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0827 - Der Rosenfluch

0827 - Der Rosenfluch

Titel: 0827 - Der Rosenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stoppen, nicht jetzt, wo es anfing, spannend zu werden.
    »Ich möchte was trinken.«
    Das hatte auch Mrs. Quentin gehört. Sie stand auf und schenkte ihrer Tochter ein Glas mit Saft voll. Mich beobachtete sie dabei mit gemischten Gefühlen.
    Während Iris trank, sprach ich ihre Mutter an. »Mrs. Quentin, ich denke, wir nähern uns jetzt einem wichtigen Punkt. Ich möchte gern weitermachen, auch wenn ihre Tochter nicht glücklich darüber ist.«
    »Aber Sie sehen doch, dass es ihr nicht gefällt!« zischelte sie.
    »Das weiß ich. Trotzdem, lassen Sie es mich auf eine andere Art und Weise probieren.«
    Sie schwieg, schaute Iris an, dann mich und hob schließlich die Schultern.
    »Also gut, wenn Sie unbedingt wollen«, sie nahm dem Mädchen das leere Glas wieder weg, »dann tun Sie es.«
    »Danke, Mrs. Quentin.«
    »Fühlst du dich jetzt besser, Iris?« fragte ich das Kind mit dem Greisinnengesicht.
    »Ja, das war gut. Ich hatte großen Durst, als wäre ich so ausgetrocknet. Komisch.«
    Ich kam sofort wieder auf das Thema. »Und die Rosen damals hast du nicht gemocht?«
    »Nein, sie waren so schrecklich. Alle in anderen Farben, aber später erst.«
    Während das Kind abgelenkt war, hatte ich mein Kreuz hervorgeholt.
    Noch hielt ich es in der Hand versteckt, denn es stand nicht fest, wie Iris auf den Anblick reagieren würde. Etwas Schreckliches war mit ihr geschehen. Wahrscheinlich hervorgerufen durch den Duft der Rosen war sie schnell gealtert. Dieser Vorgang hielt keiner normalen und auch rationalen Erklärung stand, hier musste Magie mit im Spiel gewesen sein. Eine durchaus gefährliche Magie, der ich die Kräfte meines Kreuzes entgegensetzen wollte.
    Ich fragte mich, wie das Mädchen auf die Konfrontation des Kreuzes mit der Magie reagieren würde. Aus neugierigen Augen blickte sie mich an. Sie hatte wohl gespürt, dass ich mir etwas anderes hatte einfallen lassen und forderte es durch ihre Blick förmlich heraus. »Was versteckst du vor mir, John?«
    »Das sage ich dir gleich.«
    »Warum denn?«
    »Zuvor eine Frage. Hast du Furcht oder sogar Angst vor einem Kreuz, Iris?«
    »Warum?«
    »Ich hätte gern eine Antwort.«
    Sie hob die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich habe hier kein Kreuz gesehen, aber…«
    »Da ist es.« Ich hatte den Arm ausgestreckt und im nächsten Moment die Faust geöffnet.
    Frei lag das Kreuz!
    Mein Blick pendelte zwischen ihm und dem Gesicht des Mädchens, das für mich dann interessanter wurde, denn plötzlich riss Iris den Mund auf und stieß einen Schrei aus. Er war nicht schrill oder laut, aber klang durchaus angstvoll.
    Sie zitterte und kippte in der nächsten Sekunde starr wie eine Tote zurück…
    ***
    Ich war von dieser Reaktion weniger überrascht worden als Mrs. Quentin. Sie hielt nichts mehr auf ihrem Stuhl und schnellte in die Höhe. Mit wenigen Schritten war sie bei mir, wusste im Moment nicht, was sie tun sollte, und bevor sie sich auf ihre Tochter werfen konnte, stand ich dicht vor ihr.
    »Was haben Sie mit meinem Kind gemacht, Sinclair? Mein Gott, was haben Sie getan?« Zum Glück schrie sie nicht. Ihre Stimme klang keuchend und so leise, dass der Schall nicht aus dem Zimmer drang. Aber sie ballte die Hände zu Fäusten, um gegen meine Brust zu trommeln, und dann, als ich ihre Handgelenke festhielt, holte sie schluchzend Luft und fing an zu weinen.
    »Bitte, Mrs. Quentin, Sie müssen sich jetzt zusammenreißen…«
    »Meine Iris…«
    »Ich weiß, dass es schwer ist. Sie wollen doch auch, dass sie wieder normal wird.«
    Aus ihrer Kehle drang ein gequälter Laut. »Ja, das will ich, das will ich, aber nicht so.« Sie hatte keine Kraft mehr. Hätte ich die Frau nicht gehalten, wäre sie zusammengebrochen. So aber schleppte ich sie zur Seite und drückte sie wieder auf ihren Platz nieder, wo sie hocken blieb und die Hände vor ihr Gesicht schlug. Sie sprach in die Hände hinein und redete davon, dass alles zu viel für sie gewesen war. Auch ihren Mann Harold erwähnte sie. Hinter seiner Person stand ebenfalls ein Fragezeichen, und ich wollte mich später nach ihm erkundigen.
    Iris war jetzt wichtiger.
    Ich ließ Bea Quentin sitzen und nahm wieder meinen Platz auf der Bettkante ein. Wie eine Tote lag das Kind auf dem Rücken. Es sah kaum aus wie ein Mensch, eher wie eine Puppe, der man ein anderes Gesicht verpasst hatte. Ein kleines Scheusal aus der Fabrik eines Monstermachers.
    Dass dem nicht so war, wusste ich genau. Mir war klar geworden, dass sie unter einem fremden

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