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0819 - Die fliegende Stadt

Titel: 0819 - Die fliegende Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht. Wahrscheinlich konnten die Varben sich nicht einmal vorstellen, daß es jemand gelingen könnte, das Gefängnis zu verlassen.
    Ein paar hundert Meter vom Gefängnisgebäude entfernt mußten die Solaner die feste Bandstraße verlassen und auf eine Energiebahn überwechseln. Das scheinbar schwerelose Dahingleiten bereitete Alaska Unbehagen. Noch schlimmer erging es Bjo, der sich ängstlich duckte und nicht wagte, eine Bewegung zu machen. Alaska wußte, daß der Katzer sich nur ungern in Antigravschächten aufhielt, und im Grunde genommen waren diese Energiebahnen eine Abart solcher Anlagen. Zum Glück waren die Varben nicht in der Lage, Bjos veränderte Haltung zu erkennen und für sich auszunutzen. „Achtung!" rief Rhodan in diesem Augenblick.
    Alaska sah, daß ein Varbe über die Energiestraße auf sie zugeglitten kam. Ohne zu zögern, feuerte der Maskenträger die Lähmwaffe ab. Der Getroffene sackte zusammen, rollte seitwärts und stürzte von der Antigravstraße. Erschrocken beobachtete Alaska, daß der Varbe abstürzte. Er hatte den Eingeborenen nicht töten wollen, denn diese Wesen standen ja unter dem Einfluß der Inkarnationen und konnten für ihre Handlungsweise nicht verantwortlich gemacht werden.
    Die Bedenken des Transmittergeschädigten erwiesen sich jedoch als unbegründet, denn der gelähmte Varbe fiel nicht in die Tiefe, sondern schwebte langsam nach unten, wo er schließlich in einem unbeleuchteten Bereich verschwand. Der Gravitationsbeutel erfüllte auch dann seinen Zweck, wenn sein Besitzer gelähmt war.
    Nun war der Weg zur Steuerzentrale frei. Alaska war jedoch überzeugt davon, daß am Ziel weitere Probleme auf sie warteten. Sie durften nicht hoffen, daß die Zentrale zur nächtlichen Stunde unbesetzt war.
    Außerhalb von Kaansäder trieben jetzt ein paar große Lichter vorbei. Alaska nahm an, daß sie eine der schwebenden Plattformen passierten. Es war für die Flüchtlinge nicht festzustellen, wie schnell sich die fliegende Stadt bewegte, aber Alaska war sicher, daß sie eine beträchtliche Geschwindigkeit erreicht hatte.
    Als er schon glaubte, daß sie die Steuerzentrale unangefochten betreten konnten, begann sich um Rhodans Körper wieder eine energetische Aura zu bilden. Hier auf der Antigravbahn zeigte sich dabei ein zusätzlicher Effekt.
    Rhodan sank in die Energiestraße ein.
    Douc Langur reagierte blitzschnell und hielt den Terraner mit beiden Greifklauen fest.
    „Lassen Sie ihn nicht los, Douc!" rief der Transmittergeschädigte. „Ich kümmere mich um Sie, sobald wir am Ziel sind."
    Nun waren nach Bjo auch Rhodan und Douc außer Gefecht gesetzt.
    Alaska umklammerte die Waffe fester und ließ die beiden Varben nicht aus den Augen.
    „Sobald wir das Gebäude mit der Steuerzentrale erreicht haben, müssen wir abspringen!" rief er Bjo zu. „Wirst du das schaffen?" Der Katzer miaute ängstlich.
    „Bjo!" sagte der Aktivatorträger drängend. „Du darfst jetzt nicht die Nerven verlieren."
    „Er wird es schaffen!" meinte Langur. „Aber was wird mit Rhodan und mir?"
    Diese Frage war berechtigt, dachte Alaska besorgt. Douc könnte sich nicht orientieren, so daß die Gefahr bestand, daß er mit dem bewegungsunfähigen Rhodan ins Leere sprang.
    „Wenn Rhodans Zustand sich bis zu unserer Ankunft nicht normalisiert, müssen Sie mit ihm weitergleiten und später umkehren", entschied der Maskenträger.
    „Das ist doch Wahnsinn!" pfiff der Forscher. „Das kann überhaupt nicht funktionieren."
    Alaska gab keine Antwort, denn sie würden in wenigen Sekunden das Gebäude erreicht haben, in das sie eindringen wollten.
    Er schaltete den Translator wieder ein.
    „Sie werden von der Straße springen!" befahl er den beiden Varben. „Sobald Sie das getan haben, paralysiere ich Sie, damit Sie bis zur Planetenoberfläche schweben."
    Die Eingeborenen protestierten nicht, sie schienen sogar erleichtert zu sein. Alaska schloß daraus, daß sie froh waren, auf diese Weise entkommen zu können.
    Das Bauwerk, in dem sich die Steuerzentrale der Vorstadt befand, besaß die Form eines aufrecht stehenden Eies. An seiner dicksten Stelle war es ungefähr dreißig Meter breit. Die Höhe war schwer zu schätzen, denn die Spitze lag im grellen Scheinwerferlicht und entzog sich damit den Blicken Alaskas.
    „Springen Sie jetzt!" schrie Alaska den Varben zu.
    Die Varben drängten an den Rand der Antigravbahn und hüpften von ihr herunter.
    Alaska hob die Waffe und zielte.
    Da schrumpfte das Cappinfragment in

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