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0827 - Der Rosenfluch

0827 - Der Rosenfluch

Titel: 0827 - Der Rosenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fenster, durch das an diesem Morgen ein strahlender Herbstsonnenschein fiel.
    Mansing war ein Mann um die vierzig, der sein blondes Haar gescheitelt trug. Eine Brille mit blauem Gestell lag neben seinem Arm und auf dem Schreibtisch. Er setzte sie nicht auf, sondern faltete sie zusammen und steckte sie in die Kitteltasche. Sein Händedruck war kräftig gewesen, und erschaute uns aus seinen hellen Augen an, die sich sehr schnell verdüsterten, als er zur Sache kam. »Ich stehe vor einem Rätsel, wenn ich ehrlich bin.«
    »Wir auch«, erwiderte Bill trocken.
    »Natürlich, Sie sind keine Mediziner, aber ich…«, er hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
    Ich stellte eine Frage. »Haben Sie das Kind genau untersucht, Professor?«
    Er lachte vor seiner Antwort. »Und wie ich das getan habe. Mein Assistent und ich haben die Kleine auf den Kopf gestellt. Sie ist organisch völlig in Ordnung. Da ist nichts, was ich zu beanstanden hätte. Umso schwerer fällt es mir, genau diese Verwandlung – und davon muss man ja wohl sprechen – zu begreifen. Es ist ein medizinisches Rätsel. Tut mir Leid, dass ich es zugeben muss.«
    »Das hatten wir uns gedacht.«
    »Bitte, Mr. Sinclair, jetzt sind Sie an der Reihe. Ich will mich hier nicht als Herrgott in Weiß aufspielen, ich kenne meine Grenzen genau, und die habe ich nun erreicht. Sie sehen mich ratlos, aber ich frage mich zugleich, was Sie anders und vor allen Dingen besser machen können als ich.«
    »Nicht besser, eher anders.«
    »Schön. Und was?«
    Ich räusperte mich. »Da Sie keine medizinische Erklärung gefunden haben, muss es zwangsläufig eine andere geben. Soweit werden Sie mir zustimmen.«
    »Selbstverständlich. Nur welche?«
    »Können Sie mit dem Begriff Magie etwas anfangen?«
    »Nein!« Die Erwiderung erfolgte spontan, sie war ehrlich gemeint, er hatte mich dabei angeschaut, und ich war ihm irgendwie auch dankbar dafür, denn jetzt waren die Fronten geklärt.
    »Also nicht?«
    »Richtig.«
    »Aber ich! Um es vorwegzunehmen, Professor. Ich weiß, dass ich bei Wissenschaftlern mit meinen Ansichten oft auf Unglauben stoße. Ich kann und will es auch nicht ändern, ich möchte Sie nur bitten, mir mit einer gewissen Objektivität gegenüberzutreten und mich – sagen wir es einfach – machen zu lassen.«
    »Ich bitte Sie, Mr. Sinclair, dem steht nichts im Wege.«
    »Dann kann ich jetzt zu Iris Quentin gehen?«
    »Wenn Sie wollen, sofort.«
    »Darf ich auch allein bei ihr sein?«
    »Sie dürfen. Ich werde zuvor die Überwachungskamera abschalten lassen.«
    »Das wäre nett.«
    Der Professor erledigte dies mittels eines Anrufes, und ich sah, wie sich Sheila an mich wandte und mir dabei beide Daumen drückte. »Ich hoffe, du hast Erfolg, John.«
    »Das kann man vorher nie sagen.«
    »Du musst es.«
    Die Stimme des Professors unterbrach sie. »So, es ist eigentlich alles erledigt. Sie können die Patientin jetzt besuchen.« Er erhob sich von seinem Platz. »Ich glaube noch immer nicht, dass Sie mehr herausfinden werden als wir.«
    »Das ist durchaus möglich. Dann können wir aber sagen, alles versucht zu haben.«
    »Stimmt auch.« Er wandte sich an die Conollys. »Was ist mit Ihnen, Sheila und Bill?«
    »Wir bleiben auch nicht dabei.«
    Er nickte. »Was ist mit der Mutter?«
    Ich war überrascht. »Ist Sie denn hier?«
    »Ja, bei Ihrer Tochter. Sie hat es nicht übers Herz gebracht, sie allein zu lassen.«
    Mit Bea Quentins Erscheinen hatte ich nicht gerechnet. Auf der anderen Seite konnte ich ihr schlecht verbieten, bei der Tochter zu sein. Wir würden uns arrangieren müssen.
    Die Conollys konnten in einem in der Nähe liegenden freundlichen Zimmer warten, während ich hinter dem Professor stehen blieb, der sacht an die Tür klopfte. Er öffnete, und zu zweit betraten wir ein sehr freundliches und auch geräumiges Einzelzimmer, wie es sie eben nur in großen Privatkliniken gibt. Eine dunkelhaarige Frau erhob sich von einem Stuhl und nahm mir durch ihren Körper den ersten Blick auf das Bett mit der jungen Patientin.
    Etwas zögernd trat sie auf mich zu, und der Professor brauchte mich nicht erst vorzustellen, denn die Frau sprach mich bereits mit meinem Namen an. »Sie sind John Sinclair.«
    »Ja, Madam.«
    »Ich heiße Bea Quentin.«
    »Sheila und Bill berichteten mir alles.«
    Sie nickte und hatte mit den Tränen zu kämpfen. Mansing erklärte ihr flüsternd, dass ich mit Iris allein sein wollte, was der Mutter gar nicht passte, denn sie erschrak.
    Ich mischte

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