Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entdeckte in wenigen Schritten Entfernung den Katzer, der reglos auf dem Boden lag.
    „Alaska, folge dem Fremden - aber vorsichtig!" rief Rhodan zurück.
    Er kniete neben Bjo Breiskoll nieder und fühlte dessen Puls. Aufatmend stellte er fest, daß er gleichmäßig schlug, wenn auch etwas beschleunigt. Danach entdeckte er die leichte Schwellung, die sich hinter Breiskolls rechtem Ohr bildete.
    „Er ist niedergeschlagen worden", sagte er zu Langur, der neben ihm stehengeblieben war. „Aber ich denke, er kommt bald wieder zu sich."
    Nach einer Weile hörte er Schritte aus der Richtung, in die Saedelaere gelaufen war. Er blickte hoch und sah den Transmittergeschädigten zurückkehren.
    „Er ist mir entwischt", berichtete Alaska. „Es war ein Varbe, aber etwas größer und breiter als die Varben, die wir bisher kennengelernt haben."
    „Wohin ist er geflohen?" fragte Rhodan.
    „Nach oben", antwortete Alaska Saedelaere. „Er turnte mit affenartiger Geschwindigkeit eine Gitterkonstruktion hinauf, die eine zylindrische Röhre ausfüllt. Es ist finster dort - und ich hätte mir nur den Schädel eingeschlagen, wenn ich versucht hätte, den Burschen einzuholen. Er kennt sich dort bestens aus - im Unterschied zu mir."
    „Außerdem befähigt ihn sein Gravitationsbeutel dazu, die Schwerkraft fast völlig aufzuheben, so daß er regelrecht entschwebt sein dürfte", meinte Perry Rhodan.
    Alaska Saedelaere schüttelte den Kopf.
    „Er ist geklettert, Perry. Ich habe es an den Geräuschen, die er verursachte, deutlich gehört."
    Rhodan runzelte die Stirn.
    „Das ist außergewöhnlich für einen Varben. Ich denke, wir sollten ihm folgen, sobald Bjo sich erholt hat."
     
    *
     
    Bjo Breiskoll erholte sich innerhalb weniger Minuten und bewies dadurch wieder einmal seine katzenartige Zähigkeit. Mit ärgerlichem Fauchen sprang er auf die Füße.
    „Wo steckt der Bursche, der mich niedergeschlagen hat?" rief er mit glitzernden Augen.
    „Immer ruhig Blut, Bjo!" mahnte Perry Rhodan lächelnd. „Der Varbe hat dich niedergeschlagen, aber wahrscheinlich nur, weil er sich bedroht fühlte. Du hättest dich nicht auf ihn stürzen sollen."
    „Warum schleicht er um uns herum?" erwiderte Bjo, aber sein Groll klang bereits ab.
    „Hat er dich mit der Faust niedergeschlagen, Bjo?" erkundigte sich Alaska Saedelaere.
    „Das weiß ich nicht", antwortete der Katzer. „Aber ich glaube, er hielt einen Gegenstand in seiner linken Hand. Sicher bin ich allerdings nicht. In welche Richtung ist er geflohen?"
    „Alaska wird uns führen", erklärte Rhodan. „Wir sind alle daran interessiert zu erfahren, wohin er geflohen ist. Jedenfalls spricht alles dagegen, daß er zu einem Suchkommando gehört, das auf uns angesetzt wurde. In dem Fall wäre er sicher mit einem Lähmstrahler bewaffnet gewesen und hätte ihn auch verwendet.
    Außerdem würde er dann über Funk Hilfe herbeigerufen haben."
    „Du denkst an einen Varben, der außerhalb des Gesetzes steht, Perry?" fragte Douc Langur.
    „Ich spekuliere darauf", antwortete Perry Rhodan. „Wir wissen durch unser Verhör, daß Varben-Nest in die Mächtigkeitsballung von BARDIOC integriert ist. Ob die Varben wissen, daß sie indirekt durch BARDIOC beherrscht werden, spielt dabei keine Rolle. Auf jeden Fall sind sie nicht ihre eigenen Herren.
    In solchen Situationen bildet sich immer Widerstand - und Gleichgesinnte pflegen sich zu Gruppen zusammenzuschließen."
    „Du suchst also Verbündete, Perry", meinte Alaska Saedelaere. „Hoffentlich finden wir nicht nur Kriminelle. Das Verhalten der Varben, mit denen wir bisher zu tun hatten, läßt jedenfalls nicht darauf schließen, daß sie sich einer Fremdherrschaft bewußt sind. Ihnen gegenüber wird sich ihr sogenannter Schwerer Magier nicht als VERNOC vorgestellt haben, wie er es uns gegenüber tat. Wenn sie den Schweren Magier seit Urzeiten für einen der ihren halten, brauchten die Inkarnationen BARDIOCs nicht einmal Kleine Majestäten nach Varben-Nest zu bringen."
    „Ich hätte es auch gespürt, wenn es in Varben-Nest Kleine Majestäten gäbe", sagte Rhodan.
    „Du meinst, der Kristall der Kaiserin von Therm hätte es dir verraten", erwiderte Alaska.
    Für einen Moment wirkte Perry Rhodan unsicher, dann sah es so aus, als wollte er aufbrausen. Doch schließlich ging er mit einem Schulterzucken über die Anspielung hinweg.
    Alaska Saedelaere wandte sich um und führte seine Freunde zum Fuß des zylindrischen Schachts, durch den der Varbe entkommen war.

Weitere Kostenlose Bücher