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0824 - Die Riesen von Halut

Titel: 0824 - Die Riesen von Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Weise blieb er außerhalb des Erfassungsbereichs der wichtigsten Energiegeschütze. Diese Vorsichtsmaßnahme erwies sich jedoch als übertrieben. Die Haluter versuchten nicht, den Shift zu beschießen.
    Tekener vermutete, daß sie in ihrer augenblicklichen Situation auch gar nicht dazu fähig waren.
    Aus einem Waffenfach nahm er sich einen leichten Kombi-Strahler, den er unauffällig unter seiner Kleidung verstecken konnte, nachdem er den Raumanzug abgelegt hatte. Auch Jennifer legte den Schutzanzug zur Seite. „Und wie geht es nun weiter?" fragte sie. „Fragen stellst du", erwiderte, er. „Woher soll ich das wissen? Bin ich Überlebensspezialist?"
    Sie ging auf seinen scherzhaften Ton ein. „Ich schätze, du bist spätestens dann einer, wenn wir eine Woche lang im Raumschiff der Haluter überlebt haben."
     
    *
     
    „Da kommen sie", rief die Kosmo-psychologin.
    Tekener, der den Maschinenraum des Shifts inspiziert hatte, kam nach oben. Er blickte auf das Chronometer.
    Zwei Tage waren verstrichen, seit er und Jennifer die Redhorse verlassen hatten. Der Shift war etwa Siebenhunderttausend Kilometer von dem Raumschiff entfernt.
    Vier halutische Raumer näherten sich aus der Richtung der Hundertsonnenwelt. Jennifer setzte die Notrufsignale ab. Unmittelbar darauf meldete sich der Kommandant eines der Raumschiffe. „Ich bin Cornor-Lerz", sagte er in der richtigen Annahme, daß die Terraner ihn sonst nicht identifiziert hätten. „Sie haben das Raumschiff verlassen? Warum?"
    „Weil wir darin nicht überlebt hätten", antwortete Jennifer. „Diejenigen, die wir für Freunde der Terraner gehalten haben, haben sich nicht so verhalten, wie wir erwartet haben."
    „Sie haben sie provoziert", behauptete Cornor-Lerz schroff. „Wenn wir das getan hätten, dann hätten wir eine Erklärung für das, was sie angerichtet haben", erwiderte die Psychologin ruhig.
    Cornor-Lerz musterte sie einige Minuten lang, ohne ein Wort zu sagen. Sie hielt seinem Blick stand, obwohl ihr äußerst unbehaglich zumute war. Wenn sie die Möglichkeit gehabt hätte, dann hätte sie fraglos die Flucht angetreten. Mit dem Shift aber hatte sie nur beschränkte Bewegungsmöglichkeiten. Das Viel-zweckgerät war in seiner augenblicklichen kosmischen Position nicht mehr als eine Rettungsinsel, die dazu dienen konnte, das Leben der Insassen für einige Wochen zu bewahren. „Wir nehmen Sie an Bord", entschied Cornor-Lerz, als Jennifer schon befürchtete, er werde sie abweisen.
    Eines der halutischen Raumschiffe rückte bis auf etwa eintausend Kilometer an den Shift heran. Dann wur-de dieser von einem Traktorstrahl erfaßt und mit hoher Beschleunigung an den Raumer herangerissen. Unmittelbar vor der Schleuse verzögerten die Haluter den Shift so stark, daß Tekener und die Psychologin sich entsetzt an ihre Sessel klammerten. Doch spürten sie körperlich praktisch nichts von der Beschleunigung, da sie ebenso von den Traktorstrahlen erfaßt wurden wie der Shift. „Also dann", sagte der Smiler, als sich die mächtigen Schleusenschotte hinter ihnen schlössen. „Jetzt muß sich ja zeigen, ob wir in einem Tollhaus gelandet sind oder unter vernunftbegabten Freunden."
    „Vernunftbegabt sind sie allemal", korrigierte ihn Jennifer. „Die Frage ist nur, ob sie gewillt und in der Lage sind, diese Vernunft auch zu nutzen."
    „ „Sehr richtig, Professor", sagte Tekener grinsend. „Ich danke für die Belehrung."
    „Sie erschien mir notwendig", erwiderte Jennifer und boxte ihm freundschaftlich die Faust in die Seite.
    Die Spannung der letzten Tage fiel von ihnen ab. Sie fühlten sich sicher, wenngleich sie nicht wußten, wie die Haluter sich verhalten würden. Irgendwie aber waren sie beide davon überzeugt, daß an Bord dieses Schiffes alles ganz anders sein würde.
    Als sie den Shift durch das Mannschott verließen, traf sie die, Last der 3,6 g, die für die Haluter normal waren, wie ein Hammerschlag. Jennifer rutschte aus und schlug heftig an der Rampe auf. Tekener konnte sie nicht mehr abfangen, weil er sich selbst nicht mehr auf den Beinen halten konnte. Dann aber fand er sich rascher mit der ungewohnt hohen Schwerkraft zurecht. Er half Jennifer auf. Sie krümmte sich vor Schmerzen.
    Er richtete sie vorsichtig auf. „Ich glaube, ich habe mir die Rippen gebrochen", sagte sie mühsam.
    Das Innenschott der Schleuse glitt zur Seite. Tekener zog die junge Frau unwillkürlich an sich.
    Vor ihnen standen zwölf Haluter. Zehn von ihnen waren über vier Meter

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