0823 - Der Kampf um die IRONDUKE
fragte Muratoch.
„Ja, Kommandant."
„Habt ihr sie gesehen?"
„Nein, Kommandant."
„Woher weißt du dann, daß es keine Roboter sind?"
Huatl zögerte. Würde Muratoch seiner Logik folgen?
„Nun ...?" drängte der Kommandant.
„Es wurde nur ein Warnschuß abgegeben", sagte Huatl. „Er ging über unsere Köpfe hinweg. Ich meine, daß Roboter auf uns geschossen hätten, ohne Warnschuß. Also müssen die Gegner Menschen sein."
Diesmal war die Reihe zu zögern an Muratoch.
„Ich glaube, du hast recht", antwortete er schließlich. „Ich gebe deine Meldung sofort an Xehmer-Naad weiter."
7.
Grukel Athosien ließ den Lauf der Waffe sinken. Für den Bruchteil einer Sekunde horchte er in sich hinein. Da war alles ruhig. Mara Avusteen hatte den Widerstand aufgegeben.
„Das rückt die Lage in ein anderes Licht", sagte er zu Roi Danton. „Finden Sie nicht auch?"
„Es ist Ihre Schuld!" antwortete Danton bitter. „Sie mit Ihren dämlichen Hyperfunksprüchen! Es war klar, daß Sie uns eines Tages die Hulkoos auf den Hals hetzen würden."
Grukel Athosien zuckte mit den Schultern.
„Ich konnte nicht anders", verteidigte er sich. „Befehl ist Befehl."
„Behaupten Sie immer noch, ES hätte einen derartigen Unsinn veranlaßt?"
„Es ist so", antwortete Athosien ernst. „Im übrigen verschwenden wir wertvolle Zeit, wenn wir hier über Grundsatzfragen diskutieren. Die Hulkoos sind auf dem Weg hierher! Wollen Sie etwas dagegen unternehmen, oder sollen sie einfach hier hereinmarschieren und sich breit machen?"
Roi Danton hätte hunderterlei erwidern können: daß Athosien an der Sache schuld sei und sie auch gefälligst selbst bereinigen solle, daß vier Menschen einer ganzen Patrouille unmöglich auf die Dauer Widerstand leisten könnten, daß es zwischen ihm und Athosien kein Vertrauen gebe - und dergleichen Dinge mehr.
Er verzichtete darauf. Es lag etwas in Athosiens Art, das ihn überzeugte, daß es im Augenblick nur eine vernünftige Verhaltensweise gab, nämlich die von Athosien vorgeschlagene.
„Die Patrouille muß aufgehalten werden", erklärte er. „Ob es auf die Dauer etwas nützt, ist eine andere Frage. Der Patrouille werden weitere Hulkoo-Truppen folgen, und gegen die ganze Flotte können wir uns unmöglich wehren!"
„Das wird nicht nötig sein", antwortete Athosien knapp.
„Woher wissen Sie das?"
„Ich weiß es. Vergessen Sie nicht, daß meine Anweisungen unmittelbar von ES stammen."
In diesem Augenblick kam Reginald Bull ächzend und stöhnend zu sich. Er wälzte sich auf die Seite und blickte in die Höhe. Als er Grukel Athosien erkannte, wollte er aufspringen. Da war Danton schon bei ihm.
„Ruhe jetzt, Reg", bat er. „Die Hulkoos sind auf dem Weg hierher! Wir haben einen Waffenstillstand mit Athosien geschlossen."
Bull erholte sich überraschend schnell von den Folgen des fürchterlichen Schlages. Athosien erklärte: „Raphaels Warnung bezüglich der Feldschirmprojektoren war übrigens keine Finte. Sie hätten in der Tat wahrscheinlich den halben Mond in die Luft gejagt, wenn es Ihnen gelungen wäre, einen der Projektoren zu aktivieren."
Reginald Bull bedachte das Konzept mit einem kritischen Blick.
„Ich werde mir überlegen, ob ich Ihnen das abnehmen soll oder nicht", sagte er. „Wie weit sind die Hulkoos schon vorgedrungen?"
„Das weiß man nicht. Ich schlage vor, wir gehen zunächst zur Zentrale. Dort können wir uns weitere Informationen besorgen."
Waringer war noch immer bewußtlos. Bull und Danton nahmen ihn auf. Auf dem Weg nach unten bemerkten sie, daß die Aktivität der Roboter nachgelassen hatte.
„Ich wette, NATHAN wird uns helfen", meinte Grukel Athosien. „Die Inneneinrichtung ist noch längst nicht vollständig. Also hat er die Roboter stillgelegt, um Energie für andere Funktionen zu haben."
Sie verließen das Schiff durch die Mannschleuse im unteren Pol. Athosien dirigierte einen Transportroboter herbei, auf dessen Ladeplattform der Körper des Bewußtlosen gelegt wurde. Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Schaltzentrale.
*
Unterwegs hatte Grukel Athosien Zeit, sich um sein durcheinandergeratenes Innenleben zu kümmern.
Zunächst rief er nach Veyto Balaschy.
„Ich kann nichts dafür!" beteuerte Veyto. Zum ersten Mal, seit Grukel ihn kannte, wirkte er nicht überheblich, sondern eher niedergeschlagen.
„Ich weiß, daß du nichts dafür kannst", antwortete Grukel grimmig. „Es ist dir zwar schon zum zweiten Mal
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