0823 - Attacke der Ewigen
durcheinander. Ihre Waffen wurden ihnen aus den Händen gerissen. Um sie herum baute sich ein dunkles Feld auf, eine riesige pulsierende Blase aus Schwärze.
Die Faust, die aus einer anderen Dimension nach ihnen griff, ließ ihnen keine Chance. Ihre Programmgehirne kollabierten, ihre künstlich erschaffenen Geister wurden ins absolute Nichts gesogen. Ihre Körper deformierten sich unter den von Cairos Dhyarra entfesselten Kräften zu amorphen Klumpen, die nicht länger erkennen ließen, was sie zuvor dargestellt hatten.
Mit ihnen schluckte das Schwarz das Licht und tauchte die Umgebung in absolute Dunkelheit. Gespenstisch still vollzog sich der Vorgang.
Ted schaute sich um. Erst als er den in Konzentration versunkenen Alpha entdeckte, wurde ihm klar, was geschah. Cairo setzte seinen Dhyarra ein, um ihnen die Feinde vom Hals zu schaffen. Ted tastete nach seinem eigenen Machtkristall, den er bei sich trug. Um einen solchen Effekt zu erzielen, brauchte man Ruhe und Konzentration. Mitten in diesem Kampf hätte er sie nicht aufgebracht. Er bewunderte Cairos Kaltblütigkeit.
Nichts war mehr von den Cyborgs zu sehen. Auch auf der anderen Seite des Stegs waren sie verschwunden. Es war, als hätten sie niemals existiert. Die schwarze Blase pulsierte wie eine gigantische Qualle, fiel in sich zusammen und löste sich auf.
»Du hast auch deine eigenen Cyborgs vernichtet, Al.«
Mit einem Ruck kam der Alpha auf die Beine. »Es ging nicht anders. Es waren zu viele, um sie unterscheiden zu können. Mir blieb nichts anderes übrig, als alle in unserer Nähe gemeinsam zu erwischen.«
»Du hast sie bedenkenlos geopfert.«
»Und du redest Unsinn. Vergiss nicht, was sie sind. Gezüchtetes Fleisch mit technischem Geist. Nur wenig mehr als komplizierte Rechenschieber.« Keine Regung zeigte sich in Cairos Gesicht. Er trauerte seinen Man In Black nicht mehr nach als einer verloren gegangenen Kiste mit Ersatzteilen für seine vollautomatische Schiffstoilette.
»Dafür sind wir jetzt auf uns allein gestellt.«
»Ich rufe die STERNENJÄGER über Funk und fordere neue Cyborgs an.«
Ungeduldig schüttelte Ted den Kopf. »Ohne mich. Wir haben schon zu viel Zeit verloren. Von mir aus warte du hier auf deine Vasallen. Du kannst zu mir stoßen, nachdem ich Carlotta befreit habe. Aber denk nur nicht, dass ich mich danach weiterhin verpflichtet fühle, dich bei deinem Kampf gegen Nazarena Nerukkar zu unterstützen.«
»Du hast mir dein Wort gegeben, alter Freund«, erinnerte Cairo.
Ted ignorierte den Vorwurf und setzte seinen Weg fort. Widerstrebend schloss sich ihm der Alpha an, als Ted zu dem Gebäude lief. Der blonde Hüne registrierte es mit einem gleichgültigen Achselzucken. Auch auf sich allein gestellt, würde er sich keinen Meter von seinem gewählten Weg abbringen lassen. Unwillkürlich erwartete er, dass weitere Cyborgs aus dem Inneren kamen, doch alles blieb ruhig. Entweder zögerten die Ewigen der Station, ihre letzten Reserven ins Feuer zu schicken, oder es gab keine Reserven mehr.
Das Gebäude war durch keine elektronische Sperre gesichert, wie sie sie draußen hatten ausschalten müssen. Mühelos drangen die beiden Männer in den Trakt ein.
Er wirkte noch trostloser und verlassener als die Höhle…
***
Fauchend zuckten die blassroten Laserstrahlen durch die Luft. In dem Nebel wirkten sie zerfasert und wie die durchdringenden Blicke glühender Augen. Wo sie in den Schotter fuhren, zerschmolzen sie das Gestein und spritzen abgesprengte Splitter auf.
Zamorra und Nicole rannten von dem Tor weg, durch das die Cyborgs folgten. In gebückter Haltung schlugen sie mehrere Haken, um ihren schießwütigen Verfolgern kein leichtes Ziel zu bieten.
Nicole schüttelte verständnislos den Kopf. Es grenzte an ein Wunder, dass die Schwarzgekleideten sie bisher nicht getroffen hatten. »Möglicherweise beeinträchtigt der Nebel ihre optischen Systeme oder verwirrt ihre Programmgehirne.«
»Kann ich mir nicht vorstellen. Die herkömmlichen Computer der Ewigen sind irdischen zwar deutlich unterlegen, dafür sind ihre dhyarragesteuerten Rechner wesentlich leistungsfähiger.«
»Dann sind die Kerle allesamt blind.« Nicole stutzte. »Ich glaube… sie schießen nicht mehr.« Mit einem raschen Blick nach hinten vergewisserte sie sich, keinem Irrtum aufzusitzen. Die Man In Black hatten ihre Waffen gesenkt und feuerten tatsächlich nicht mehr. »Die sind sich ihrer Sache anscheinend ziemlich sicher.«
»Damit liegen sie gar nicht so
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