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0820 - Das Gravitationsgefängnis

Titel: 0820 - Das Gravitationsgefängnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flachen Dach, das die Form einer großen achteckigen Scheibe besaß. Dort, wo das „Geländer" endete, befand sich ein dunkles Loch mitten im Dach.
    „Wahrscheinlich müssen wir dort hinein", erklärte Perry Rhodan. „Hoffentlich gibt es hinter dem Loch wenigstens so etwas wie dieses Geländer oder eine Kletterstange. Ich kann trotz meines hohen Alters noch immer nicht fliegen."
    Bjo Breiskoll lachte leise, dann setzte er die Rutschpartie fort. Als er neben dem Loch landete, legte er sich flach auf den Boden und spähte hinein. Danach richtete er sich wieder auf und winkte.
    „Es gibt eine spiralförmige Rampe!" rief er herauf. „Kein Problem für uns, denke ich."
    „Das hoffe ich", meinte Douc Langur. „Wenn ich nur wüßte, was ich Wirklich bin: ein Roboter oder ein Organisches Lebewesen. Die Kaiserin von Therm hätte meine Kollegen und mich darüber aufklären können, als wir sie besuchten. Warum hat sie es nicht getan?"
    Unwillkürlich griff Rhodan mit einer Hand an den vor seiner Brust hängenden großen, herrlich funkelnden Kristall - und wie sonst auch fühlte er, wie ihm daraus Kraft und Ruhe zuströmte.
    Und meine Freunde bilden sich ein, ich würde durch den Kristall von der Kaiserin beeinflußt! dachte er ärgerlich. Ich spüre jedenfalls nichts von Beeinflussung, sondern bin im Vollbesitz meines freien Willens.
    „Für eine Superintelligenz sind die meisten unserer Probleme überhaupt nicht existent", sagte Alaska Saedelaere. „Aber meiner Meinung nach bist du ein organisches Lebewesen wie wir auch, Douc. Ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß sich ein Roboter Gedanken über seinen Status machen würde."
    „Vielleicht hast du recht, Alaska", erwiderte der Forscher. Er folgte dem Katzer und stand kurz darauf neben ihm.
    Nachdem auch Perry Rhodan und der Transmittergeschädigte ihre Rutschpartie beendet hatten, spähten sie ebenfalls durch das Loch. Aber sie sahen nur den Anfang einer Rampe, denn ihre Augen waren nicht so lichtsensibel wie die des Katzers. Folglich mußten sie darauf vertrauen, daß seine Angaben stimmten.
    „Also weiter!" sagte Rhodan und seufzte. „Irgendwann und irgendwo werden wir ein Funkgerät finden - und wenn wir alle Katakomben von Kaansäder-Altstadt durchwandern müßten!"
     
    *
     
    Anderthalb Stunden später.
    „Tiefer geht es offenbar nicht", sagte Alaska Saedelaere.
    Die vier Personen standen in einem kuppelförmigen Raum, dessen Wände aus gebrannten Ziegeln gemauert waren. Es handelte sich offenkundig um ein Bauwerk aus der Anfangszeit der varbischen Zivilisation. Aber einige Veränderungen waren seitdem doch vorgenommen worden. So zogen sich zahlreiche silbern schimmernde Drähte gleich einem Netz über die Innenseite des Mauerwerks. Es war nicht zu erkennen, welche Funktion sie erfüllten. Die runden Platten, die in unregelmäßigen Abständen an den Wänden befestigt waren, verrieten ihre Funktion dadurch, daß sie violett leuchteten.
    „Wie tief mögen wir unter der Oberfläche sein?" überlegte Rhodan.
    „Wir stehen auf der Oberfläche des Planeten", behauptete Bjo Breiskoll.
    „Woher willst du das wissen?" fragte Saedelaere.
    „Ich fühle so etwas", antwortete der Katzer. Seine grünen Augen funkelten im Schein des violetten Lichts eigenartig.
    Douc Langur beschäftigte sich mit seinem LOGIKOR, der kleinen Kugel, die die Funktion einer hochwertigen Positronik erfüllte und dennoch keine bloße Rechenkugel war, sondern manchmal den Eindruck erweckt hatte, als besäße sich eine gewisse Persönlichkeit. Als er fertig war, sagte er: „Bjos Gefühl hat sicher nicht getrogen. LOGIKOR ist ebenfalls der Meinung, daß die tiefsten Bauwerke der Varben sich unmittelbar auf der Oberfläche ihrer Planeten befinden. Das hat mit ihrer ausgeprägten Gravitationssensibilität und der daraus resultierenden Mentalität zu tun, die von einer aufstrebenden' Tendenz beherrscht wird."
    „Das leuchtet mir ein", sagte Perry Rhodan. „Wahrscheinlich empfinden die Varben sogar einen ausgesprochenen Abscheu davor, unter die Oberfläche ihrer Planeten zu gehen." Nachdenklich musterte er die Wände der Kuppelhalle. „Ich nehme sogar an, daß die unteren Geschosse ihrer Bauten niemals Wohnzwecken dienten, sondern vielleicht nur die tragenden Fundamente für die eigentlichen Wohnbauten waren."
    „In der Vorzeit?" fragte Saedelaere zweifelnd.
    Rhodan zuckte die Schultern. „Ich sprach nur von einer Annahme, Alaska." Er lächelte schwach. „Unter anderen Umständen

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