0827 - Der Mann von Barkon
auf.
Barkon war zurückgekehrt in den Raum-Zeit-Wirbel und setzte seine endlose Reise fort.
*
Sunt legte seine Hand auf Scerps Schulter. „Ich glaube, es wird Zeit, mein Freund."
„Noch eine knappe Stunde", erinnerte ihn der Rebellenführer. „Das Beiboot ist unterwegs", informierte Carbot. „Es wird in wenigen Minuten landen."
Sie gingen hinaus ins Freie. Gemächlich erklommen sie den Abhang, der aus dem kleinen Talkessel führte, bis sie auf der Lichtung standen. „Ich muß noch einmal meine Kuppel aufsuchen", sagte Scerp. „Sie ist weit genug entfernt", meinte Sunt mit einem Blick zur Station. „Es bedeutet keine Gefahr."
Das Beiboot fand den Landeplatz und nahm die vier Männer auf. Im Tiefflug brachte es sie zu dem Felsplateau. Scerp nickte Sunt zu. „Begleiten Sie mich, Sunt. Vielleicht können Sie mir helfen."
„Helfen?"
Scerp nickte. „Tragen helfen, meine ich. Ich habe Aufzeichungen, die nicht in fremde Hände fallen dürfen.
Andere muß ich zurücklassen und vernichten. Die Kuppel bleibt unversehrt zurück. Wer weiß, ob sie nicht noch einmal benötigt wird."
„Ich freue mich, daß Sie Vertrauen zu uns haben."
Erst in der Zentrale erwiderte Scerp: „Es waren meine Freunde von der Gavök, die Sie schickten, um mich abzuholen. Das ist ein Wendepunkt in den Beziehungen zwischen unseren beiden Organisationen. Von nun an werden wir zusammenarbeiten. Wir hätten es schon früher tun sollen."
„Die Zeit war damals nicht reif, Scerp. Als die Gavök mit ihren Aktionen begann, waren die Laren noch zu stark und damit in der Lage, jeden Widerstand zu unterdrücken. Inzwischen hat sich die Situation geändert. Wenn unsere Operationen in Zukunft koordiniert und gemeinsam erfolgen, werden sie auch positiv verlaufen. Für Sie wird es keine Verbannung mehr geben."
Scerp schaltete verschiedene Löschanlagen ein, nachdem er einige Unterlagen entnommen hatte.
Er übergab sie Sunt und nahm den Rest. Auf dem Rückweg sagte er: „Wir werden uns in aller Ruhe in Ihrem Schiff über diese Dinge unterhalten, Sunt."
Dann standen sie auf dem Plateau und sahen nach Westen. „Noch fünf Minuten nach meinen Berechnungen", teilte Gourth mit.
Die Sonne stand ebenfalls im Westen und blendete ein wenig.
Rechts lagen die Gipfel des Nordgebirges wieder im roten Feuerschein, als wären sie mit Flammen übergössen worden. Sunt bedauerte es heimlich, keine Zeit gefunden zu haben, sie zu erkunden. Es gab selten so zum Leben geeignete Planeten wie diesen, die noch unbewohnt waren.
Vorerst kannte die Galaxis noch keine Überbevölkerung.
Dann zuckte am westlichen Horizont der erwartete Blitz auf.
Für einen Augenblick schien die Sonne in dem grellen Lichtschein zu verblassen, sogar zu erlöschen, doch schon Minuten später schimmerte sie als heller Fleck hinter der grauen Wand eines gewaltigen Rauchpilzes, der langsam hinauf in die oberen Schichten der Atmosphäre stieg.
Die Druckwelle riß die Männer fast zu Boden, als sie über das Plateau fegte und schnell wieder nachließ. „Für einen nachfolgenden Kundschafter der Barkoniden gäbe es auf Fogha nun keinen Bezugspunkt mehr", stellte Scerp mit Bedauern in seiner Stimme fest. „Es ist erstaunlich, daß ich während meines Aufen-halts niemals diese Station entdeckte. Wahrscheinlich war ich doch zu sehr mit meinen eigenen Problemen beschäftigt."
„Unternahmen Sie niemals Erkundungen?" Sunt fragte es, weil er selbst gern welche unternommen hätte. „Selten, und wenn, dann nur sehr kurze."
Der Pilot mahnte vom Beiboot her zum Aufbruch. Die Nordlicht würde bald die günstigste Orbitposition erreichen.
Als Foghas Horizont sich rundete, verspürte Sunt so etwas wie Wehmut und bemühte sich, es die anderen nicht merken zu lassen. Er mußte wieder an Ellert denken, für den er die Verantwortung trug.
Wo mochte er jetzt sein?
Der Hangar der Nordlicht nahm sie auf.
Sunt ordnete das Ausscheren aus der Umlaufbahn an, ohne nähere Angaben über den weiteren Kurs zu machen. Er war sich darüber im klaren, daß es noch einige Fragen mit Scerp zu erörtern gab, ehe der Rückflug angetreten werden konnte.
Die Gästekabine war schon vorbereitet.
*
Mutoghmann Scerp nutzt die Zeit, seine mitgebrachten Unterlagen zu ordnen und in den leeren Schränken seiner ihm zugeteilten Kabine unterzubringen.
Er war entschlossen, trotz der neuen Situation in seiner ihm gewohnten Vorsicht niemals nachzulassen. Zu oft schon hatte sie ihm das Leben
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