0826 - Kristalle der Gewalt
genügend für ihre Absicherung getan zu haben, lief er schneller als zuvor. Er konnte Erger Darg bereits sehen, weil dessen mächtiger Körper über einige Kristalle hinausragte, als plötzlich sein Gravitationsneutralisator versagte.
Tekener war, als senke sich eine Faust auf ihn herab. Er stolperte und stürzte zu Boden. Benommen blieb er liegen. Als er wieder klarer denken und seine Umgebung deutlicher wahrnehmen konnte, entdeckte er Balku, der keine fünf Meter von ihm entfernt geduckt durch den Kristallwald schlich.
Tekener schob seine Hand unter die Jackenbluse, die er wieder angezogen hatte. Seine Hand krallte sich um den Kombistrahler. Er hatte Balku gegenüber behauptet, daß die Energiekammer für den Paralyseteil der Waffe erschöpft sei, so daß er nur noch den tödlichen Impulssektor einsetzen konnte. Das entsprach jedoch nicht den Tatsachen. Zweioder dreimal konnte er die Waffe noch als Lähmstrahler benutzen. Er hatte sie bisher so wenig eingesetzt, weil er sich die letzten Ladungen für Situationen absolut tödlicher Gefahr aufheben wollte.
Eine solche Situation war jetzt entstanden. Er war hilflos. Wenn der jugendliche Haluter ihn entdeckte, dann blieb ihm nur noch die Waffe, vorausgesetzt, er schaffte es, sie unter den hohen Gravitationswerten zu heben und auszulösen.
Balku eilte vorbei und verschwand zwischen den Kristallen.
Tekener zog die Beine an. Es gelang ihm, auf alle viere zu kommen. Als er nach dem Gravitationsneutralisator griff und ihn berührte, wich die hohe Last plötzlich von ihm.
Das Gerät arbeitete wieder normal.
Tekener wischte es sorgfältig vom Staub frei. Dann erhob er sich, schob das Gerät in eine Innentasche und eilte lautlos hinter Balku her.
Der Haluter hatte bereits einen Vorsprung von etwa fünfzig Metern gewonnen. Tekener war sich allerdings dessen nicht ganz sicher, ob diese Schätzung stimmte, da er allzu oft schon optischen Täuschungseffekten aufgesessen war.
Als er eine kleine Anhöhe erreichte, konnte er auch Erger Darg, Jenni-fer und Jeynahl sehen. Die Überlebensspezialistin folgte den beiden anderen offensichtlich nur unwillig. Immer wieder blieb sie stehen und redete auf sie ein.
Tekener wagte es nicht, so hoch zu steigen, daß sie ihn sehen konnte, weil er befürchtete, daß Balku ihn auch bemerkte und dann angriff. Er eilte jedoch schneller voran, wobei er einen leichten Bogen schlug. Er hoffte, den Haluter umgehen zu können.
Wenig später sah er ihn wieder, nachdem er ihn kurzfristig aus den Augen verloren hatte. Er kauerte hinter einem hohen Kristall. In den Fäusten hielt er zwei nadeiförmige Kristalle. Sie sahen aus wie Dolche.
Balku wartete auf Jennifer, die sich von Erger Darg und dem Gurrad getrennt hatte. Die Überlebensspezialistin kehrte auf ihrer eigenen Spur zurück, um nach ihm - Tekener - zu suchen.
Der Terraner nahm einen Kristall auf, der auf dem Boden lag. Er zog die Waffe mit der anderen Hand unter dem Hemd hervor. Dann schritt er auf Balku zu.
Als er sich ihm bis auf etwa fünfzehn Meter genähert hatte, war Jennifer nur noch acht Schritte von ihm entfernt. „He Kleines", schrie der Narbenge-sichtige. „Vor wem versteckst du dich?"
Jennifer blieb stehen. Sie zuckte zusammen, als Balku plötzlich aufsprang. Der jugendliche Haluter überlegte kaum eine Sekunde lang, dann griff er die Überlebensspezialistin an. Mit zwei Händen hob er die Kristalle hoch über den Kopf und versuchte, Jennifer damit zu töten.
Tekener legte den Kombistrahler auf den linken Unterarm, zielte kurz und schoß. Das Paralysefeld streifte Balku und brachte ihn aus dem Gleichgewicht. Die beiden Kristalle entfielen seiner Hand. Er warf sich dennoch auf Jennifer, die ihm jedoch mit einem geschickten Sprung zur Seite entging.
Ronald Tekener rannte auf sie und den Haluter zu. „Bleib stehen, du kleines Ungeheuer", befahl er, als er noch drei Meter von Balku entfernt war. Er zielte mit der Waffe auf ihn. „Wenn du dich nicht benimmst, töte ich dich."
Jennifer war bleich. Mit einem derartigen Überfall hatte sie nicht gerechnet. „Ich habe ihn die ganze Zeit beobachtet", erklärte Tekener und versuchte sie zu beruhigen. „Es konnte nicht viel passieren. Leider durfte ich dich nicht warnen."
Balku fing plötzlich an zu schreien. Er brüllte seine ganze Wut und Enttäuschung aus sich heraus.
Weder Jennifer noch Tekener hinderten ihn daran, da sie wußten, daß sie schon weit genug vom Lager entfernt waren. Balku würde durch sein Geschrei
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