Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Abgesehen vom Forscher der Kaiserin, der sich nach einem Erholungsaufenthalt in der HÜPFER sehnte und in Ermangelung dieser Möglichkeit versuchte, sich mit den reduzierten Bordmitteln der KYHBER zu erholen, waren die Gefangenen bei Gesundheit und leidlich ausgeruht. Aber Nervosität und das Warten auf eine Änderung der Situation zerrten an der Laune. Ereignislos vergingen die Stunden. Jeder erwartete in der kommenden Minute irgendeine dramatische Wende der Lage. Beim ersten Tageslicht handelte Rhodan.
     
    *
     
    Nach langem und intensivem Beobachten der varbischen Kommandos schaltete Perry ein Richtmikrophon ein, das auf die zahlenmäßig stärkste Varbengruppe deutete. Die Mitglieder beschäftigten sich mit der Zusammenstellung irgendeiner Angriffswaffe, so sah es auf dem Bildschirm aus. Dann verschwand eine Klappe vor einem Außenlautsprecherschacht. In der Zentrale wurden die Gegengeräte eingepegelt und die Translatoren dazugeschaltet. Rhodan blickte auf das Chronometer.
    Es war vier Uhr dreißig, SOL-Bordzeit.
    „Achtung. Hier spricht Rhodan in seinem Raumschiffgefängnis. Ich möchte mit einem der Vertrauten des Magiers oder eines Weltverwalters sprechen."
    Die Übersetzung hallte mit größter Lautstärke über das Feld. Falls sich unerkannt der Haluter dort draußen befand, würde er seine richtigen Schlüsse ziehen können. Rhodan und einige Raumfahrer starrten auf die Schirme und warteten auf eine Reaktion.
    Etwa fünf Minuten lang geschah nicht viel. Etwa die Hälfte der Kommandoeinheiten hörte kurzfristig mit den verschiedenen Arbeiten auf und wandte ihre Aufmerksamkeit dem Raumschiff zu. Aber dort gab es keinerlei Veränderungen: die Korvette ruhte in ihren Fesseln. Schließlich kam mit langsamen Schritten ein einzelner Varbe aus der Gruppe hervor, näherte sich vorsichtig der Korvette und hob langsam einen Arm.
    „Können Sie mich hören, Terraner Rhodan?" rief der Varbe. Quer über seinem dunklen Kampfanzug verlief ein breiter, silbern schimmernder Streifen.
    „Ich höre Sie ausgezeichnet!" hallte der Lautsprecher.
    „Sie halten uns gefangen, obwohl der Schwere Magier zusammen mit seinen Werkzeugen, den Gravitationslosen, Schleuse, und Gravoröhre zerstört hat."
    „Wir haben Befehl, Sie nicht starten zu lassen", lautete die Antwort. „Sie waren es, durch die unsere Harmonien gestört wurden. Die Weltverwalter haben bestimmt, was zu geschehen hat. Wir haben alles vorbereitet, um Ihr Raumschiff zu zerstören."
    Die Solaner glaubten nicht, daß es sich um einen Bluff handelte. Die Varben befanden sich so tief in der Verstrickung ihrer gehorsamen Abhängigkeit, daß sie nicht lügen würden. Ihre Aktionen und Reaktionen wurden vom Schweren Magier bestimmt, also den Inkarnationen. Wenn die Korvette vernichtet werden sollte, wenn dieser Befehl tatsächlich gegeben worden war, dann würden sie gehorchen. Nach kurzer Denkpause antwortete Rhodan grimmig: „Sie haben allen Ernstes vor, hilflose Gefangene zu töten?"
    „Die Ausführung des Befehls steht in Harmonie mit den Anordnungen unserer Regierung. Wir persönlich empfinden keinen Haß auf Sie."
    „Das tröstet uns nur wenig", gab Perry wütend zurück. „Sie müssen damit rechnen, daß wir uns wehren!"
    „Damit rechnen wir. Wir wissen, daß mit Ihrem Erscheinen in Varben-Nest die gesamte Tragödie ihren bedauerlichen Anfang genommen hat."
    Rhodan rief: „Am Verlauf der Tragödie sind die Weltverwalter schuld und der Schwere Magier. Wir werden jeden Versuch, uns zu schaden, mit allen Kräften zurückschlagen. Hunderte und Tausende Varben werden sterben müssen. Wollen Sie das?"
    Er war ratlos, denn sie gingen auf keines seiner Argumente ein. Der Befehl war wichtig, er würde ohne Rücksicht ausgeführt werden. Nur noch die unmittelbare Ankunft der SOL konnte ihnen helfen. Aber das Schiff hing draußen im Raum und war ebenfalls so behindert wie die Korvette.
    „Was werden Sie unternehmen. Anführer der Varbenkommandos?"
    Die Insassen der KYHBER wußten, was sie zu tun hatten. Nacheinander zogen sie die Kampfanzüge an, bemannten die Plätze an den Feuerleitsystemen und den Geschützprojektoren und fanden sich in der Zentrale ein. Senco Anrat saß bereits da und hörte dem Dialog zu.
    „Wir gehorchen dem Befehl. Noch haben wir keine Anweisung, die Gravitationsbombe zu zünden."
    Rhodan und Anrat warfen sich einen schnellen Blick zu. Das war eine gute Chance; die Verwirrung nach dem Kollaps der Gravoröhre würde vermutlich eine exakte

Weitere Kostenlose Bücher