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0819 - Die letzten Sauroiden

0819 - Die letzten Sauroiden

Titel: 0819 - Die letzten Sauroiden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Vorgänger.«
    »Trotzdem bleibe ich vorsichtig«, erklärte Zamorra.
    »Aber ich darf Sie begleiten?«
    »Was, wenn ich ablehne?«
    »Ich wäre nicht einmal verärgert oder traurig. Aber Sie würden sich vielleicht ärgern, wenn Sie feststellen müssten, die Hilfe eines Kälte-Priesters zu benötigen.«
    »Und wenn ich diese Hilfe nicht benötige?«
    »Werde ich mich darüber freuen, und Sie steigen in meiner Achtung noch weiter. Nun, ich verstehe Ihr Misstrauen, und ich werde meine Bitte nicht noch einmal aussprechen.«
    »Also gut«, sagte Zamorra nach einem Blickwechsel mit Nicole. »Begleiten Sie uns, Hoher Priester. Aber - wenn ich das Weltentor öffne, werden Sie nicht zugegen sein.«
    »Sie wollen ihr Geheimnis wahren, das verstehe ich«, sagte Shakk. »Sie wissen, dass die Priesterschaft seit ihrer Gründung daran arbeitet, Weltentore zu erschaffen. Bislang hatten wir dabei nur zwischen unserer Echsenwelt und Ihrer Säugerwelt Erfolg. Unsere Welt gibt es nicht mehr, und zum Silbermond gelangten wir über den Regenbogen, den der Träumer Julian Peters schuf. Wir arbeiten immer noch an diesem Problem, aber ich respektiere Ihre Geheimniskrämerei, Professor. Sie lassen mich rufen, wenn das Weltentor offen ist?«
    Zamorra nickte.
    Und Ssam Shakk erhob sich und ging.
    ***
    »Du hast dich überhaupt nicht dazu geäußert«, sagte Zamorra.
    Nicole hob die Schultern. »Hätte es etwas geändert? Ich fühle, dass du selbst hin und her gerissen bist darüber, ob es gut ist, diesen Priester mitzunehmen. Ich bin es auch. Was hätte ich sagen sollen? Du hast dich entschieden, und ich akzeptiere das. Aber wir sollten vorsichtig sein. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Kälte-Priester versucht, uns hereinzulegen, und dieser Bursche ist mir etwas zu glatt.«
    »Dann werden wir eben sehr vorsichtig sein. Ich denke, ich sollte jetzt mal anfangen. Besonders wohl habe ich mich auf dem Silbermond nie gefühlt…«
    Nicole ging etwas auf Distanz. Sie wollte nicht in die magischen Sphären geraten, die Zamorra jetzt wob. Er verschob Hieroglyphen des Amuletts, als habe er nie etwas anders getan. Und dann malte er eigenartige Zeichen in die Luft, die ein wenig nachglühten. Als ihr Licht erlosch, existierte ihre Wirkung immer noch.
    Nicole runzelte die Stirn. Das war keine Magie, wie Zamorra sie sonst benutzte. Das war etwas ganz anderes! Und als seine Lippen sich bewegten, intonierte er Laute, die seiner Gefährtin chinesisch vorkamen!
    Sie selbst verstand nicht viel Chinesisch. Zamorra kam damit weitaus besser zurecht, ob es sich nun um Kantonesisch oder Mandarin handelte. Das lag daran, dass er sich in einer anderen Welt lange Zeit in China aufgehalten hatte. Als Hofzauberer des Vampirdämons Kuang-shi…
    Aber hatte Fu Long ihm nicht das Wissen um die Magie Kuang-shis genommen? Wieso konnte Zamorra sie hier wieder einsetzen?
    Schon einmal war es geschehen, und danach hatte Zamorra wiederum kein Wissen mehr um diese Magie gehabt!
    Die Luft flimmerte. Mit ihren feinen Sinnen spürte Nicole die unglaublich starke magische Kraft, die hier wirksam wurde. Die Magie des Amuletts verband sich mit der Kuang-shis, sie vertrug sich damit und verschmolz mit ihr. Und ein flirrendes Gebilde entstand inmitten des Organhauses.
    Das Weltentor!
    Die Wände des Hauses beulten sich aus. Druiden- und Vampirmagie vertrugen sich nicht miteinander. Vermutlich wäre es zu einer Katastrophe gekommen, wäre das Amulett nicht dazwischengeschaltet, überlegte Nicole. Sie empfand einen Hauch der Abneigung und des Hasses, den der Silbermond-Druide Gryf den Vampiren entgegenbrachte…
    Dann öffnete Zamorra wieder die Augen.
    »Das Tor ist offen«, sagte er. »Und es wird so lange offen bleiben, bis ich es wieder schließe.«
    Nicole atmete tief durch. »Wir sollten hindurchgehen und unsere Mission erledigen. Bevor Ssam Shakk etwas davon merkt. Und - schwupp - sind wir fertig, und alles ist erledigt.«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm versprochen, ihn mitzunehmen. Ich pflege meine Versprechen zu halten.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als sich eine Tür im Organhaus öffnete und Shakk eintrat.
    »Wir haben aber noch nicht gerufen«, entfuhr es Nicole prompt.
    Der Sauroide zeigte ein sattes Krokodilgrinsen. »Dass hier etwas geschah, war der Verformung des Hauses wegen unübersehbar«, verriet er. »Als die Verformung stoppte, dachte ich mir, es sei vollbracht.« Er musterte den flirrenden Torumriss. »Faszinierend«, murmelte er.
    »Sind Sie

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