0823 - Attacke der Ewigen
hin verdichteten.
»Wasserdampf.« Ted entging nicht, dass Cairos Tonfall sich verändert hatte. »Meine Ahnung hat mich also nicht getrogen.«
»Wovon sprichst du, Al?«
»Du wirst es gleich sehen.« Der Alpha beschleunigte seine Schritte. Mit einem Mal hatte er es eilig. Er drängte sogar an Ewigk vorbei.
Der rötliche Schein nahm an Intensität zu. Wie ein Vorhang hing er in der Luft und schirmte ein gewölbtes Portal ab, das unmittelbar dahinter lag. Es führte in einen Raum, der mit Wasserdampf gefüllt war und an eine Sauna erinnerte.
Wenige Schritte vor der Barriere blieb Ted stehen. »Da kommen wir nicht durch. Der Schleier wird uns verbrennen.«
»Falsch.« Cairo machte einen entschlossenen Schritt und trat durch den Vorhang. »Es handelt sich lediglich um ein Desinfektionsfeld, das verhindert, dass schädliche Bakterien eingeschleppt werden.«
»Schädliche Bakterien? Von wem? Und schädlich für was?«
Was ging hier vor sich, und was hatte das alles mit Carlotta zu tun? Ted eilte seinem Freund hinterher. Er begriff, dass die gesamte Situation ganz anders war, als sie sich ihm noch wenige Minuten zuvor dargestellt hatte. Etwas Unheimliches erwartete sie wenige Meter weiter.
Etwas Bedrohliches.
Am liebsten wäre er umgekehrt, doch noch immer glaubte er daran, Carlotta zu finden. Er empfand ein sanftes Kribbeln auf der Haut, als er in Kontakt mit dem roten Feld kam. Das war alles. Es schadete ihm nicht. Plötzlich ahnte auch er, worauf sie gestoßen waren.
Dann erhielt er die Bestätigung, als er die wannenförmigen Tanks erblickte.
Etwas lag in ihnen.
Es rührte sich.
Es lebte!
***
Regungslos sahen sie sich in dem Gebäude um, zu dem sie sich gewaltsam Zutritt verschafft hatten. Der Schein der Fackeln erhellte einen kahlen Raum mit groben Wänden. Bis auf einen steinernen Sockel, der einst als Tisch gedient haben mochte, war er leer. Wenn es einmal eine Einrichtung gegeben hatte, war sie bereits vor langer Zeit fortgeschafft worden.
»Unbekannt verzogen«, murmelte Zamorra mit verbissener Miene. »Und nicht mal einen Nachsendeantrag gestellt.«
»Sei nicht albern«, tadelte Nicole. Sie schnüffelte vernehmlich. »Hier riecht es muffig. Die Luft ist völlig abgestanden. Hier war schon lange niemand mehr.«
»Das fürchte ich auch.« Die Erkenntnis war ernüchternd. Wenn es in den anderen Häusern ähnlich aussah, war ihre Suche - von der Zamorra nicht wusste, wem oder was sie überhaupt galt - vollkommen aussichtslos. Er öffnete eine Tür, die in einen weiteren Raum führte, und blieb deprimiert stehen.
Die angrenzende Kaverne unterschied sich durch nichts vom ersten Zimmer. Sie wirkte sogar noch ein wenig trostloser, weil sie kein Fenster besaß, durch das man ins Freie schauen konnte.
»Hier finden wir nichts.« Seine Stimme klang hoffnungslos.
»Dann suchen wir halt weiter«, munterte Nicole ihn auf. »Da draußen sind noch einige Häuser. So lange die Man In Black uns in Ruhe lassen, suchen wir weiter.«
»Wonach auch immer.« Zamorra brachte ein Lächeln zustande und drückte seiner Gefährtin einen Kuss auf die Lippen.
Er hielt den Blaster erhoben, als sie ins Freie traten. Die Cyborgs ließen sich auch jetzt nicht sehen. Die Tatsache, keinen einzigen von ihnen zu entdecken, war ein wenig verstörend. Hockten sie wirklich nur am Tor in Warteposition, oder heckten sie etwas aus? Sollten sie doch! Endlich selbst die Initiative ergreifen zu können, war eine Genugtuung für Zamorra. Er hatte nicht vor, sie wieder aus der Hand zu geben.
Da seine Fackel heruntergebrannt war, ließ er sie achtlos fallen. Nicole tat es ihm gleich, um sich nicht die Finger zu verbrennen.
»Dort hinüber«, entschied sie spontan und deutete zu einem weiteren Haus, dessen Umrisse sich einige Meter weiter offenbarten. Es war ein wenig größer als das, das sie zuerst durchsucht hatten, machte aber äußerlich keinen besseren Eindruck. Es war im selben verwahrlosten Zustand. Der Zahn der Zeit ließ sich nicht betrügen.
»Das Tor und die Mauern sind im Vergleich dazu überhaupt nicht verfallen«, warf Nicole ein.
»Vielleicht wurden sie erst viel später erbaut, warum auch immer.«
Noch ein Rätsel, das sich vermutlich niemals lösen ließ.
Als die Gefährten sich dem Gebäude näherten, stießen sie auf das gleiche Phänomen wie zuvor. Der allgegenwärtige Nebel machte respektvoll zwei Meter vor den Hauswänden halt. Unter einem Fenster wucherten ein paar distelähnliche Gewächse.
»Wenigstens
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