    Die Geräusche aber waren da.
    Das Klacken, das Rollen, wieder das Klacken, von der Lautstärke jedoch im Abnehmen begriffen.
    Ich ging nicht mehr weiter. Ich wollte sehen, wo die Tränen Luzifers herrollten und an welchen Stellen sie zur Ruhe fielen.
    Nur war nichts zu sehen. Außerdem war nicht genügend Platz, um die seltsamen Tränen frei rollen zu lassen.
    Und doch rollten sie hin und zurück.
    Ich hörte sie.
    Dann sah ich das Funkeln.
    Für einen winzigen Moment nur. Ich hatte es dort entdeckt, wo ein schmaler, dafür

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