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0822 - Flüstern, schreien, töten

0822 - Flüstern, schreien, töten

Titel: 0822 - Flüstern, schreien, töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab sich locker, und er glotzte auch nicht zu gierig nach dem weiblichen Geschlecht, denn das wäre aufgefallen.
    Fast alle gefielen ihm. Sie würden wunderbare Dankesopfer abgeben. Ein Lächeln schob sich über sein Gesicht. Aber er musste höllisch aufpassen, denn die meisten Mädchens waren in Begleitung gekommen oder in Gruppen. Da fiel es zu schnell auf, wenn er als Fremder eine von ihnen anmachte. Fast alle Gäste kannten sich. Er sah es an der Art der Begrüßung.
    Der Hocker war hart, das Holz blank gesessen, und es fiel ihm leicht, sich zu drehen.
    Sein Blick glitt quer über die noch immer leere Tanzfläche bis gegen die weiß gestrichene Wand, wo ein Mädchen hockte, das keinen Begleiter zu haben schien, denn die Kleine saß ziemlich allein und trank Cola aus der Dose.
    Ein Opfer?
    Für einen Moment verhärteten sich die Augen des Killers. Er wartete aber ab. Nach drei Minuten saß die Kleine noch immer allein da. Also hatte ihr Freund oder Begleiter auch nicht die Toilette besucht, sonst wäre er schon längst zurückgekehrt.
    Mit der Büchse Bier in der Hand rutschte Falco vom Hocker und schlenderte der Wand entgegen. Er ging nicht auf dem direkten Weg seinem Ziel entgegen, benahm sich dabei ganz disco-like, indem er sich im Rhythmus der Musik bewegte, dabei aber das Mädchen nicht aus den Augen ließ.
    Dabei stellte er fest, dass sie so jung nicht mehr war. Die Haarflut zeigte auch keine Fülle oder Dichte. Die fahlblonden Strähnen waren so toupiert, dass sie nach mehr aussahen. Darunter sah er ein Gesicht mit harten Zügen, einen schmalen Mund, leicht eingefallene Wangen und eine spitze, schmale Nase.
    Ob ihn die Kleine in der roten Lederjacke gesehen hatte, wusste er nicht.
    Jedenfalls ging er weiterhin geschickt vor, schlug einen Bogen und blieb an der Wand stehen, eine Hand dagegen gestützt. Er verzog den Mund, hob die Schultern und tat alles nur deshalb, weil er bereits von der Fahlblonden beobachtet wurde. Er schätzte sie auf Mitte zwanzig und als einen Typ ein, der schon einiges hinter sich hatte.
    Falco stieß sich von der Wand ab. In der Bewegung noch ließ er sich auf der Bank nieder und saß praktisch in Griffweite der Fahlblonden, die ihm einen knappen, aber nicht uninteressierten Blick zuwarf.
    »Ich heiße Ray«, sagte er.
    »Na und?«
    »Wie soll ich dich ansprechen?«
    »Sag einfach Edda.«
    »Okay, Edda. Gefällt dir der Laden?«
    »Dir etwa?«
    »Ich habe dich zuerst gefragt.« Er wusste, dass ihr der Schuppen nicht gefiel, sonst hätte sie nicht diese Gegenfrage gestellt.
    Die Strohblonde rümpfte die Nase. »Na ja, es geht so.«
    Ray alias Falco nickte. »Das meine ich auch.«
    Edda runzelte die Stirn, als würde sie nachdenken. »Du redest so komisch. Bist du neu hier?«
    Er schaute zur Tanzfläche, wo sich einige Pärchen mehr drehten als zuvor. »Kommt darauf an.«
    Edda rückte ein Stück näher. »Jedenfalls habe ich dich vorher hier noch nie gesehen.«
    Er schaute sie an, lachte und gab ihr Recht. »Das soll wohl sein, Süße.«
    »Ich hasse das Wort.«
    »Welches Wort?«
    »Süße.«
    »Warum?«
    »Klingt so abgeschmackt, so überheblich machohaft.«
    »Ho, eine Emanze?«
    »Nein, nur eine, die so was ankotzt.« Sie nahm den Arm hoch und schlug auf ihren Oberschenkel. »Dieses Kaff hier, die Provinz zwischen Himmel und Erde! Wir liegen doch im Nirgendwo. Was du hier siehst, kannst du alles vergessen. Aber du hast mir noch immer nicht geantwortet, was mit dir ist. Ob du schon öfter hier gewesen bist.«
    »Auf der Durchreise hin und wieder mal«, murmelte Falco. Er freute sich. Frauen wie diese mochte er. Sie konnte er leicht abschleppen.
    »Bist du Vertreter?«
    Er winkte ab, weil er den misstrauischen Ton aus ihrer Frage herausgehört hatte. »Du hast schon Recht, diese Gegend ist beschissen. Das hier ist ein tiefes, schwarzes Loch, in das man einfach hineinfällt. Um da wieder herauszukommen, muss man sich auf andere verlassen, weil die eigene Kraft einfach nicht ausreicht.« Er ballte die Hand zur Faust und stieß den Arm vor. »Da muss man eben jemanden finden, der das dicke Seil hält. Ich würde an deiner Stelle abhauen. Ehrlich.«
    Edda lachte prustend und hielt sich eine Hand vor den Mund. »Du hast gut reden, Mann. Wo soll ich denn hin?«
    »Nach London. Dort ist Action. Da ist was los, kann ich dir sagen.«
    Sie überlegte einen Moment, und ihr Gesicht bekam einen nachdenklichen Zug. »Nicht schlecht, aber ich kenne niemanden in dieser Stadt. Ich lebe hier. In

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