0826 - Kristalle der Gewalt
allein in dem Raumschiff sind. Von einer solchen Position aus könnten wir versuchen, die Probleme der Haluter zu lösen."
„Genau das dachte ich auch", erklärte Erger Darg. „Gewiß. Wir könnten auch in mein Haus gehen. Es ist nicht weit von hier. Aber dort wären Sie nicht sicher genug."
Tekener stimmte ihm zu. Solange sie ständig in höchster Gefahr schwebten, hatten sie wenig Aussicht die Lösung der Probleme zu finden.
Erger Darg ging in die Schlucht hinein. Jeynahl und Jennifer Thyron folgten ihm dichtauf, während Tekener noch etwas wartete und dann einen Abstand von etwa zwanzig Metern einhielt. Argwöhnisch blickte er sich um. Die Schlucht war unübersichtlich und dunkel. Hinter mächtigen Steinen und in tiefen Seiteneinschnitten boten sich zahlreiche Verstecke.
Tekener gefiel nicht, daß Erger Darg sich so sorglos durch dieses gefährliche Gelände bewegte. Er zog seinen Kombistrahler unter der Jak-kenbluse hervor und überprüfte ihn. Die leichte Waffe lag gut in der Hand.
Tekener überlegte, wie er die Energiepatronen wieder auffüllen oder austauschen konnte. Er hatte wenig Hoffnung, da er nicht damit rechnete, daß es entsprechende Ersatzmagazine auf Big Planet gab. Er nahm sich vor, Erger Darg um Hilfe zu bitten. Über einen engen Pfad ging es steil nach unten. Tekener zögerte, diesen Weg zu gehen, da er fürchtete, daß sein Gravitationsneutralisator wieder versagen könnte. Wenn das geschah, war ein Sturz unvermeidlich.
Er blickte sich um und entdeckte hundert Meter entfernt einen sanft nach unten führenden Weg. Da dieser ihm sicherer erschien, eilte er dorthin und lief auf ihm nach unten. Dabei verlor er die anderen zeitweilig aus den Augen.
Als er sie wieder sehen konnte, standen sie am Ufer eines kleinen Teiches. Sie waren jedoch nicht mehr allein.
Ein Vier-Meter-Riese versperrte ihnen den Weg, der zwischen einer Steilwand und dem Gewässer entlangführte.
Tekener eilte zu ihnen hin. Jennifer drehte sich ihm zu. Sie war bleich. „Es ist ROSS", sagte sie. „Er ist der Führer der aggressivsten Gruppe."
„Was will er?" fragte Tekener. „Er will uns nicht durchlassen", erwiderte sie. „Er will mit mir kämpfen", fügte Erger Darg hinzu. „Aber dazu ist er zu feige", brüllte Balku. „Ich glaube, das ist er wirklich", sagte ROSS verächtlich. „Es ist mir gleichgültig, ob Sie mich für feige halten oder nicht", erklärte Erger Darg gelassen. „Ein Kampf wäre völlig sinnlos, und er würde uns nur aufhalten."
Balku trat ihm kräftig gegen die Beine. „Dann gib mich endlich frei!" forderte er. „Ich gehöre zu ROSS."
Er zeigte auf Jennifer und Thyron. „Ich wußte nicht, daß Sie hier sind, ROSS", fuhr er fort. „Diese beiden wollte ich Ihnen bringen. Nur deshalb habe ich mich an diesen Feigling fesseln lassen. Ich wollte in ihrer Nähe bleiben, um eine günstige Gelegenheit nutzen zu können."
ROSS entblößte seine Zähne und lachte leise. Er hob die Fäuste. In diesem Moment sprang Balku Erger Darg an und schlang seine Arme um seinen Hals. Mit aller Kraft versuchte er, ihm die Luft abzudrücken. Ärgerlich schüttelte Erger Darg den Jungen ab, doch dieser schnellte sich sofort wieder hoch und griff ihn erneut an. „Mir scheint, das ist eine etwas ungleiche Partie", sagte ROSS höhnisch und schlug kräftig zu, als Erger Darg 'ihm die ungedeckte Seite bot. Stöhnend vor Schmerz sackte der ohnehin verletzte Haluter zu Boden.
Balku nutzte triumphierend diese Chance, um heftig schlagend auf ihn einzudringen.
Ronald Tekener entschloß sich, einzugreifen. Erger Darg durfte auf keinen Fall unterliegen.
ROSS hielt sich nun nicht mehr zurück. Er mochte dem Kampf nicht zusehen. Brüllend stürzte er sich auf Erger Darg, nachdem er Balku zur Seite geschleudert hatte. „Zurück", rief Tekener und zielte mit der Waffe auf die beiden Kämpfenden. „Zurück oder ich schieße."
Balku stürmte sofort los. Seine Augen funkelten vor Wut, und auf seinen dunklen Lippen stand weißer Schaum.
Ronald Tekener blieb nichts anderes übrig, als ihn zu paralysieren. Unmittelbar vor ihm brach Balku zusammen. Durch den Schwung seines Angriffs wurde er jedoch noch weitergetragen, so daß er gegen Tekener prallte und diesen umwarf. Erst dann blieb er gelähmt liegen.
In diesem Moment zeigte sich, daß ROSS durchaus nicht blind kämpfte. Er merkte, daß Tekener zu Boden gegangen war. Blitzschnell löste er sich von Erger Darg und griff den Terra-ner mit einem Sprung über mehrere Meter
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