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0822 - Flüstern, schreien, töten

0822 - Flüstern, schreien, töten

Titel: 0822 - Flüstern, schreien, töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Geist verließ den Körper, er wanderte in eine andere Richtung, und er sah inmitten der dunstigen Schleierwolken ein anderes Gesicht schimmern.
    Auch das einer Frau.
    Schwarzhaarig, apart und entschlossen.
    Falco lächelte grausam. Der Engel würde kommen. Bald schon…
    ***
    Ein Hotel wie das Hilton bietet viele Annehmlichkeiten für den Gast, der das natürlich bezahlen muss. Aber darauf kam es Kate Duvall nicht an, sie wollte die Annehmlichkeiten genießen, und dazu gehörte auch etwas Schlaf. Zuvor rief sie im Büro des Geisterjägers Sinclair an, erreichte ihn dort nicht, aber sein Kollege berichtete ihr, dass sie ihn eventuell in der Wohnung finden würde, und gab ihr die Nummer.
    »Ich war beinahe schon aus der Wohnung«, hörte sie die Stimmte ihres Beschützers. »Da haben Sie Glück gehabt.«
    »Ja, manchmal habe ich das. Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, John.« Etwas nervös spielte sie mit der Schnur.
    »Gern. Und welchen?«
    »Können sie noch etwas warten? Ich bin müde und möchte mich nur hinlegen.«
    »Gut. Wann soll ich kommen?«
    »Gegen 19 Uhr. Wir treffen uns in der Halle, wenn es recht ist.«
    »Mir immer.«
    »Gut. Bis dann, John.«
    Kate atmete auf, als sie das Gespräch hinter sich gebracht hatte. Sie hatte schon befürchtet, dass Sinclair abgelehnt oder sich zumindest über ihr Verhalten gewundert hätte. Das tat er sicherlich, allerdings hatte er seine Verwunderung nicht zum Ausdruck gebracht.
    Kate hatte ein normales Doppelzimmer gemietet. Sie ging in die Dusche, stellte sich für einige Minuten unter die heißen Strahlen, trocknete sich ab und zog den hellen Bademantel über. An den Füßen steckten die Badelatschen, die bei jedem Schritt auf den Boden klatschten, als sie zum Bett zurückging und sich dort hinlegte.
    Sie lag auf dem Rücken und schaute gegen die Decke, die sich wie ein angegrauter Himmel über ihr spannte. Eigentlich hatte Kate schlafen wollen, was ihr jedoch nicht gelang.
    Zahlreiche Gedanken zuckten durch ihren Kopf. Sie wusste nicht, ob sie richtig gehandelt hatten, sie war einfach ihren Gefühlen nachgegangen, ohne irgendwelche Beweise zu haben. Allerdings ahnte sie, dass die schrecklichen Taten des Killers in einem Zusammenhang mit ihrer Person standen.
    Dafür hatte sie zwar keinen Beweis, aber Kate hatte genug erlebt, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.
    Der Killer und sie!
    Fast war er so, als würde sie ihn kennen und als wollte er sie an der Nase herumführen. Es hatte sich in den letzten Wochen gesteigert. War es zuvor noch eine schwammige Warnung gewesen, so war die Intensität immer stärker geworden. Sie wollte nicht sagen, dass der Killer in ihrer Nähe lauerte, aber der Eindruck, dass er sich ihr immer mehr näherte, war einfach da und hatte sich sogar verstärkt. Kate ging so weit zu behaupten, dass es zwischen ihr und dieser mordenden Bestie einen Zusammenhang gab, den sie nur leider nicht kannte.
    Es war verrückt, es entbehrte jeglichen Beweises, aber dieses Gefühl verstärkte sich.
    Noch hatte sie nicht in allen Einzelheiten mit John Sinclair darüber gesprochen. Sie hatte ihn erst etwas kennen lernen wollen. Wäre er ein cooler Macho gewesen, so hätte sie sich sofort zurückgezogen, aber dieser Mann war ihr aufgeschlossen entgegengetreten und hatte sich auch nicht daran gestört, eine Frau vor sich zu haben wie manch anderer ihrer Kollegen.
    Wenn die Probleme gelöst werden konnten, dann durch Sinclair.
    Dieser Gedanke beruhigte sie, und was sie nicht für möglich gehalten hatte, trat ein. Wie von selbst fielen ihr die Augen zu, und das Bett, auf dem sie lag, schien allmählich zu verschwinden oder in eine andere Dimension zu reisen.
    Sie war eingeschlafen.
    Tief und fest. Dies innerhalb weniger Sekunden, und der Schlaf hätte eigentlich tief und fest sein müssen, wenn da nicht die gefährlichen Träume gewesen wären, die sich zuerst zusammenballten und dann ihr Inneres überfluteten.
    Aus einer unauslotbaren Tiefe stiegen Bilder hervor, die nur sie zu deuten gewusst hätte, vorausgesetzt, sie wäre wach gewesen. Aber im Traum schwammen die Bilder weg, als würden sie von kleinen, schnellen Schiffen auf einem Fluss transportiert. Niemals nahmen sie eine richtige Gestalt an, aber sie wurden für sie zu einer Bedrohung, die sich als dunkles Dach über ihrem Unterbewusstsein zusammenballte.
    Kate Duvall litt im Schlaf.
    Sie lag längst nicht mehr so ruhig da. Zwar noch immer in der Rückenlage, aber der Atem verließ als Keuchen ihren

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