0823 - Attacke der Ewigen
strapaziert.« Ted fand, dass das Vorpreschen des Cyborgs Zeitverschwendung war. »Ich gebe ihm fünf Minuten. Danach tue ich, was ich für richtig halte. Es wäre besser für ihn, wenn er mir dann nicht mehr im Weg stände.«
Der Cyborg war schneller fertig. Nach knapp vier Minuten glitten die beiden Hälften des Tors geräuschlos auseinander. Ein dunkler Schacht wurde dahinter sichtbar.
»Wenn ich bitten darf«, sagte der Alpha grinsend. »Cyborgs, Vorhut übernehmen und…«
Ted ließ ihn nicht zu Ende reden, sondern drängte sich an ihm vorbei. »Bleib du ruhig hinter deinen Schäfchen, aber die sollen nicht den Fehler machen, mir in die Schussbahn zu laufen.«
»Allmählich frage ich mich, ob es nicht ein Fehler war, dich mitzunehmen.« Cairo zog eine säuerliche Grimasse, dann nickte er. »Also gut, wie du willst. Sag aber später nicht, ich hätte dich nicht gewarnt. Cyborgs, ihr bleibt hinter Ewigk und mir. Sollten wir angegriffen werden, hat unsere Sicherheit dennoch absolute Priorität.«
Der quadratische Schacht war zwei Meter breit und ebenso hoch. Nichts deutete darauf hin, dass er in letzter Zeit benutzt worden war.
»Unter normalen Umständen müsste Licht aufflammen, wenn ein Ewiger den Gang betritt«, überlegte Cairo. »Anscheinend wurde es als Willkommensgruß für uns abgeschaltet.«
»Oder es ist defekt.«
»Das würden die Ewigen nicht zulassen. Sie hätten es längst reparieren lassen.«
Sein Freund war viel zu selbstsicher, fand Ted. Auch die Ewigen waren nicht allmächtig. Ein eigenartiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Die Station machte einen alten und verlassenen Eindruck, wie er schon auf den vorderen zwanzig Metern feststellte, die sie dem Gang folgten. Die Lichtkegel der Scheinwerfer, die ein paar Cyborgs mit sich führten, tasteten über kahle Wände. Womöglich waren Als Informationen falsch, und die Ewigen hatten die Station längst aufgegeben. Das Abwehrfeuer besagte gar nichts. Es konnte auch von automatischen Batterien stammen, die nach dem Standardfunkspruch aktiv geworden waren, weil keine Antwort kam. Er behielt seine Zweifel für sich. Sie durften sich einfach nicht bewahrheiten, wollte er nicht erneut ohne Spur dastehen.
Ringsum herrschte Totenstille. Ted lauschte angestrengt, doch auch aus den Tiefen der Station drang kein Geräusch.
Vor der Gruppe wurde ein weiteres Schott sichtbar. Es öffnete sich automatisch, als Ted noch drei Meter davon entfernt war. Unwillkürlich fasste er den E-Blaster fester, doch niemand stellte sich den Eindringlingen entgegen. Eine weiträumige Halle schloss sich auf der anderen Seite an. Knöcheltief hatte sich Staub am Boden abgelagert.
»Völlig leer.« Ewigk schüttelte den Kopf. »Als wäre hier schon vor langer Zeit alles ausgeräumt worden.«
»Unmöglich«, wehrte der Alpha ab. »Meine Informanten sind verlässlich.«
»Bist du dir sicher?« Ted gab sich einen Ruck und trat in die Halle. Sofort wirbelte der Staub auf und tanzte im Licht der Scheinwerfer, erhob sich vom Luftzug der Bewegungen und bildete unwirkliche Schimären.
Vorsichtig ging-Ted weiter. Bei jedem Schritt hatte er den Eindruck, auf einem Luftkissen zu schweben. Nach ein paar Metern begann sich der Untergrund sanft zu neigen und senkte sich bis zur gegenüberliegenden Wand um einen knappen Meter. Der Boden davor fühlte sich anders an. Ted scharrte den Staub mit den Füßen zur Seite und entdeckte tiefe Furchen im metallischen Untergrund.
»Sieht aus wie die Folgen von Strahlerschüssen. Die haben hier ganz schön rumgeballert.«
»Die?« echote Cairo verständnislos. »Wen meinst du?«
»Das müsstest du doch eigentlich wissen.« Ted spürte Zorn und Hilflosigkeit gleichsam in sich aufsteigen. »Ich denke, deine Informanten sind verlässlich? Es scheint hier aber einiges zu geben, was sie dir verschwiegen haben. Zum Beispiel, wie wir von hier aus weiterkommen. Ich entdecke keinen Ausgang.«
Ohne einen entsprechenden Befehl zu erhalten, schwärmten die Man In Black aus. Zentimeterweise suchten sie die vor ihnen liegende Wand nach einem versteckten Durchgang ab. Sie sahen aus wie dreidimensionale Schatten, von denen dank des Scheinwerferlichts nur sich hektisch bewegende Ausschnitte sichtbar wurden. Unwillkürlich wünschte sich Ted, sie wären nicht zur Unterstützung dabei.
Unsinn! Al und er konnten plötzlich in einer Situation stecken, wo es ohne die Cyborgs nicht mehr ging. Vermutlich steckten Tausende der organischen Roboter in den Tiefen
Weitere Kostenlose Bücher