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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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früherer Zeit. Einige der Bauten scheinen uralt zu sein. Es gibt sogar plumpe Türme aus Stein."
    „Und wie sollen wir die SOL warnen, Perry?" erkundigte sich Alaska Saedelaere. „Die Varben haben uns alle Ausrüstungsgegenstände abgenommen - bis auf unsere Translatoren und bis auf Doucs LOGIKOR." Rhodan nickte.
    „Du hast recht. Aber wenn wir uns die Möglichkeit offenhalten wollen, an ein Funkgerät zu kommen, müssen wir verhindern, daß man uns wieder einfängt."
    Er wandte sich an den Forscher der Kaiserin von Therm. „Wie geht es dir, Douc?"
    „Macht euch um mich keine Sorgen", pfiff Langur. „Ich denke auch, wir sollten von hier oben verschwinden. Seht ihr die schimmernden Reflexe zwischen den Gravostraßen? Das werden varbische Schweber sein, die nach uns suchen."
    Perry Rhodan blickte in die Richtung, in die der Forscher deutete. Jetzt sah er die Lichtreflexe ebenfalls. Sie näherten sich ihnen nicht direkt, sondern schwebten vielmehr ziellos zwischen den Bandstraßen umher, die sich gleich einem Knäuel leuchtender Fäden zwischen den höchsten Bauten hindurchwanden. Aber sie alle schienen von dem Punkt der Altstadt zu kommen, auf dem die leuchtende Riesenröhre endete, die die fliegende Stadt mit der bodengebundenen Altstadt verband. Also waren die Schwebefahrzeuge wahrscheinlich aus der fliegenden Stadt gekommen.
    „Wenn ihr einverstanden seid, gehe ich voran", sagte Bjo Breiskoll.
    Rhodan nickte. Er wirkte ein wenig geistesabwesend, doch das kam daher, daß er soeben bemerkt hatte, daß Douc Langur einen erschöpften Eindruck machte. Er wußte, der Forscher brauchte von Zeit zu Zeit eine Regenerationsphase, was ihm aber nur in der dafür bestimmten Antigravwabenröhre an Bord der HÜPFER (seines an Bord der SOL befindlichen Raumschiffs) möglich war. Doc Langur hatte also bewußt die Unwahrheit gesagt, als er meinte, sie sollten sich um ihn keine Sorgen machen.
    Hoffentlich hielt er durch.
    Der rotbraun gefleckte Katzer war unterdessen auf eine Konstruktion zugegangen, die wie das Geländer einer sehr weitgeschwungenen Wendeltreppe aussah. Nur gab es keine Wendeltreppe, sondern lediglich das Geländer.
    „Ich denke, daß die Varben darauf herunterrutschen", meinte Breiskoll. „Auch herauf?" stichelte Alaska Saedelaere.
    „Vielleicht auch das", meinte Bjo Breiskoll. „Sie können sich schließlich mit Hilfe ihrer Gravitationsbeutel fast schwerelos machen. Soll ich ..?" Er blickte demonstrativ in die Tiefe, wo sich das „Geländer" zwischen einigen Verbindungsbauten verlor.
    „Nur zu!" antwortete Perry Rhodan.
    Der Katzer schwang sich auf das Geländer, hielt sich leicht mit den Händen fest und rutschte hinab.
    Innerhalb weniger Sekunden war er an einem Punkt angelangt, wo das „Geländer" zwischen zwei kleineren Bauwerken verschwand. Er bremste mit den Schenkeln und Händen ab, dann winkte er auffordernd.
    Perry Rhodan wollte als nächster das „Geländer" hinabrutschen und dachte dabei an seine Kindheit, als es auf der Erde noch massenhaft Treppengeländer gegeben hatte, auf denen er - ebenso wie viele andere Jungen - begeistert hinabgerutscht war. Aber Douc Langur kam ihm zuvor.
    Offenbar wollte der Forscher beweisen, daß er kein Hemmschuh für seine Freunde war. Mit fließend wirkenden Bewegungen schwang er sich auf das „Geländer" und folgte dem Katzer.
    Als Rhodan sah, daß dem Forscher das Bremsmanöver ebensogut gelang wie Bjo Breiskoll, folgte er ihm. Er fühlte sich leicht verunsichert, als er auf dem „Geländer" hockte. Das war etwas anderes als die echten Treppengeländer seiner Kindheit. Hier gab es weder eine Treppe noch Wände, sondern nur gähnende Tiefe. Da weder er noch seine Freunde über Flugaggregate verfügten, mußte ein Absturz aus dieser Höhe unbedingt tödlich verlaufen.
    Aber alles ging gut. Als Perry Rhodan über Bjo und Douc bremste, perlten ihm dennoch Schweißtropfen auf der Stirn. Angstschweiß! Mit verzerrtem Lächeln hob er den Kopf und sah, wie sich Alaska auf das „Geländer" schwang. Er preßte die Lippen zusammen, als der Transmittergeschädigte plötzlich schwankte. Doch im nächsten Augenblick hatte Alaska sich wieder gefangen und rutschte ebenfalls herab.
    „Ein Varbe mag sich dabei wohl fühlen", meinte Alaska Saedelaere danach. „Ich hatte ganz gewöhnliche Angst."
    „Ich auch", gab Rhodan zu. Er neigte den Kopf zur Seite, um in die Tiefe blicken zu können. Das „Geländer" führte zwischen zwei Bauten hindurch und endete auf einem

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