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0823 - Attacke der Ewigen

0823 - Attacke der Ewigen

Titel: 0823 - Attacke der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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ersten Anzeichen des Sauerstoffmangels?
    Zamorra spürte, wie seine Kräfte erlahmten. Sein Körper wurde schlaff und vermochte sich nicht mehr gegen den unheimlichen Gegner zu stemmen. Doch er wollte nicht so einfach aufgeben. Es ging nicht nur um ihn selbst, sondern auch um Nicole.
    Seine Gedanken verwirbelten und ergaben nicht länger einen Sinn.
    Die Wasser um ihn herum wurde scheinbar in rasende Drehung versetzt. Die Welt entfernte sich von ihm, um ihn als tote Hülle zurückzulassen. Eine Stimme tief in seinem Innersten schrie auf und peitschte seinen Verstand noch mal für einen Sekundenbruchteil an die Oberfläche, ehe er dem Vergessen anheim fallen konnte.
    Zamorras unbändiger Lebenswille glomm auf wie ein Funke. Wasser drang in seinen Mund ein, süßlich schmeckend, ließ ihn schlucken. Der Lichtschein unter ihm wurde intensiver, nahm eine Form an, verwandelte sich in eine Sphäre, die waberte und pulsierte wie eine Meduse.
    Unwirklich…
    Und doch unausweichlich.
    Alles war gleichgültig. Zamorra musste atmen. Wie von selbst öffneten sich seine Lippen.
    Die Schlingpflanzen ließen von ihm ab, doch er war zu keiner Regung mehr fähig. Einen Meter noch sank er, glitt tatsächlich mitten hinein in dieses Licht, das ihn empfing, von einer unsichtbaren Blase gehalten, die Zamorras Körper keinen Widerstand entgegensetzte. Ihn ließ sie passieren, nicht jedoch das Wasser des Sees.
    Er merkte gar nicht, wie er schrie und japste und Wasser spuckte, registrierte nur, dass sich seine Lungen mit Luft füllten. Er konnte gar nicht genug davon bekommen.
    Da war eine zweite Stimme neben seiner, die er unter Millionen anderer erkannt hätte. Er fuhr herum, ungehindert von jeglichem Widerstand jetzt, und erkannte Nicole, als sich sein geschundener Verstand zu klären begann.
    Wohin auch immer es sie verschlagen hatte - sie lebten noch…
    ***
    Er fiel und fiel.
    Direkt in seinen Tod?
    Wie ein gefräßiges Maul gähnte der scheinbar endlose Abgrund unter Ted Ewigk. Den Blick nach unten gerichtet, sah er keinen Boden in der Schwärze. Wenn er plötzlich am Grund zerschmettert wurde, bekam er es nicht einmal mehr mit. Sein Leben lang hatte er damit gerechnet, dass der Tod überraschend und schnell kam, doch nicht auf diese Weise.
    Unwillkürlich fiel ihm seine Vision wieder ein.
    Jemand wird sterben. Jemand wird dieses Abenteuer nicht lebend überstehen. Am Ende wird er tot sein, bevor die letzte Seite geschlossen ist.
    Also doch er?
    Mit ausgestreckten Armen griff er nach der Wandung der Röhre, durch die er stürzte. Sie war nahe bei ihm. Trotz der Dunkelheit sah er sein rasendes Abbild undeutlich in ihr gespiegelt. Trotzdem gelang es ihm nicht, sie zu berühren. Es war, als würde sein Körper in ihrer exakten Mitte gehalten. Er schien ein Magnet mit der gleichen Polung wie die Metallröhre. Sie stießen sich gegenseitig ab und konnten sich niemals berühren.
    Auf einmal gewahrte Ted in der Tiefe einen schwachen Lichtschein. Er versuchte abzuschätzen, wie weit es noch hinunterging. Es war unmöglich.
    Plötzlich blieb die Röhre zurück. Die Wand war verschwunden. Nichts war mehr um ihn. Keine Beengung, keine Sichtbehinderung. Er sah den Boden einer von Stalagmiten und Stalagtiten ausgefüllten Höhle. Bizarre Felsformationen wuchsen zwischen ihnen in die Höhe und schufen einen aus Stein gewachsenen Irrgarten. Ted nahm die Eindrücke im Bruchteil einer Sekunde in sich auf, während der Boden nur noch zehn Meter entfernt war.
    Aus!, schoss es ihm durch den Kopf.
    Gleichzeitig überschwemmte ihn Trauer wie eine Welle. Nicht wegen seines bevorstehenden Todes, sondern weil er Carlotta nicht mehr helfen konnte.
    Im Angesicht des Unausweichlichen schloss Ted die Augen - und verspürte einen harten Ruck.
    Als er überrascht die Augen wieder aufschlug, hing er in der Luft, einen Meter über dem Felsboden, auf dem er zerplatzt wäre wie eine überreife Tomate. Ohne dass er etwas dazutat, kam sein Körper in eine aufrechte Lage. Ungläubig stand er auf den Beinen.
    »Pech gehabt, Fürstchen der Finsternis«, murmelte er. »Du wirst dich noch ein wenig gedulden müssen.«
    Über ihm ertönten wütende Schreie. Sekunden später wurde Al Cairo im unteren Abschluss der Röhre sichtbar. Sie spie ihn aus wie zuvor Ewigk und setzte ihn sanft auf dem Boden ab.
    »Antigravitionelle Kräfte«, empfing Ted den Alpha.
    Cairo nickte. »War mir klar. Sonst wäre ich nicht hinter dir her gesprungen.«
    »Zu gütig, alter Freund. Wo sind deine

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