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0821 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: 0821 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ermöglichen können.
    Würden Icho Tolots Maßnahmen die Verwirrung so groß werden lassen, daß die Solaner davon profitierten? Würde er vielleicht sogar Rhodan und die anderen drei Delegierten dort finden?
    Viele Fragen und vorläufig noch keine Antworten.
    Schweigend sahen die Insassen der KYHBER zu, wie der Haluter die Ebene entlangraste und dann mit unverminderter Geschwindigkeit den Berghang in Angriff nahm. Er sprang im Zickzack die schräge Fläche aufwärts und raste genau in die Richtung, die Ras Tschubai ihm angegeben hatte, und in das Gebiet jenseits dieses Bergrückens, das für die Varben eine verbotene Zone war. Es war und blieb ein verzweifelter Versuch, aus der Not entstanden.
    Aber in der Vergangenheit hatten diese oder ähnliche Versuche Erfolg gehabt. Sie sahen, wie der winzige Punkt hinaufkroch, an der Spitze kurz anhielt und dann verschwand.
    Batarr Holt, eine der Nachrichtentechnikerinnen der KYHBER, tippte Ras Tschubai auf die Schulter und fragte ängstlich: „Ob der Alleingang unseres Freundes wirklich so viel bringt, wie er es sich mit seinem Planhirn ausgerechnet hat?"
    „Wir werden es erleben", murmelte Ras. „Nötigenfalls sind wir hier ganz gut ausgerüstet und bewaffnet. Wir werden uns Wehren, wenn es notwendig wird."
    „Und wo vermuten Sie Perry und unsere Freunde?"
    „Mit größter Wahrscheinlichkeit noch auf Dacommion. Aber vielleicht hat sich etwas geändert. Wir rechnen mit einer Überraschung."
    „Kann sein."
    Der vorherige Zustand war wieder hergestellt. Die Varben bewachten das Schiff und verhinderten, daß Funkimpulse empfangen und gesendet werden konnten. Sie waren isoliert. Die Varben hatten offensichtlich im Augenblick alle Trümpfe in der Hand.
     
    2.
     
    BAYTUIN - DIE BOTSCHAFT: Der Bote konnte zu jeder Stunde des Tages kommen. Aber er würde stets alle Regeln beachten, so wie es seit undenkbaren Zeiten war. Als Shetvonankh am frühen Abend die gemeinsame Wohnblase betrat, sah er die Gruppe der Wartenden. Ein Schweber mit einer großen Ladefläche hing unweit des Basisschachtes, und drei Varben hoben mit Gravitationsgeräten die Leichtsteine vom Boden und verluden sie in den trichterförmigen Behälter des Fahrzeugs. Langsam und voller Spannung glitt der Straßenmeister näher heran. Dann sah er den Opfer-Boten. Er war in den schneeweißen Anzug des Opfers gekleidet: weiße Stiefel bis unter die Knie, breit fallende Hosen, den breiten Gürtel mit den Gravo-Symbolen, die zeremonielle Maske über dem Kopf und den gelb geschminkten Gravobeutel. Er hob den Arm und spreizte die Finger in dem weißen Handschuh.
    „Shetvonankh?"
    Shetvonankh versuchte festzustellen, ob Shaadjamenth schon hier war, aber es gab keine Anzeichen dafür. Er sah einige Zeit lang zu, wie die Haufen der gesammelten Mosaiksteine kleiner wurden, dann drehte er sich herum und blickte den Boten an.
    „Ja. Ich bin Chetvonankh. Du bist der Bote, den wir erwarten. Hast du eine Botschaft?"
    „Eine Botschaft für dich, Chetvonankh."
    „Sie bezieht Shaadjamenth nicht ins Opfer mit ein?"
    „Ich habe keinerlei Direktiven, deine Lebensgefährtin betreffend."
    Der Bote knickte seinen Oberkörper ab und zog aus der Gürteltasche einen langen, weißen Umschlag mit den rituellen Zeichen darauf heraus. Er übergab ihn mit einer bewußt feierlichen Bewegung dem Straßenmeister. Obwohl Chetvonankh ziemlich genau wußte, was er lesen würde, konnte er die Erregung nicht verbergen. Mit zitterndem Daumen riß er den Umschlag auf und zog den Bogen heraus.
    Langsam las er die wenigen Worte, die darauf gedruckt waren. Jeden Buchstaben studierte er mit geradezu wissenschaftlicher Gründlichkeit.
    'Wegen der Verdienste, die er sich um die Allgemeinheit und die Gesellschaft von Varben-Nest erworben hat, gestatten wir Chetvonankh, dem Straßenmeister, das Freudenopfer für die Religion des Schweren Magiers zu leisten. Die Gravitationswaage des Heimatplaneten ist das Ziel. Morgen sollst du das Opfer bringen dürfen.
    Die Weltverwalter. „Ja", sagte er leise. „Ich habe es nicht erwartet, aber wir haben uns danach gesehnt."
    Eine Freude, die ihn fast überwältigte, erfüllte sein Inneres. Bedauern wallte in ihm auf, als er an seine Gefährtin dachte. Sie war von dieser letzten, tiefsten Freude ausgeschlossen.
    Er hob die Hand und machte die vorgeschriebene Geste.
    „Ich danke dir. Die Steine - sind sie genug?"
    Die Stimme des weißen Opferboten war voller Bewunderung.
    „Sie sind herrlich. Und es sind viele. Wir

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