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0823 - Attacke der Ewigen

0823 - Attacke der Ewigen

Titel: 0823 - Attacke der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Mehnert
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falsch«, überlegte Zamorra. »Wenn diese Anlage keinen zweiten Ausgang besitzt, sitzen wir wie die Ratten in der Falle.«
    Woher waren die Cyborgs gekommen? Er mochte sich irren, doch er hatte den Eindruck, dass sie zuvor bereits durch das Tor nach draußen gelangt waren. Wenn das stimmte, hatten sie ihr Ziel erreicht. Nämlich ihn und Nicole ins Innere der Mauern zu treiben.
    »Warum schießen sie nicht mehr?«, fragte Nicole.
    »Bleib nicht stehen, bis sie es sich wieder anders überlegen. Komm schon. Vielleicht finden wir ein Versteck.«
    Nebeneinander hastete das Paar weiter. Die Sichtverhältnisse waren nicht ganz so schlecht wie draußen. Ein Stück voraus schälten sich die Silhouetten von Gebäuden aus den tanzenden Schwaden. Die Anlage vermittelte den Eindruck eines befestigten Dorfs.
    »Meinst du, die Man In Black leben hier?«
    »Bestimmt nicht.« Zamorra fragte sich, wie er sich so sicher sein konnte. Sie hatten keine Ahnung, wie und wo die schwarz gekleideten Gestalten in Phasen lebten, in denen sie nicht gebraucht wurden. Vielleicht an Orten wie diesem, vielleicht standen sie aber auch inaktiv in Reih und Glied in Frachträumen der Ewigen-Schiffe.
    »Dann stoßen wir womöglich gleich auf die wahren Bewohner dieser Stadt und bekommen noch mehr Ärger.«
    Bisher ließ sich jedoch niemand sehen. Zamorra und Nicole eilten weiter, und schließlich fielen die Verfolger ein wenig zurück. Sie näherten sich den ersten Gebäuden. Es handelte sich um klobig wirkende, steinerne Bauten, die größtenteils einen verfallenen Eindruck machten. Sie waren ausnahmslos eingeschossig und mit buckligen Dächern versehen. In den grauen Fassaden wirkten die Fensteröffnungen wie gefräßige Mäuler, die auf Beute warteten.
    »Genauso trostlos wie draußen«, konstatierte Nicole. »Ich frage mich, wie hier jemand leben kann.«
    Auch Zamorra fühlte sich von dem erbärmlichen Anblick abgestoßen. Was er sah, erinnerte ihn an Slums in manchen südamerikanischen Großstädten. Hinzu kam, dass es kein Fleckchen Grün gab. Weder Bäume, noch Pflanzen. Nicht mal wild wucherndes Unkraut auf einem ungebremsten Eroberungsfeldzug.
    »Wir sollten einen Blick ins Innere der Häuser werfen. Auf die Erbauer bin ich gespannt.«
    Sie blieben vor einem einzeln stehenden Gebäude stehen. Aus unmittelbarer Nähe war der Eindruck noch deprimierender. Großflächig bröckelte die Fassade ab. Sand und poröses Gestein hatte sich am Boden gesammelt.
    »Den Abmessungen der Tür und der Fenster nach sind die Erbauer so groß wie Menschen.« Allerdings hielt er es für ausgeschlossen, dass es wirklich Menschen waren. Wie hätten sie auf diese Welt gelangen sollen, von der er nicht einmal ahnte, wie weit entfernt von der Erde sie war?
    »Der Nebel reicht nicht bis an die Wände heran«, stellte Nicole fest. »Um die Hausecke sieht es ähnlich aus. In zwei Metern Entfernung bleibt er zurück.«
    Zamorra schwenkte seine Fackel vor einer Fensteröffnung. Außer gähnender Schwärze war hinter der blinden Scheibe nichts zu sehen. »Kannst du Gedanken empfangen?«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Wenn es hier denkende und empfindende Wesen gibt, werden ihre Impulse unterdrückt. Und bei den Cyborgs ist alles wie immer.« Sie warf einen Blick in die Richtung, in der sie das Tor im Nebel verborgen wusste. »Sie sind weg!«
    »Weg?«
    »Die Man In Black. Sie verfolgen uns nicht mehr.«
    »Vermutlich lauem sie am Tor«, überlegte Zamorra. »Das könnte bedeuten, dass es wirklich keinen zweiten Ausgang aus dieser Festung gibt. Sie warten in aller Seelenruhe ab, weil sie wissen, dass wir ihnen nicht an einer anderen Stelle entkommen können.«
    Zamorra glaubte eigentlich nicht an diese Erklärung. Im Nachhinein war er überzeugt, dass die Cyborgs sie gar nicht hatten treffen wollen. Sie hatten ihre Blaster zwar auf tödlichen Lasermodus geschaltet, damit aber willkürlich in der Gegend rum geballert.
    »Sie haben penibel darauf geachtet, dass uns kein Schuss zu nahe kam«, stellte er fest.
    »Was willst du damit sagen?« Nicole behielt weiterhin die Umgebung im Blick. Sie traute dem Frieden nicht, sondern rechnete jede Sekunde damit, dass ihre Verfolger mit ihrer ewigen stoischen Gelassenheit aus dem Nebel hervortraten.
    »Ich will damit sagen, dass wir jetzt da sind, wo sie uns haben wollten.« Er machte eine umfassende Handbewegung. »Irgendwo hier wartet die Auflösung für dieses Verwirrspiel.«
    Eine Auflösung, die uns wahrscheinlich ganz und gar nicht

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