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0824 - Die Riesen von Halut

Titel: 0824 - Die Riesen von Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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herunterriß. Die beiden Giganten erstarrten bis zur völligen Bewegungslosigkeit. Der eine von ihnen verfärbte sich tiefrot und löste sich danach völlig auf. Schlaff fiel der Raumanzug auf den Boden herab.
    Eine dichte, rote Wolke, die kräftig pulsierte, umhüllte den anderen Haluter und verschwand allmählich in ihm.
    Tekener hetzte zusammen mit Jennifer bis zu einem grün markierten Schott, hinter dem eine Impulskanone mit den entsprechenden Versorgungseinrichtungen lag. Er öffnete das Schott, betrat den Raum und gelangte durch eine weitere Tür zu einem schmalen Antigravschacht, der direkt in einen Hangar führte. „Nebenan steht der Drei-Mann-Zerstörer", erklärte Tekener.
    Jennifer wollte das Verbindungsschott bereits öffnen, aber Tekener hielt sie zurück. „Es ist besser, wenn du einen Raumanzug anziehst", sagte er. „Vielleicht müssen wir das Schiff verlassen."
    Er informierte sie mit knappen Worten darüber, daß er einen Hilferuf an die Kommandanten der anderen halutischen Raumschiffe abgesetzt hatte. „Hoffentlich geht es bei denen an Bord einigermaßen normal zu", ent-gegnete Jennifer. „Nach den Ereignissen hier in der Redhorse halte ich so ziemlich alles für möglieh."
    Tekener grinste. „Nicht doch, Jenny", sagte er. „Es mag zwar sein, daß einige Haluter durchdrehen und sich in einer Art Super-Drangwäsche austoben, aber doch nicht alle!"
    „Und warum nicht alle?" fragte sie herausfordernd, während er einen Ausrüstungsschrank öffnete und einen passenden Raumhelm für sie aussuchte. „Weil es das totale Chaos bedeutete."
    „Das ist keine Antwort", bemerkte sie. „Wer sagt dir denn, daß dieses totale Chaos bei den Halutern nicht schon längst ausgebrochen ist?"
    „Male den Teufel nicht an die Wand", erwiderte er. „Mir genügt schon, was hier los ist. Stellen wir uns lieber gar nicht erst vor, was hundert oder noch mehr tobende Ha-luter an Bord eines Raumschiffs anrichten können."
    Er blickte zur Decke. Vielfältige Geräusche drangen von oben her. Sie zeugten von Zerstörung.
    Tekener half Jennifer in den Raumanzug, und er überprüfte die Verschlüsse, um sicher sein zu können, daß sie nicht hoch einmal von dem roten Nebel überrumpelt werden konnte. Dann versorgte er sich selbst mit frischen Sauerstofftanks. Jennifer ging zum Verbindungsschott und drückte den Schalter, doch das Schott bewegte sich nicht. Über dem Schalter leuchtete ein rotes Licht auf. „Der Hangar ist luftleer", bemerkte die Überlebensspezialistin überrascht. .„Hast du vergessen, die Schleuse zu schließen?"
    „Unsinn", entgegnete er. „Natürlich nicht."
    Er ging zur Schleuse und fuhr fort: „Wir gehen außen herum. Einverstanden?"
    „Wo du hingehst, da will auch ich hingehen", antwortete sie spöttelnd.
    Er nickte ihr lächelnd zu. Ihr Tonfall verriet ihm, daß sie wieder in Ordnung war. Sie hatte den Schock überwunden und sich von dem Druck befreit, dem sie ausgesetzt gewesen war.
    Als sie die Schleuse betreten hatten, wollte er etwas sagen, doch sie hob mahnend die Hand. Dann gestikulierte sie mit beiden Händen.
    Tekener verstand.
    Es war gefährlich für sie, zuviel miteinander zu reden, denn dadurch verrieten sie den Halutern, wo sie waren.
    Das durfte aber gerade jetzt nicht geschehen, da wenigstens zwei von ihnen von dem roten Nebel übernommen worden waren. Tekener hätte seine Begleiterin gern über dieses geheimnisvolle Wesen befragt, weil er glaubte, dann bessere Chancen zu haben. Er sah jedoch ein, daß sie jetzt schweigen mußten.
    Sie verließen die Redhorse durch die Schleuse und glitten unter dem Ringwulst entlang zum benachbarten Hangar hinüber.
    Die Schleuse zu diesem Hangar war vollkommen zerstört worden. Schmelzspuren im Metall zeigten deutlich an, daß die Haluter hier sogar Energiewaffen eingesetzt hatten.
    Voller Sorge eilte Tekener in den Hangar hinein.
    Der Drei-Mann-Zerstörer war nur noch ein Wrack. Eine Explosion hatte ihn in zwei Teile zerrissen.
    Nun wandte sich der Terraner den beiden Laren zu, die er aus dem Raum geborgen hatte.
    Die Kehle schnürte sich ihm zu, als er sah, was aus ihnen geworden war.
    In diesem Moment erkannte Tekener endgültig, daß das Verhalten der Haluter nicht mehr mit Drangwäsche entschuldigt werden konnte.
    Jennifer vergaß für ein paar Sekunden, daß sie schweigen mußten. „Mir wird übel", sagte sie und flüchtete durch die Schleuse in den freien Raum hinaus.
    Ronald Tekener folgte ihr.
     
    *
     
    Der Narbengesichtige

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